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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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erschöpft fühle. Vor dem Herbst ist noch so viel zu tun, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich dies rechtzeitig schaffe. Das Fleisch ist noch nicht eingesalzen, und wir haben noch nicht genug Torf eingelagert.«

    »Mach dir deswegen keine Sorgen«, meinte Maud und tätschelte meinen Arm, »du hast doch noch ein paar Wochen Zeit.«
    »Liam muss aber bald an die Ostküste aufbrechen, und ich begleite ihn.«
    Maud und Margaret starrten mich entsetzt an.
    »Das ist doch wohl nicht dein Ernst, hoffe ich?«, rief Margaret aus.
    »Mein voller Ernst«, gab ich trocken zurück.
    »Das wird Liam niemals zulassen!«
    Was sollte ich dazu sagen? Dass ich mich vor Raben und Gespenstern fürchtete? Eines war sicher, ich wollte auf keinen Fall allein hier bleiben.
    Die Männer brüllten vor Lachen. Wir gingen zu ihnen hinüber. Simon Macdonald erzählte gerade eine Anekdote, die sich bei einem Überfall in Argyle vor einigen Jahren zugetragen hatte.
    »Weißt du noch, was der dicke Archibald MacPhail für ein Gesicht gezogen hat, als er merkte, dass der Mann, den er verfolgte, in Wirklichkeit eine Frau war?«
    »Das kannst du laut sagen!«, rief Liam aus, »er hatte sie bis zum Loch verfolgt, und sie ist hineingesprungen. Als sie wieder an die Oberfläche kam, wollte er mit dem Schwert auf sie losgehen, aber als sie sich umgedreht hat, ist er zur Salzsäule erstarrt.«
    Er lachte schallend.
    »Und ich habe auch gesehen, wieso! Das Plaid des Mädchens war aufgegangen, und ich versichere euch, dass ihr Hemd und ihre Hosen so durchnässt waren, dass sie nicht allzu viel von ihrem Körper verbargen. Das war vielleicht ein Anblick! Archie riss die Augen auf, bis sie so groß wie Teller waren, und rief aus: ‹Also so was, das ist das erste Mal, dass ich einen Mann mit Brüsten sehe!‹«
    Liam ahmte den dicken Archie so gut nach, dass wir uns alle vor Lachen bogen.
    »Er hat sein Schwert weggesteckt und sich das Mädchen über die Schulter geworfen«, erzählte Simon weiter. »Das Luder hat ihn in den Rücken gebissen, bis Blut kam, und sie brüllte Sachen,
die ich noch nie aus dem Mund einer Frau gehört hatte. Ein richtiger Drachen. Wenn die Campbell-Frauen alle so sind, dann tut mir der arme Alasdair Og leid!«
    »Was habt ihr mit ihr gemacht?«, warf ich ein.
    »Wir haben ihr die Hände auf dem Rücken gefesselt und sie dann auf einen Misthaufen gesetzt«, antwortete Liam und hielt sich die Seiten. »Archie hat sich noch zu ihr umgedreht und gerufen: ‹Wer nicht im Stehen pissen kann, der sollte auch kein Plaid tragen!‹«
    »Ich frage mich nur, wo der arme Mann steckte, der sie zur Frau hatte«, schrie ein anderer. »Wahrscheinlich hatte er ein Kleid von ihr angezogen und sich unter dem Bett versteckt!«
    Wir lachten noch lauter.
    »Und du, Liam!«, sagte Angus mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen. »Erinnerst du dich an deinen ersten Überfall?«
    Liam brummte ungehalten und hielt mir die Ohren zu, doch ich beeilte mich, seine Hände wegzuschieben.
    »Erzählt!«, rief ich höchst interessiert aus.
    »Das war bei dem großen Überfall von Atholl auf die Ländereien von Argyle«, begann John. »Vater hatte die Männer in drei Gruppen aufgeteilt, um bessere Beute zu machen. Mein Bruder Alasdair hatte mit einigen Stewart-Männern die nordwestliche Seite von Kilbride bis Arduaine übernommen; ich habe mich um Cowal gekümmert, und Vater hatte sich die Halbinsel Rosneath vorbehalten. Ich hatte Liam mitgenommen. Es muss in der Nähe von Inverchapel gewesen sein. Er trieb die Tiere vor sich her, als wie aus dem Nichts heraus ein Schaf vor seinem Pferd auftauchte. Sein Pferd scheute, und Liam flog in den Schweinepferch.«
    Er verzog das Gesicht, und Angus stieß einen angewiderten Laut aus.
    »Gott! Das habe ich verpasst!«, meinte er.
    »Du hättest eben nicht mit Alasdair reiten sollen«, gab Liam boshaft grinsend zurück.
    »Liam kam einfach nicht heraus«, fuhr John schmunzelnd fort. »Die erschrockenen Schweine quietschten zum Erbarmen, rannten
um ihn herum und traten ihn in den stinkenden Schlamm. Als er sich endlich aus dem Pferch befreit hatte, war er von Kopf bis Fuß mit Schlamm beschmiert, man konnte nur noch seine leuchtenden Augen sehen!«
    »Deine Mutter hat dein Plaid dreimal gewaschen, bevor sie sich schließlich entschlossen hat, es zu verbrennen!«, rief Margaret.
    Liam brummte und runzelte leicht die Stirn. »Und dabei hatte ich es auf dem Rückzug schon zweimal ausgespült. Ich durfte nicht mit den

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