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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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und rang dann röchelnd nach Luft. Liam packte ihn am Schopf und riss ihn brutal hoch. Isaaks Schädel knallte gegen den Fels. Er stöhnte und schluckte schwer. Liams Halsmuskeln standen hervor. Offensichtlich brannte er darauf, ihn zu töten, hielt sich jedoch mit großer Mühe zurück.
    »Du hast... Herrgott noch mal! Du warst ihr Bruder, alles, was ihr von ihrer Familie geblieben war. Wie konntest du nur?«
    »Ich bin nicht ihr... leiblicher Bruder.«
    Liam sah ihn verständnislos an. Isaaks Gesicht war hochrot angelaufen, und er holte tief Luft, obwohl Colins stählerne Klinge über seinem Hals schwebte.
    »Wir hatten... nicht denselben Vater... Ich bin mir nicht sicher ... ob du den Rest wirklich hören willst.«
    »Lass mich darüber urteilen«, zischte Liam. »Komm schon, erzähl mir deine kleine Geschichte.«
    »Meghans Mutter war Barbers Schwester...«
    Liam sah ihn noch einige Herzschläge lang an und runzelte verständnislos die Stirn. Dann klärten sich seine Züge, und das Blut wich ihm aus dem Gesicht.
    »Robert Barbers Schwester? Aber die hieß Helena Macnab!«
    Isaak nickte.

    »Ja. Sie hatte den Namen ihrer Mutter angenommen. Ich weiß nicht, warum, Effie hat mir den Grund nie verraten wollen.«
    »Effie? Sie hat es gewusst? Und wer noch? Bin ich eigentlich der Letzte, der davon erfährt, Herrgott?«
    »Der alte MacIain wusste es. Seine Söhne nicht. Niemand sonst. Das Geheimnis wurde gut gehütet.«
    Liam stieß Isaak noch einmal gegen den Felsen und starrte ihn böse an.
    »Und... Meghans Vater...?«, fragte er, unsicherer geworden.
    Trotz der Wut, die ihn umtrieb, hatte er die Frage fast gegen seinen Willen gestellt, so, als fürchte er die Antwort, die er bereits zu kennen schien. Isaak schloss die Augen, bevor er weitersprach.
    »Liam... Meghan war... deine Schwester.«
    Auf diese unglaubliche Erklärung hin senkte sich Grabesstille herab. Erschrocken nahm Colin den Dolch von Isaaks Kehle, so dass dieser freier atmete. Liam ließ ihn los und wich einen Schritt zurück. Ungläubig schüttelte er den Kopf und richtete den Blick auf das Reisig am Boden, um sich die Wahrheit nicht eingestehen zu müssen.
    »Du lügst«, murmelte er leise.
    »Nein.«
    Er hob seinen Kopf, und ich sah, dass seine Züge vor Groll verzerrt waren.
    »Du lügst!«, schrie er.
    Isaak würdigte ihn keiner Antwort.
    »Rede«, fuhr Colin, der die Sprache wiedergefunden hatte, ihn an.
    »Euer Vater... hatte ein Abenteuer mit Helena. Es hat nur kurz gewährt, aber sie ist trotzdem schwanger geworden. Mein Vater wusste davon, doch er hat lieber die Augen verschlossen, als sie zu verlieren. Er liebte Helena und hat Meghan als seine eigene Tochter großgezogen. Euer Vater hat nie davon erfahren. MacIain hat nichts unternommen.«
    »Verflucht und verdammt!«
    Colin fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und sah seinen Bruder an.

    »Liam, weißt du noch... bevor Barber Vater getötet hat. Du hast mir erzählt, er habe eine Rechnung mit ihm begleichen wollen. Angeblich hatte er...«
    »Vater hat Helena keine Gewalt angetan«, zischte Liam kalt und fuhr herum, um ihn anzusehen. »Er... hat... ihr... keine... Gewalt... angetan!«
    »Das wollte ich auch nicht behaupten«, hob Colin, sichtlich verlegen, von neuem an. »Ich wollte mich nur vergewissern, ob das möglich sein kann...«
    »Das Geburtsregister«, schaltete sich Isaak ein. »Das bei MacIain lag. Es enthält den Beweis.«
    Liam wandte seine Aufmerksamkeit wieder ihm zu.
    »Die Register sind zusammen mit Carnoch in Flammen aufgegangen, am Morgen des 13. Februar 1692, du armer Tor!«
    »Nein... nicht dieser Teil. Die Seite war herausgerissen worden. Effie wollte sichergehen, dass niemand davon erfuhr. Sie hat das Papier immer bei sich getragen und jetzt... habe ich es bei mir versteckt.«
    Liam stieß Isaak an die Felswand zurück.
    »Warum hast du uns das nicht früher gesagt, Isaak? Du hast zugesehen, wie ich sie umworben habe und...«
    Er wurde totenbleich, als ihn die Erkenntnis dessen, was er getan hatte, traf. Alles, was er Isaak vor wenigen Augenblicken vorgeworfen hatte, fiel mit voller Wucht auf ihn selbst zurück.
    »Herrgott! Warum hast du mich nicht daran gehindert...«
    Er stöhnte auf und barg den Kopf in den Händen.
    »Ihr seid ziemlich diskret gewesen. Als ich davon erfuhr, war es schon zu spät.«
    Colin ging auf und ab, in düstere Mutmaßungen versunken. »Und Meghan, hat sie es gewusst?«, fragte er.
    Isaak sah auf seine Schwester hinunter, unterdrückte ein

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