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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Verhältnis zu ihr anging.
    Einen Moment lang wartete er, dass sie weiterredete, doch als nichts kam, sagte er: »Paulette ist Ihre Schwester, eine Zwillingsschwester, die Sie besser kennen als jeder andere. Hat sie das vorhin aus bloßer Verärgerung gemacht, weil Daspit Sie am Morgen aufgesucht hatte? Geschah es in der Hoffnung, einen Keil zwischen uns zu treiben, damit sie und ihr Verlobter die Truhe an sich nehmen können? Geschah es auf Daspits Anraten hin? Oder war es ...«
    »Neugier, was den Casanova von New Orleans angeht?«, ergänzte sie, als er seinen Satz unvollendet ließ, weil er sich weder sicher war, wie er ausdrücken sollte, was ihm am Herzen lag, noch wusste, ob es überhaupt klug war, die Möglichkeiten auszusprechen.
    »Sagen Sie das nicht«, entgegnete er leise.
    »Wieso nicht? Sie haben sich diesen Titel ehrlich verdient, wenn man das so ausdrücken darf. Von dieser wundervollen Expertise eine Kostprobe zu bekommen, muss der heimliche Traum der Hälfte aller Frauen in dieser Stadt sein, vor allem jener, die an Männer gebunden sind, die in dieser Kunst nicht so kenntnisreich sind. Vielleicht glaubt Paulette, mir würde es zuteil, was mir nicht zusteht. Oder sie glaubt, es sei ihr gutes Recht. Immerhin habe ich stets alles mit ihr geteilt.«
    »Und Sie halten lieber das für möglich, anstatt in Erwägung zu ziehen, dass sie Ihnen absichtlich wehtun wollte?«
    Ihr Blick ruhte auf seiner schlichten Krawattennadel. »Vermutlich muss ich das.«
    Er betrachtete ihr Gesicht, fand aber keinen Hinweis darauf, was sie wirklich fühlte. Anstatt sie jedoch zu bedrängen, sagte er mit ruhiger Stimme: »Ich will mich nicht Ihren Wünschen widersetzen, chere, aber Sie sollen wissen, dass ich dagegen protestiere, von Ihnen und Ihrer Schwester geteilt zu werden.«
    Zweifelnd schaute sie hoch zu ihm. »Tatsächlich?«
    »Ohne jede Frage. Und ich bin auch nicht gewillt, meine zukünftige Frau mit jemandem zu teilen.«
    Schlagartig errötete sie. »Wenn Sie damit Daspits Avancen meinen, dann kann ich Ihnen versichern, dass es dazu nicht kommen wird.«
    »Dann hat er Ihnen also Avancen gemacht. Ich hatte es mir schon gedacht.«
    »Aber nur, um festzustellen, wie seine Chancen stehen, eine Braut gegen eine andere einzutauschen, sollte sich mein Anspruch auf die Truhe als wahr heraussteilen.«
    Langsam ließ er seinen Blick über das Oval ihres Gesichts wandern, um den Schwung ihres schönen Mundes, die lockigen Strähnen, die dem Griff ihres Chignon entkommen waren und sie leicht zerzaust aussehen ließen, als sei sie eben noch geliebt worden. Sein Blick folgte den sinnlichen Rundungen ihrer Brüste bis hinunter zu ihrer schmalen Taille. Die Hitze, die ihr Anblick in ihm aufsteigen ließ, verlieh seiner Stimme noch zusätzlichen Inbrunst, als er zu ihr sagte: »Ich bezweifle, dass das alles war.«
    »Wenn Sie meinen ... aber er hat Paulette.«
    »Sie ist auf ihre Art attraktiv, aber nicht vergleichbar mit Ihnen, was Ihre Reinheit und Ihr inneres Feuer angeht. Daspit ist offensichtlich ein Idiot, wenn es um Herz und Verstand einer Frau geht, aber er hat Augen im Kopf.«
    »Vielen Dank«, erwiderte sie mit heiserer Stimme. »Aber ich glaube nicht ...«
    »Ich meine es wirklich so, und das wissen Sie.«
    Ein grünlich goldenes Feuer blitzte in ihren Augen auf. »Natürlich meinen Sie es ernst, und zwar jedes Mal, wenn Sie das zu einer Frau sagen. Aber Monsieur Daspits Interesse gilt ausschließlich der Truhe, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte er, getrieben von einem ihm völlig unbekannten inneren Dämon, der aber geweckt worden sein konnte von ihrer Schlussfolgerung, ihm mangele es an Diskretion, was seinen Umgang mit Frauen betraf. »Machten seine Avancen Sie nicht neugierig?«
    Mit vernichtender Verachtung blickte sie ihn an. »Nicht im Geringsten.«
    Er sah sich gezwungen, ihr zu glauben, dass sie es so meinte, wie sie es sagte. Das schien darauf hinzudeuten, dass ihre Reaktion am Abend zuvor etwas Besonderes, etwas nur für ihn Bestimmtes gewesen war. Die heftige Freude, die diese Einsicht bei ihm auslöste, war eine Offenbarung, die aber mit einem gleich großen Groll einherging.
    »Sie werden feststellen, dass ich ein besitzergreifender Mann bin«, erklärte er ruhig. »Dass Daspit versucht, auf diese spezielle Weise die Truhe in seinen Besitz zu bringen, könnte sich für ihn als ein höchst riskantes Unterfangen erweisen.«
    »Das hat Squirrel ihm auch

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