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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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aufgefallen, dass Nicholas Schwierigkeiten hat, uns voneinander zu unterscheiden.«
    »Nicht aus nächster Nähe«, korrigierte er sie. »Ich war im Begriff gewesen, Ihre Schwester darauf hinzuweisen, dass sie mich irrtümlich mit ihrem Verlobten verwechselt hatte.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich gebe Ihnen mein Wort.« Er sah Juliette an und hielt ihrem forschenden Blick stand.
    Paulette stemmte die Hände in die Hüften. »Wie mir scheint, gab es heute eine ganze Reihe von Irrtümern. Heute Morgen führte mein Verlobter ein recht langes Gespräch mit dir, meine liebe Schwester, fast länger, als er sich mit mir unterhalten hat.«
    Nicholas blickte zwischen den beiden Schwestern hin und her. »Ich bin mir sicher, dass sich dieses Gespräch nicht um das gleiche Thema drehte.«
    »Er war besorgt, ich könnte die Großzügigkeit meiner Mutter ausnutzen, indem ich ihr Haus in ein Hospital verwandele.« Juliette sah auf das Tablett mit der Kerze und mehreren abgedeckten Tellern. »Ich dachte, Sie würden gern etwas essen, nachdem Sie das Abendessen verpasst haben. Ich hätte es Ihnen schon früher gebracht, aber es wäre ein Schande gewesen, Sie aufzuwecken.«
    »Und damit auch Gabriel.«
    »Ja, genau. Ich habe auch noch etwas Hühnerbrühe für ihn mitgebracht, und es wäre gut, wenn er sie jetzt essen würde. Ich hoffe, ich kann ihn dazu überreden, während Sie speisen.« Sie wandte sich von ihm ab, stellte den Kerzenhalter auf den Nachttisch und setzte das Tablett daneben ab, dann nahm sie eine kleine Schale und ein Glas herunter.
    Sie wich dem eigentlichen Thema aus, dessen war sich Nicholas so gut wie sicher. Er konnte sich verschiedene Gründe dafür vorstellen, angefangen von der Notwendigkeit, keinen Streit mit ihrer Schwester zu beginnen, bis hin zu der
    Abneigung, Auslöser für ein Duell zu sein. Es schien unter diesen Umständen das Beste, sie nicht darauf anzusprechen, aber er hatte auch nicht vor, es zu vergessen.
    Doch das war noch längst nicht alles, denn er konnte merken, dass sie wütend auf ihn war. Der Grund dafür war leicht zu erraten: Sie glaubte, er habe sie mit einer maskierten Sirene betrogen, konnte ihm das aber nicht vorwerfen, wenn sie sich nicht die Frage stellen lassen wollte, woher sie das wusste. Es passte zu ihrem Wesen, dass sie sich aus Sorge um Gabriel zuvor nichts hatte anmerken lassen, als er den Jungen zu ihr brachte. Da dieser inzwischen jedoch auf dem Weg der Besserung war, erinnerte sie sich nur zu gut an das Geschehene.
    Unzufrieden sah Paulette von ihm zu ihrer Schwester. Es gab keinen Zweifel, dass sie erwartet hatte, deutlich mehr Unfrieden zwischen ihnen zu stiften. Als er ihr einen fragenden Blick zuwarf, flüsterte sie einen Fluch und entschwand aus dem Zimmer.
    »Ich glaube, sie ist enttäuscht«, sagte er nachdenklich. »Ob sie erwartet hat, dass Sie unsere Verlobung lösen?«
    »Wer weiß?«
    Er ging um das Bett herum und stellte sich neben Juliette, dann beugte er sich ein wenig vor, um ihr Gesicht besser sehen zu können. »Glauben Sie mir, dass ich ihr gegenüber keine Absichten hegte?«
    »Ja, natürlich. Wie gesagt, man kann uns leicht verwechseln.«
    Ihre Stimme war schroff. Doch beim genauen Hinhören glaubte er, einen Anflug von Niedergeschlagenheit aus ihrem Tonfall herauszuhören.
    »Ich hatte Sie beide nicht verwechselt. Glauben Sie wirklich, ich könnte Sie und Paulette nicht auseinanderhalten?«
    »Aus größerer Entfernung bestimmt nicht.«
    »Sie war mir so nah, wie Sie es jetzt sind.« Er bewegte sich ein Stückchen zur Seite, sodass er mit den Lippen über ihren Nacken streichen konnte.
    »Nicht!« Sie schauderte ein wenig, zog den Kopf ein und spielte mit einem kleinen Silberlöffel, den sie mitgebracht haben musste, um Gabriel zu füttern. »Ich möchte lieber nicht darüber reden.«
    »Ich glaube aber, dass wir das müssen.«
    »Ihr Essen wird kalt.«
    »Meinetwegen. Es gibt Wichtigeres als mein Essen.«
    Als sie sich daraufhin umdrehte, strichen ihren Röcke deutlich spürbar an seinen Stiefeln entlang. »Wenn Sie wussten, wer sie war, warum haben Sie sie dann geküsst?«
    »Das habe ich nicht«, erwiderte er und sah ihr tief in die Augen. »So ungern ich das auch sage, aber es verhielt sich genau umgekehrt.«
    »Oh! Aber dann ...«
    Sie glaubte ihm, zumindest schien es der Fall zu sein. Die Erleichterung, die er darüber verspürte, überstieg bei weitem den Grund dafür. Zugleich war es ein Zeichen dafür, wie unsicher er sich fühlte, was sein

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