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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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darüber nach, dann nickte er. »Vielleicht.«
    »Haben die anderen Jungs auch solche Namen?«
    »Ein paar ja, ein paar nicht.«
    Sie nickte verstehend und nahm sich insgeheim vor, auch daran etwas zu ändern. »Du kannst dich gern eine Zeit lang zu Gabriel setzen, wenn du das möchtest.«
    Squirrel schaute zu dem Schaukelstuhl, auf den sie zeigte, dann auf seine Kleidung. »Ich gehe besser wieder zu den anderen und sage ihnen, was los ist. Aber ... Mam’zelle ...«
    »Ja?«
    »Diesen Daspit, den werden Sie doch nicht zu nahe an sich heranlassen, oder?« Er wich ihrem Blick aus, als wolle er vermeiden, dass sie erkannte, über welche Dinge er alles Bescheid wusste. »Er ist kein netter Mann. Mit ihm wollen Sie lieber nichts zu tun haben.«
    »Ich vermute, du hast vollkommen recht. Ich werde sehr vorsichtig sein.«
    »Das ist gut. Eines Tages wird ihn bestimmt irgendjemand töten, aber bis das passiert ...«
    »Ich verstehe.« Es machte den Eindruck, dass er mit Paulettes Verlobtem und dessen Ruf ziemlich gut vertraut war. Ihr kam in den Sinn, dass er womöglich mehr über den Mann wusste.
    »Du hast doch Monsieur Daspits Verletzung gesehen. Ist dir zufälligerweise bekannt, wie er sie sich zugezogen hat?«
    »O ja, sicher, Mam 'zelle. Das war Croquere, er hat ihn richtig gut getroffen.«
    »Der Fechtmeister Croquere? Weißt du das ganz sicher?«
    Squirrel nickte bestätigend. »Es ging um die Art, wie er seine Frau weggeschickt hat, seine placee .«
    Ihr war nicht bekannt, dass Daspit eine placee hatte, wie man die Quadroon nannte, die die Geliebte eines jungen Gentlemans war. Sie fragte sich, ob Paulette davon wusste. Genau genommen war das gar nicht so ungewöhnlich. Es wäre wohl eine größere Überraschung gewesen, hätte er keine placee gehabt.
    Hatte Nicholas auch eine solche Frau in irgendeinem Haus untergebracht? Wie sonderbar, dass ihr dieser Gedanke noch nie gekommen war.
    »Warum gibt er dann Monsieur Pasquale die Schuld?«
    »Croquere trug eine Maske, außerdem würde er niemals zugeben, dass einer von denen besser war als er.«
    Das stimmte allerdings. Daspit war zu stolz, um zuzugeben, einem Mulatten unterlegen zu sein.
    »Glaubst du, er weiß das?«
    Wieder sah sie in Squirrels Gesicht die gleiche Verachtung wie zuvor. »Er hat nicht besonders viel im Kopf. Und M’sieur Nick trug ebenfalls eine Maske, als er ...«
    »Als er, was?«, hakte sie nach, da der Junge mitten im Satz innegehalten hatte.
    »Nichts.«
    »Hast du ihn auf dem Maskenball gesehen?«
    Squirrel antwortete nicht, sondern kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. Dann machte er kehrt und ging zu den anderen Jungs. Juliette war über alle Maßen aufgebracht, dass sie nichts erfuhr.
    Etwas spielte sich da ab in den Reihen der Maitres d'armes, sie war sich dessen so gut wie sicher, seit sie die beiden im
    Ballsaal hatte reden hören. Um was es dabei ging, das konnte sie nicht mal erahnen, doch es hatte irgendetwas mit Nicholas zu tun, und es war gefährlich. Diese Sache mit Daspit und Croquere und auch der Angriff auf Nicholas und sie selbst in den Tivoli Gardens mussten in irgendeiner Weise Teil einer größeren Sache sein.
    Als zukünftige Braut eines Fechtmeisters sollte sie darüber Bescheid wissen, welche Gefahren auf ihren Ehemann lauerten — und zwar alle Gefahren. Es musste doch eine Möglichkeit geben, das herauszufinden. Sie würde darüber nachdenken, bis sie eine Lösung gefunden hatte.
    Sie würde lange und intensiv darüber nachdenken müssen.

Dreizehntes Kapitel
    Es war bereits später Nachmittag, als Nicholas endlich in der Lage war, zum Stadthaus der Armants zurückzukehren. Er hatte nicht nur baden und sich komplett umziehen müssen, sondern durch die Anstrengung, Gabriel in seinen Armen zu tragen, war die Schnittwunde aufgeplatzt, und er musste einen Arzt kommen lassen, damit der sie mit ein paar Stichen nähte und einen neuen Verband anlegte. Er hätte sie von vornherein nähen lassen sollen, doch er hatte gehofft, sich diese Mühsal zu ersparen. Allerdings hatte er auch nichts davon, wenn das Blut von seinem Hemd aufgesogen wurde, da er nur ein begrenzte Anzahl Hemden zum Wechseln besaß. Außerdem wollte er Juliette keinen Anlass liefern, seinen Gesundheitszustand infrage zu stellen. Der Angriff am Abend zuvor machte ihr schon genug zu schaffen, da musste sie nicht auch noch erfahren, dass es ein ernsthafter Versuch gewesen war, ihn kampfunfähig zu machen.
    Er war gerade zum erneuten Aufbruch bereit,

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