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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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mich interessanter machte als die Freuden eines Lebens im Kloster.«
    Sie beobachtete die Art, wie er sich bewegte, wie er sie angrinste, und sie spürte die Begeisterung, ihn barfuß und ohne Jacke vor sich zu sehen, die nur verdeckte, wie breit seine Schultern und wie stark seine Arme waren. In seinen unendlich tiefen, dunklen Augen sah sie ein leidenschaftliches Feuer lodern.
    »Dein Name«, sagte sie, »Pasquale ... Ostern ... passt bestens zu einer ehemaligen Novizin.«
    »Laut Blackford kann ich jetzt eine angesehenere Herkunft vorweisen, auch wenn ich noch keinen entsprechenden Namen habe. Erinnere mich später daran, dass ich dir das noch erzähle. Im Augenblick möchte ich von dir viel lieber wissen, warum du in Gretna beschlossen hast, mich zu heiraten.«
    »Du hättest mich später wieder freigeben können«, sagte sie in dem verzweifelten Bemühen, noch einen Rest von Würde zu wahren. »Und das hättest du vielleicht auch getan, würdest du nur einen Funken Respekt vor den Traditionen der Kirche besitzen.«
    »Aber den besitze ich nicht, jedenfalls nicht, wenn es um dich geht. Du bist nicht für die Kirche geschaffen, sondern für mich, mit all deinen reizenden Prinzipien, deiner nachgiebigen Art und deiner so süßen Leidenschaft. Ich werde mit dem Degen in der Hand gegen die Wächter des Himmels und gegen alle Erzengel kämpfen, um die Ehre zu wahren, dass ich dein dir angetrauter Ehemann bin. Du bist mein Leben, meine Hoffnung, und du bist das ganze Gewissen, das ich brauche. Ich liebe dich mehr, als ich in Worte fassen kann, und ich werde es für den Rest meines Lebens tun — und danach weiter für alle Zeit, solange es diese kleine Welt noch geben wird.«
    »Nicholas ...«
    Er nahm ihre Hand, hielt sie an seine Lippen und kniete sich dann in einer eleganten Bewegung vor ihr hin. »Es wird niemals eine andere Frau in meinem Herzen oder in meinem Bett geben, das schwöre ich dir beim Heft meines Degens und bei der Heiligen Mutter, die uns zusammengeführt hat. Wenn du nicht das Gleiche sagen kannst, dann sag nichts, aber lass mich dich lieben, bis du nicht länger an diesen heiligsten Bräutigam von allen denkst, dem du versprochen warst. Und gestatte mir, dass ich eine kleine Ecke von seinem Platz in deinem Herzen einnehme.«
    »Das tat ich bereits«, erwiderte sie, kniete sich ebenfalls hin und drückte seine Hand an ihre Wange. »An dem Tag, an dem du mir vor der Kirche begegnet warst und mich auf eine Weise ansprachst, wie es seit Jahren niemand mehr gewagt hatte. Es ist aber nicht nur eine Ecke in meinem Herzen, sondern mein ganzes Herz, das dir gehört. Ich habe dich aus Liebe geheiratet, Nicholas Pasquale.«
    Dann legte er seine Arme um sie und stand auf. »Wir werden in dieser Kirche noch einmal vermählt werden.«
    »Ja. Maman wird darauf bestehen.«
    »So wie ich auch.« Seine Stimme war tief und kraftvoll. »Kein Band zwischen uns kann zu stark sein, nachdem ich wirklich den ganzen Tag lang überlegt habe, ob du nach gestern Abend überhaupt je wieder meine Frau sein wolltest.«
    »Nach gestern Abend?« Sie berührte die Stelle an seinem Hals, an dem seine Schlagader pulsierte, und war fasziniert von der Haut, die üblicherweise unter seiner Krawatte verborgen war.
    »Ich war nicht gerade sanft oder rücksichtsvoll.«
    »Ach so, gestern Abend. Ich glaube, ich freue mich vor allem nach gestern Abend auf jeden Tag, an dem ich deine Frau sein kann. Und ich glaube, wenn wir in unser neues Haus ziehen, dann müssen wir auch diese Ottomane mitnehmen.«
    »So soll es sein«, erwiderte er mit belegter Stimme, »oder ich kaufe dir eine, die genauso aussieht wie diese.«
    »Bis dahin ...«
    Seine Arme schlossen sich enger um sie. »Wenn du bis dahin nicht das Gefühl hast, dass wir wirklich verheiratet sind, dann ...«
    »Was dann?« Sie sah ihn so unschuldig an, wie es ihr nur möglich war.
    »Dann könnten wir warten, bis uns das Sakrament der Ehe gespendet worden ist.«
    »Ich bin schon jetzt deine Frau«, sagte sie, packte ihn am Hemdkragen und zog seinen Kopf zu ihren wartenden Lippen, »und ich brauche nicht erst ein Sakrament, um das zu akzeptieren.«
    *
    Es war ein sonniger, schöner Samstag nicht ganz zwei Wochen später, als Juliette und Nicholas die St. Louis Cathedral an der Spitze ihrer Hochzeitsprozession betraten. Juliette trug cremefarbenen Brokat und einen Schleier von Alencon, der von Rosen gehalten wurde. Nicholas sah unverschämt gut aus in seinem blauen Cut, zu dem er eine

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