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Schwerter und Rosen

Schwerter und Rosen

Titel: Schwerter und Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Stolzenburg
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und schmiegte sich an seine Brust, während seine Hände ihren Rücken hinabwanderten, um auch das störende Unterkleid abzustreifen. Als seine Gemahlin schließlich vollkommen unbekleidet vor ihm stand, zog auch er mit einer ungeduldigen Bewegung Cotte und Chainse über den Kopf und trat beinahe schüchtern auf sie zu. Wie zerbrechlich sie wirkte! Die zierlichen Glieder ließen ihre straffen Brüste größer erscheinen, als sie in Wirklichkeit waren. Und als sie mit einem Lächeln die Flut der dunklen Haare darüber fallen ließ, hob Curd die junge Frau vom Boden auf und trug sie auf den breiten, flachen Diwan zu, den er ebenfalls gleich nach ihrer Ankunft erworben hatte.
    »Niemand wird dich jemals so sehr lieben wie ich«, murmelte der junge Mann und ließ sich neben seiner Gattin nieder, die sich ihm augenblicklich ohne Scham zuwandte, um interessiert das Spiel seiner Muskeln zu betrachten. Das Lächeln in ihren Augen vertiefte sich, als er von ihrer Brust den Bauch entlang zu ihrer Scham wanderte und vorsichtig ihre Feuchtigkeit ertastete. Mit einem leisen Stöhnen ließ er den Finger in sie gleiten und rollte sich halb auf sie, sodass seine pulsierende Männlichkeit sich an ihren Oberschenkel drückte. »Ich möchte dir nicht wehtun«, presste er hervor. Aber Rahel legte, ohne zu zögern, die Hand auf die Seine, als er sie zurückziehen wollte, und flüsterte: »Hör nicht auf.« Während auch sie seinen Körper erforschte und seine Küsse hungrig und leidenschaftlich erwiderte, wurde das Liebesspiel immer gieriger, bis sich der Tempelritter schließlich nicht mehr zurückhalten konnte. Als sie sich schließlich erschöpft in die Kissen zurückfallen ließen, bettete Curd den Kopf seiner Braut auf seiner Schulter und küsste die feuchten Locken an ihrer Schläfe. Leicht und warm ruhte ihr Bein auf dem seinen, und eine der heißen Handflächen schien ein Loch in seinen flachen Bauch brennen zu wollen. Während sich sein Herzschlag beruhigte, lauschte er auf die unterschiedlichen Geräusche vor ihrer Unterkunft, welche die Nacht mit Leben erfüllten. Neben dem Stöhnen der Kranken im Lazarett schallten das Geschrei von betrunkenen Männern und das Gekreische der einheimischen Dirnen durch die Dunkelheit. Wie glücklich er sich schätzen konnte, seine eigene Gemahlin an seiner Seite zu haben!, fuhr es dem angenehm ermatteten Templer durch den Kopf, und er drückte Rahel noch ein wenig fester an seine Brust. Entkräftet und erfüllt zugleich genoss er das Gefühl, gefunden zu haben, wonach manche Menschen ihr ganzes Leben lang suchten. »Denkst du, wir haben heute einen Sohn gezeugt?«, fragte Rahel nach einer wunderbaren Ewigkeit schließlich leise und stützte sich auf den Ellenbogen, um ihn mit einem Hoffnungsschimmer in den Augen anzusehen. »Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen«, neckte er sie und küsste sie auf die Nasenspitze.
     
     
    Zypern, Kantara, Ende Mai 1191
     
    »Ich bitte Euch, Mylord, verschont sie!« Totenbleich griff Harold nach Henry of Cirencesters Schwertarm, der im Begriff war, auf einen der Mönche niederzusausen, die erfolglos versuchten, das Kloster in den zypriotischen Bergen mit Knüppeln zu verteidigen. Nachdem sich der begnadigte Isaak Komnenos mitsamt seiner Familie auf eine Festung am östlichen Ende des Pentadaktylos-Gebirges zurückgezogen, alle Eide gebrochen und eine Streitmacht aufgestellt hatte, um die englischen Eindringlinge zu vertreiben, hatte Richard Löwenherz ihm mit einem Ritterheer, das durch die Neuankömmlinge aus Akkon verstärkt wurde, nachgesetzt und die Belagerung der Festung begonnen. Während seine Männer das Umland ausplünderten, harrte Richard selbst vor den Toren der Burg aus, um den Wortbruch des Griechen eigenhändig zu rächen. Hoch schlugen die Flammen aus den Dachstühlen der Wohngebäude, die einer nach dem anderen mit ohrenbetäubendem Krachen in sich zusammenbrachen. Über dem Schlachtenlärm lag ein misstönender Klangteppich aus hysterischen Schreien. Und egal wohin Harold blickte, schien sich das dürre Grün des verbrannten Grases in ein Rotbraun zu verwandeln, als das Blut der Erschlagenen in dem rissigen Boden versickerte. Der Himmel war hinter den gelb-schwarzen Rauchwolken kaum mehr auszumachen, und hätte nicht hie und da die Sonne durch die Schwaden geblitzt, hätte man vermuten können, die Hölle habe ihre Pforten geöffnet.
    »Es sind doch Christen«, flehte der Knabe und blickte entsetzt auf das Blutbad, das um ihn herum

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