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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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mußte.
    Hasjarl verschränkte die Arme auf der Brust und starrte seinen Bruder grimmig an. »Ich hätte dir die weißen geben sollen«, klagte er. »Ich kenne die schlimmen Tricks, die du mit schwarzen Steinen fertigbringst. Als du noch ein kleiner Bleichling warst, habe ich gesehen, wie du sie durch die Luft geschickt hast, um die Sklavenkinder zu erschrecken. Woher soll ich wissen, daß du nicht deine Figuren verstellst, während ich mich konzentriere.«
    Gwaay antwortete leise: »Meine Tricks, wie du sie nennst, beschränken sich auf Stücke aus Basalt, Obsidian und anderen vulkanischen Gesteinen, die sich in meinen Unteren Regionen finden. Diese Schachfiguren aber bestehen aus Jett, mein Bruder, und dieses Material – wie dir deine Gelehrsamkeit sicher nicht verschweigt – ist nur eine Art von Kohle, ein schwarzgepreßtes Pflanzenzeug, das nicht einmal in die gleiche Elementenkategorie gehört wie die wenigen Materialien, die sich meinen schwachen Zauberkräften unterwerfen. Außerdem würde es mich sehr wundern, wenn deine hübschen beschnittenen Augen auch den kleinsten Trick übersähen!«
    Hasjarl knurrte. Erst als alle Figuren säuberlich aufgereiht waren, geriet er in Bewegung. Wie eine Schlange stieß seine Hand vor und fegte einen schwarzen Bauern vom Spielbrett. Mit abgehacktem Kichern sagte er: »Schon vergessen, Bruder? Du hast mir einen Bauern Vorsprung versprochen! Und nun zieh!«
    Gwaay gab den wartenden Sklaven ein Zeichen, seinen Königsbauern zu ziehen. Hasjarl erwiderte mit dem gleichen Zug. Nach kurzem Überlegen leitete Gwaay seine Taktik ein: Bauern auf Königsläufer 4! Eifrig machte sich Hasjarl den offensichtlichen Vorteil zunutze, und die Schlacht begann. Gwaay, der schnell und gern lächelte, schien sich weniger für das Spiel zu interessieren als für das Schattenzucken der flackernden Lampen auf den Polstern aus Kalbsleder, Lammfell, Schlangenhaut und Sklavenhaut – und auch aus der Haut vornehmerer Menschen; er schien aufs Geratewohl zu ziehen, ohne bestimmten Plan, doch immer zuversichtlich. Hasjarl dagegen hatte die Lippen zusammengepreßt und konzentrierte sich völlig auf das Brett, und jeder Zug war eine lang geplante physische und geistige Aktion. Seine Konzentration ließ seinen Bruder vorübergehend verschwinden, ließ bis auf das Problem vor ihm alles untergehen; Hasjarl mochte nichts lieber als gewinnen.
    So war es schon immer gewesen; schon als Kinder trat dieser Gegensatz deutlich hervor. Hasjarl war der ältere; nur wenige Monate trennten ihn von seinem Bruder, doch sein Äußeres und sein Verhalten ließen ihn viel älter erscheinen. Sein langer, mißgestalteter Rumpf paßte schlecht zu den krummen Beinen; der linke Arm war sichtlich länger als der rechte, und seine Finger, die seltsam von der Hand abstanden, waren knorrig und endeten in scharfen, spitzen Nägeln. Auf den ersten Blick wirkte Hasjarl wie ein schlecht zusammengesetztes Puzzlespiel, dessen Teile ohnehin nicht zusammenpaßten und die sich nur notdürftig miteinander verbunden hatten.
    Dieser Eindruck traf insbesondere auch auf sein Gesicht zu. Er hatte die Nase seines Vaters, wenn sie auch dicker und mit großen Poren besetzt war; doch unter dieser Nase zog sich der dünnlippige Mund hin, der so fest zusammengepreßt war, daß sich ringsum scharfe Falten gebildet hatten. Das Haar, dünn und glanzlos, ließ nur eine niedrige Stirn frei, und flache Wangenknochen bildeten einen weiteren Widerspruch in seinem Gesicht.
    Als Heranwachsender, von einem seltsamen Ehrgeiz getrieben, hatte Hasjarl einen seiner Arztsklaven durch Bestechung oder wahrscheinlich mit Gewalt dazu gebracht, eine kleine Operation an seinen Augenlidern vorzunehmen. Es war nur eine Kleinigkeit, die jedoch das Leben vieler Menschen unangenehm beeinflußt hatte und Hasjarl immer neue Freude bereitete.
    Daß ein bloßes Durchstechen der Lider, das dazu führte daß bei geschlossenen Augen zwei winzige Löcher über den Pupillen lagen, andere Leute derart unangenehm berührte, war unglaublich; doch an der Tatsache war nicht zu rütteln. Federleichte Ringe aus Gold, Jade oder – wie heute – Elfenbein, sorgten dafür, daß die kleinen Löcher nicht zuwuchsen.
    Wenn Hasjarl durch die winzigen Öffnungen starrte, kam er sich wie ein heimlicher Angreifer vor; der Beobachtete hatte stets das ungewisse Gefühl, bespitzelt zu werden; doch im Grunde war das noch die angenehmste seiner aufreizenden Angewohnheiten.
    Hasjarl fielen die Dinge nicht

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