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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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und das Öl, das die Dochte speiste, und die Sklaven, die sie bedienten – sie alle waren Beutestücke. Beutestücke aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit, als die Herrscher Quarmalls noch über Land zogen und plünderten und von jeder vorbeiziehenden Karawane ihren Tribut forderten.
     
    Hoch über dem warmen, luxuriös eingerichteten Zimmer, in dem Gwaay und Hasjarl ihr Spiel fortsetzten, beendete der Herrscher Quarmalls die letzten Horoskopberechnungen. Dicke Ledervorhänge versperrten jetzt den Blick auf die Sterne, die ihm eben noch Freude und Leid seines Schicksals blinzelnd verkündet hatten. Das einzige Licht in dem mit Instrumenten angefüllten Raum ging von einer winzigen Flamme aus; und diese spärliche Beleuchtung war vorgeschrieben, wenn die letzten Beobachtungen noch einmal nachgelesen und gedeutet wurden. Quarmal mußte seine Augen anstrengen, um die Zeichen und Linien deutlich zu erkennen.
    Als er die letzten Ergebnisse noch einmal überprüfte, verzogen sich seine Lippen zu einem höhnischen Lächeln, das gleich darauf zu einer Grimasse des Unwillens wurde. Heute abend oder morgen , dachte er und schauerte innerlich zusammen. Allenfalls morgen mittag . Wahrlich, er hatte wenig Zeit.
    Als wäre ihm dann ein lustiger Gedanke gekommen, lächelte er und nickte, und sein dürrer Schatten vollführte gewaltige Sprünge auf den Vorhängen und Wänden.
    Schließlich legte Quarmal den Griffel aus der Hand, nahm eine Kerze und entzündete damit sieben weitere Lampen. In ihrem hellen Schein studierte er noch einmal das Horoskop, und diesmal blieb sein Gesicht völlig unbewegt; seine Miene verriet keine Freude, kein Erschrecken. Langsam rollte er das mit komplizierten Figuren bemalte und beschriebene Pergament zu einer schmalen Röhre zusammen, die er in seinen Gürtel steckte; dann rieb er sich die Hände und lächelte erneut. Auf einem Tisch neben ihm standen die Mittel, die er für seinen Plan brauchte: Puder, Öle, winzige Messer und andere Stoffe und Geräte.
    Er hatte nur wenig Zeit. Hastig machte er sich ans Werk, und seine schlanken Finger stellten wieder einmal ihre wundersame Geschicklichkeit unter Beweis. Einmal durchquerte er den Raum und nahm etwas von einem Regal. Der Herrscher Quarmalls machte keine Fehler; er konnte sich auch keinen Irrtum leisten.
    Nach kurzer Zeit war die Aufgabe zu seiner Zufriedenheit gelöst. Nachdem er die zuletzt entzündeten Kerzen wieder gelöscht hatte, ließ sich Quarmal, Herrscher von Quarmall, in seinen Stuhl sinken und sah sich um. Die einzige Lampe erhellte den Raum nur ungenügend.
    Er rief Flindach, damit das Horoskop den unten Wartenden verkündet werde.
    Wie üblich erschien Flindach sofort. Er blieb vor seinem Gebieter stehen, verschränkte die Arme auf der Brust und neigte ehrerbietig den Kopf. Flindach war völlig ruhig. Er stand nur bis zur Hüfte im Licht; in der Dunkelheit war nicht zu erkennen, ob sein warzenbesetztes, verunstaltetes Gesicht einen Ausdruck der Langeweile oder des Interesses zeigte. Entsprechend lag auch das glattere Gesicht Quarmals im Schatten, nur seine bleichen Iris schimmerten phosphoreszierend wie zwei winzige Monde an einem dunklen Himmel.
    Er musterte Flindach eindringlich, als sähe er ihn zum erstenmal, ließ seinen Blick langsam von den Füßen bis zum Kopf des Mannes wandern und sah ihm schließlich in die Augen, die den seinen sehr ähnlich waren, und sagte: »Oberster Zauberer, heute nacht liegt es in deiner Macht, mir einen großen Dienst zu erweisen.«
    Er hob die Hand, als Flindach etwas sagen wollte, und fuhr hastig fort: »Ich habe beobachten können, wie du vom Jungen zum Jüngling und vom Jüngling zum Manne wurdest; ich habe deine Kenntnisse um die Zauberkunst gefördert, so daß du mir jetzt fast ebenbürtig bist. Die gleiche Mutter hat uns geboren; auch wenn ich ihr Erstgeborener bin und du die Frucht ihrer letzten Jahre, ist das doch eine starke Bindung zwischen uns. Dein Einfluß in Quarmall ist dem meinen fast gleich. Ich meine also, daß dir für deine Sorgfalt und Treue heute nacht eine Belohnung zustünde.«
    Wieder setzte Flindach zum Sprechen an, wurde jedoch durch eine Geste zum Schweigen gebracht. Quarmal sprach nun langsamer und begleitete seine Worte mit hastigem Fingertrommeln auf der Pergamentrolle. »Wir beide wissen sehr gut – vom Hörensagen und durch eigene Beobachtungen –, daß meine Söhne die Absicht haben, mich umzubringen. Und es ist auch wahr, daß sie auf irgendeine Weise davon

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