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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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leicht, doch wenn er etwas anpackte, leistete er gute Arbeit. Auch im Schwertkampf war er wegen des ständigen Trainings und des überlangen linken Arms ein gleichwertiger Gegner für den athletischen Gwaay. Seine Herrschaft in den Oberen Regionen folgte wirtschaftlichen Gesichtspunkten; wehe dem Sklaven, der seine Pflichten auch nur im geringsten vernachlässigte. Hasjarl sah alles und bemaß seine Strafe.
    Auch seinem Vater stand Hasjarl kaum nach, zumindest was die Kunst der Zauberei anging; er hatte um sich einen Trupp Zauberer geschart, die fast Flindachs Format erreichten. Doch dieser schwer erkämpften Stärke wurde er nicht recht froh, denn zwischen der absoluten Macht, die er sich ersehnte, und der Verwirklichung dieser Sehnsucht standen zwei Hindernisse: der Oberherr Quarmalls, den er mehr fürchtete als alles andere auf der Welt, und sein Bruder Gwaay, den er mit einer Intensität haßte, die durch seine Sehnsüchte von Tag zu Tag noch gesteigert wurde.
    Gwaay war das Gegenstück seines Bruders – geschmeidig, wohlgeraten und gutaussehend. Seine weit auseinanderliegenden hellen Augen waren täuschend sanft und freundlich; sie verbargen einen Willen, der fest sein konnte wie eine gespannte Stahlfeder. Sein ständiger Aufenthalt in den Unteren Regionen, die sein Reich waren, gab seiner bleichen Haut einen seltsamen wachsähnlichen Schimmer.
    Gwaay besaß die beneidenswerte Fähigkeit, alles richtig zu machen – und zwar mit einem Minimum an Mühe und Praxis. Auf eine Weise war er schlimmer als sein Bruder – denn während Hasjarl durch Foltern und mit offensichtlicher Befriedigung tötete, maß Gwaay dem Leben wenigstens eine gewisse Bedeutung bei, indem er es sorgsam und methodisch auslöschte, indem er sanft lächelte, während er grundlos, fast wie zum Spaß, einen Menschen umbrachte. Auch die Gruppe der Zauberer, die er zum Schutz und zu seinem Vergnügen um sich versammelt hatte, war vor seinen tödlichen Launen nicht sicher.
    Manche hielten Gwaay für den gefährlicheren der beiden Brüder. Doch auch er kannte die Angst; er fürchtete den Herrscher von Quarmall und auch seinen Bruder; oder er befürchtete jedenfalls, daß er von seinem Bruder umgebracht wurde, ehe er selbst zuschlagen konnte. Und doch vertuschte er seine Furcht und seinen Haß so gut, daß er jetzt entspannt in seinem Stuhl sitzen konnte, kaum zwei Meter von Hasjarl entfernt, amüsiert lächelnd, jeden Augenblick des Abends auskostend. Gwaay schmeichelte sich mit dem Gedanken, seine Gefühle völlig unter Kontrolle zu haben.
    Das Spiel hatte sich nun über die erste Phase hinaus entwickelt; die Züge kamen langsamer. Hasjarl zog einen Turm.
    Gwaay bemerkte leise: »Dein bewehrter Krieger dringt weit in mein Gebiet vor, Bruder. Wie man hört, hast du einen starken Kämpfer aus dem Norden angeworben. Was für Absichten verfolgst du damit in unserer friedlichen Höhlenwelt, frage ich mich? Ist er vielleicht eine Art lebendiger Turm?« Er hob die Hand, ließ sie über einem seiner Springer in der Luft verharren.
    Hasjarl kicherte. »Und wenn er hübsche Hälse durchschneiden soll, was geht's dich an? Ich weiß nichts von diesem Turm-Krieger. Dafür hört man aber hier und da – Sklavengerede, zweifellos –, daß du dir einen geschickten Schwertschwinger aus Lankhmar geholt hast. Soll ich den deinen Springer nennen?«
    »Aye, wir beide verstehen das Spiel«, bemerkte Gwaay philosophisch, hob seinen Springer und setzte ihn vor.
    »Ich lasse mich nicht verführen!« schnaubte Hasjarl. »Du gewinnst nicht, indem du mich vom Spiel ablenkst!« Und er beugte sich über das Brett und stürzte sich von neuem in seine intensiven Berechnungen.
    Im Hintergrund bewegten sich lautlos die Sklaven, versorgten die Flammen, füllten Öl nach. Viele Lampen waren nötig, das Ratszimmer zu erhellen, denn die Decke war niedrig und von zahlreichen Stützbalken unterfangen, die behangenen Wände saugten die meisten Strahlen auf, und der Mosaikboden war zerschlissen vom Schlurfen unzähliger Füße seit Urgedenken. Der Raum war aus dem nackten Fels herausgehauen; längst vergessene Hände hatten die gewaltigen Zypressenstämme eingezogen und den Boden künstlerisch ausgestaltet. Die bunten, doch jetzt verblichenen Wandteppiche waren von den Sklaven eines früheren quarmallischen Herrschers aufgehängt worden, der sie einer vorbeiziehenden Karawane abgenommen hatte – wie auch die anderen Reichtümer dieser Säle. Die Schachfiguren und die Stühle, die Lampen

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