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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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knochengraues Gebilde lautlos hereingesegelt. Es schwebte auf unbeweglichen Flügeln heran wie ein Falke, der nach Beute sucht, hoch über den Schwertern, die es zu treffen suchten. Dann schwenkte es in einer eleganten Kurve herab und fegte direkt auf Hasjarl zu, wich seinen Händen aus, die zu spät danach griffen, tippte ihm sanft gegen die Brust und fiel leicht wie eine Feder zu Boden.
    Es war ein kleiner Flieger, aus einem Pergament gefaltet, auf dem, mit den Falzen verkantet, Schriftzeichen zu sehen waren. Ein völlig ungefährliches Objekt.
    Hasjarl riß das Pergament an sich, glättete es knisternd und las laut:
     
    »Lieber Bruder. Treffen wir uns sofort im Gespenstersaal. Bring deine vierundzwanzig Zauberer mit. Ich bringe einen. Bring deinen Kämpfer. Ich bringe meinen. Bring deine Soldaten und Wächter. Und komm selbst. Ich lasse mich bringen. Vielleicht möchtest du aber lieber in deine Folterkammer gehen und ein Mädchen quälen.
    Gezeichnet (im Auftrag)
    Gwaay.«
     
    Hasjarl zerknüllte das Papier in der Faust und betrachtete es mit bösem Blick. Dann sagte er abrupt: »Wir gehen hin! Er glaubt, er kann auf mein brüderliches Mitleid zählen – das wäre zu schön. Oder er will uns reinlegen, aber ich erwische ihn!«
    Fafhrd rief kühn: »Deinem dahinsiechenden Bruder bist du vielleicht überlegen, o Hasjarl, aber was ist mit seinem Kämpfer – der schlauer ist als Zobold und stärker als ein Kampfelefant! So ein Mann mäht deine schwachen Soldaten reihenweise nieder – denk daran, daß auch ich fünf von deinen Leuten besiegte oben in der Burg. Und dann sitzt er dir an der Kehle. Du brauchst mich!«
    Hasjarl überlegte einen Augenblick, wandte sich an Fafhrd und sagte: »Ich bin nicht stolz. Ich nehme auch von einem toten Hund Rat an. Bringt ihn mit. Laßt ihn gefesselt, nehmt aber seine Waffen mit.«
     
    Durch einen breiten niedrigen Tunnel, der leicht nach oben führte und nur durch Wandfackeln erhellt wurde, die blau schimmerten wie Marschnebel und die für das Auge so weit voneinander entfernt waren wie Küstenfeuer – durch diesen Tunnel führte der Mausling schnell, doch wachsam einen höchst seltsamen Zug.
    Er trug eine schwarze Robe mit spitzer schwarzer Kapuze, die, wenn er sie nach vorn zog, sein Gesicht völlig verhüllte. Darunter war er mit Schwert und Dolch bewaffnet und hatte sich auch eine Haut mit blutrotem Giftpilzwein umgeschnallt; in der Hand trug er nur einen dünnen schwarzen Stab, an dessen Spitze ein silberner Stern schimmerte – zum Zeichen, daß seine Rolle im Augenblick die des Obersten Zauberers Gwaays war.
    Hinter ihm trotteten vier massige Tretsklaven, die fast wie wandelnde Kegel wirkten, besonders wenn sie gerade das Licht einer Fackel passierten. Jeder von ihnen hielt den Griff einer reich verzierten Bahre aus Rot- und Ebenholz umklammert, die mit zahlreichen Matratzen und Pelzen belegt war. Gekleidet in Seide und kostbar besticktem Stoff, ruhte dort das stinkende, hilflose Fleisch des jungen Herrschers der Unteren Regionen.
    Dicht hinter Gwaays Bahre folgte eine etwas kleinere Ausgabe des Mauslings – Ivivis, die als sein Assistent auftreten sollte. Sie hielt den Stoff ihrer Kapuze schützend vor Mund und Nase und nahm laufend ein kleines Taschentuch zu Hilfe, das sie vorher in Kampfer und Ammoniak getaucht hatte. Unter ihrem Arm trug sie in einem Wollsack einen Silbergong und auf der anderen Seite eine seltsame Holzmaske.
    Die breiten, schwieligen Füße der Tretsklaven klatschten leise und regelmäßig auf den Boden – ein Geräusch, das in langen Abständen durch Gwaays gurgelndes Atmen übertönt wurde. Andere Geräusche waren nicht zu hören.
    Die Wände und die niedrige Decke waren voller Bilder, in Gelb- und Ockertönen gehalten, Bilder von Dämonen, seltsamen Ungeheuern, geflügelten Mädchen und anderen unvorstellbaren Dingen. Alptraumhaft wanderten die Bilder heran und blieben zurück, doch es war kein erschreckender Alptraum. Alles in allem war dieser Marsch eine der angenehmsten Reisen, an die sich der Mausling erinnern konnte – er mußte an einen ähnlichen Zug über die Dächer Lankhmars denken, ehe er einen alten Tempelturm in Angriff genommen hatte.
    »Angriff!« murmelte er lebhaft vor sich hin. »Vorwärts, meine großfüßige Phalanx! Fahr los, mein furchterregender Kriegswagen! Greif an, meine hübsche Nachhut! Zur Attacke, Armee!«
     
    Brilla, Kewissa und Friska saßen stumm in der Gespensterhalle neben dem trockenen Brunnenbecken,

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