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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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bescheiden!«
    Und eine Weile schwieg er und versuchte sich das Netz der Verbindungen vorzustellen, das dem Schwätzer seine Informationen lieferte und ihn in die Lage versetzte, seinen Aufgaben nachzukommen.
    Die unerwartete Unterstützung Fafhrds führte schließlich dazu, daß der Mausling mürrisch nachgab, und die beiden schworen feierlich, das Mädchen in Ruhe zu lassen und sich bei ihr nicht mehr in den Vordergrund zu drängen, bis sie den Adepten gefunden und ausgeschaltet hatten.
    Sie befanden sich jetzt in einem unbesiedelten Gebiet, dem sogar die Karawanen fernblieben, in einem Land der kühlen nebligen Morgenstunden, des blendenden Mondscheins und der täuschenden Zwielichtzeiten, in einem Land voller Spuren gefährlicher Bergstämme, die an die allgegenwärtigen Sagen von den ›kleinen Menschen‹ denken ließen, Wesen, die sich so sehr von Menschen unterschieden wie eine Katze von einem Hund.
    Ahura schien nicht zu merken, daß sich die beiden Begleiter plötzlich nicht mehr um sie bemühten, und blieb so provozierend verschlossen und unbestimmt wie zuvor.
    Doch die Haltung des Mauslings gegenüber dem Mädchen erfuhr eine allmähliche, doch tiefgreifende Veränderung. Ob es am Schwinden seiner verdrängten Leidenschaft lag oder an der klareren Einsicht eines Geistes, der nicht mehr ständig damit beschäftigt war, witzige Bemerkungen und Komplimente hervorzubringen, jedenfalls hatte er immer mehr das Gefühl, daß die Ahura, die er liebte, nur ein schwacher Funke war, ein winziges Flämmchen in der Düsternis einer Fremden, die ihm von Tag zu Tag rätselhafter, zweifelhafter und schließlich sogar widerlicher wurde.
    Er erinnerte sich an den anderen Namen, den Ahura besitzen sollte, wenn Chloes Informationen stimmten, und mußte immer öfter an die Legende des Hermaphroditus denken, der im Karischen Brunnen badete und sich mit der Nymphe Salmacis zu einem Körper verband.
    Wenn er jetzt Ahura anblickte, sah er nur die begierigen Augen, die wie durch einen Spalt in die Welt blickten. Er begann sich vorzustellen, daß sie nachts lautlos über den demütigenden Zauber lachte, der ihm und Fafhrd auferlegt worden war. Seine Fixierung auf Ahura änderte sich und gewann einen neuen Schwerpunkt, und er gewöhnte es sich an, sie zu bespitzeln und ihren Gesichtsausdruck zu studieren, wenn sie es nicht bemerkte, als hoffte er, auf diesem Wege hinter ihr Geheimnis zu kommen.
    Fafhrd fiel dieses Verhalten natürlich auf, und er vermutete sofort, daß der Mausling sein Versprechen brechen wollte. Nur mühsam zügelte er seinen Ärger und begann den Mausling so eingehend zu beobachten, wie der Mausling das Mädchen im Auge behielt. Wenn es darum ging, auf die Jagd zu gehen, war keiner der beiden mehr bereit, allein loszureiten. Ihr entspanntes Verhältnis trübte sich. Als sie eines späten Nachmittags östlich von Armenien eine schattige Schlucht durchquerten, stürzte plötzlich ein Falke herab und vergrub seine Klauen in Fafhrds Schulter. Der Nordling tötete das Wesen in einem bizarren Durcheinander aus rötlichen Federn, ehe er merkte, daß auch dieser Vogel eine Nachricht brachte.
    ›Behalte den Mausling im Auge‹, lautete der Text, der zusammen mit dem Schmerz der Vogelkrallen das Faß zum Überlaufen brachte. Fafhrd galoppierte nach vorn und zügelte sein Tier neben dem Mausling, während Ahuras Pferd nervös zur Seite auswich. Dann offenbarte er dem Graugekleideten seinen Verdacht und warnte ihn, daß jeder Verstoß gegen die Vereinbarung ihre Freundschaft sofort beenden und sie in einen tödlichen Konflikt stürzen würde.
    Der Mausling hörte zu, als erlebe er einen Traum, ohne dabei den umwölkten Blick von Ahura zu nehmen. Er hätte Fafhrd gern seine wirklichen Beweggründe genannt, wußte aber nicht recht, ob er sie klar formulieren konnte. Außerdem ärgerte er sich, daß ihn der Freund so falsch einschätzte. Als Fafhrd mit seinen Vorhaltungen fertig war, enthielt er sich jeden Kommentars. Fafhrd nahm das Schweigen als Schuldeingeständnis und spornte sein Pferd wütend an.
    Sie näherten sich jetzt dem zerklüfteten Gebiet, aus dem die Meder und die Perser gegen Assyrien und Chaldäa vorgegangen waren, und wo sie, wenn Ningaubles Angaben stimmten, den vergessenen Unterschlupf des Herrn des Ewig Bösen finden würden.
    Zuerst war die archaische Karte auf Ahrimans Leichentuch mehr verwirrend als vorteilhaft, doch nach einer Weile gewann die Zeichnung eine seltsame Bedeutung, wozu die seltsam klugen

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