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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Tiere sind zu schlau«, erwiderte Slinoor. »Die Demoiselle wird auf die Shark gebracht, wo man sie besser bewachen kann. Movarl interessiert sich für das Korn, nicht für die Ratten. Er weiß ja gar nichts über sie, kann sich also gar nicht darüber aufregen, wenn er sie nicht bekommt.«
    »Aber natürlich weiß er davon«, ließ sich Hisvet vernehmen. »Glipkerio und Movarl schreiben sich wöchentlich einen Brief, der per Albatros befördert wird. Ja, Nehwon wird von Jahr zu Jahr kleiner. Slinoor – Schiffe sind Schnecken im Vergleich zu den großen Postvögeln. Glipkerio schrieb Movarl von den Ratten, der sich schon sehr darauf freute – und auch auf mich«, fügte sie hinzu und senkte bescheiden den Kopf.
    »Auch kann ich leider nicht genehmigen, daß Hisvet auf ein anderes Schiff kommt – es tut mir leid, Slinoor«, fuhr der Mausling hastig fort. »Glipkerio hat mir und Fafhrd einen klaren Auftrag gegeben – den ich jederzeit vorweisen kann –, und in diesem Auftrag steht eindeutig, daß wir uns zu allen Zeiten um die Demoiselle kümmern müssen, wenn sie sich außerhalb ihres Quartiers aufhält. Er macht uns verantwortlich für ihre Sicherheit – und auch für die Sicherheit der Weißen Schatten, die nach seinen eigenen Worten unserem Oberherrn mehr am Herzen liegen als ihr Gewicht in Edelsteinen.«
    »Sie können sich auf der Shark um sie kümmern«, sagte Slinoor knapp.
    »Ich will den Barbaren nicht an Bord haben!« sagte Lukeen gepreßt, der seine Kopfschmerzen noch nicht überwunden hatte.
    »Ich würde auch nicht auf so ein Ruderboot gehen«, gab Fafhrd hitzig zurück.
    »Auch«, fuhr der Mausling mit herrischer Geste fort, »ist es meine Pflicht als Freund, Sie zu warnen, Slinoor. Mit Ihren Drohungen gegenüber den Weißen Schatten und auch gegenüber der Demoiselle ziehen Sie sich nicht nur das Mißfallen des Oberherren, sondern auch des mächtigsten Kornhändlers in Lankhmar zu.«
    Slinoor erwiderte einfach kurz angebunden: »Ich denke im Augenblick nur an die Stadt und an die Kornflotte. Das wissen Sie.«
    Doch Lukeen sagte verächtlich: »Ha! Der Graue Narr hat nicht begriffen, daß der liebe Vater Hisvin hinter diesen Rattenattacken steckt, weil seine Kornverkäufe an Glipkerio dann um so größer ausfallen!«
    »Still, Lukeen!« befahl Slinoor ängstlich. »Solche unhaltbaren Vermutungen sind hier fehl am Platze.«
    »Vermutungen?« explodierte Lukeen. »Das war Ihr Verdacht, Slinoor, ja, und daß Hisvin auch Glipkerios Sturz plant. Aye, und daß er sich sogar mit den Mingols zusammengetan hat! Bleiben wir doch bei der Wahrheit!«
    »Dann behalten Sie sie besser für sich, Schiffsherr!« zischte Slinoor. »Ich fürchte fast, der Schlag hat Sie benebelt. Grauer Mausling, Sie sind ein vernünftiger Mann«, sagte er flehend. »Ich hoffe doch, daß Sie meine übermächtige Sorge verstehen. Wir sind allein auf hoher See – wir müssen etwas tun. Hat denn niemand hier ein Körnchen Verstand?«
    »Ich will mich bemühen, Schiffsherr, da Sie so darum bitten«, sagte Hisvet lebhaft und richtete sich in ihrer Koje auf. »Ich bin nur ein Mädchen, das sich mit Kriegsproblemen nicht auskennt; aber mir ist da eben ein Gedanke zugeflogen, der alles erklären würde und den in dieser Runde noch niemand offenbart hat.
    Gestern nacht wurde ein Schiff versenkt. Sie lasten dieses Verbrechen den Ratten an, die ohnehin ein sinkendes Schiff verlassen hätten und die in jeder Horde ein paar weiße Exemplare haben. Nur eine sehr überdrehte Phantasie vermag sich einzubilden, diese Tiere würden eine ganze Schiffsmannschaft umbringen und die Leichen verschwinden lassen. Um die Widersprüche in Ihrer verrückten Theorie zu übertünchen, machen Sie mich überdies zu einer schlimmen Rattenkönigin, die unheimliche magische Kräfte besitzt, und zuletzt schneidet mein armer Vater noch als allmächtiger Rattenherrscher ab! Dabei haben Sie alle heute morgen noch mit einem besser ausgestatteten Schiffsmörder gesprochen und haben ihn röhrend entkommen lassen. Ja, der Mensch-Dämon hat selbst gesagt, er habe ein mehrköpfiges Ungeheuer gesucht, das sich Menschen von Schiffen schnappte und verschlinge. Also muß er gelogen haben, als er sagte, seine Wesen fräßen nur kleines Getier, zumal das Ungeheuer auf mich losfuhr, um mich zu verschlingen, und es hätte vorher auch jeden von Ihnen auffressen können, wenn es nicht gesättigt gewesen wäre!
    Was wäre also natürlicher, als daß dieser zweiköpfige Drache die Männer

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