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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Holz von seiner Wange abzulenken, doch er kam aus dem Tritt, als ihn Fafhrd nun mit einem Hagel kaum sichtbarer Schläge eindeckte, und ihn unter dem Jubel der Mannschaften über das Deck zurücktrieb.
    Slinoor und der Sergeant sahen dem Kampf aus aufgerissenen Augen zu, während der Mausling vor sich hinmurmelte: »Nicht so schnell, Fafhrd.«
    Als Fafhrd eben dem Duell ein Ende machen wollte, stolperte er über die erhöhte Kante der Luke, kam aus dem Gleichgewicht und erhielt einen Schlag über den Kopf.
    Die Seeleute stöhnten auf. Die Soldaten jubelten kurz.
    Der unerwartete Schlag war nicht schwer, doch er betäubte Fafhrd, der sich nun seinerseits nur mühsam eines Hagels von Schlägen erwehren konnte. Als er schließlich wieder zu sich kam, wich er vor einem gewaltigen Hieb zurück. Aus den Augenwinkeln sah er, daß ihn der nächste Schritt in seinen Viertelkreis bringen mußte.
    Blitzschnell stieß er mit seinem Stab hinter sich, dessen Ende das Deck berührte und von der Kabinenwand gestoppt wurde. Fafhrd hievte sich an der Stange wieder nach vorn, von der Kreislinie fort, duckte sich zur Seite, um Lukeens Schlägen auszuweichen, während sein Stab ihn nicht schützen konnte.
    Die Matrosen schrien erregt. Die Kampfrichter und die Offiziere auf dem Achterdeck knieten sich wie Würfelspieler hin und starrten hinab.
    Fafhrd erhielt einen Schlag auf den linken Arm, der sofort leblos herabsank. Nun mußte er seinen Stab tatsächlich wie ein Breitschwert handhaben und ihn einhändig in pfeifenden Hieben führen.
    Lukeen hielt sich zurück. Er sparte Kraft, da er wußte, daß Fafhrds Hand schnell ermüden würde. Einige schnelle Schläge wollte er landen und sich dann wieder zurückziehen.
    Fafhrd vermochte die Angriffe kaum abzuwehren, doch Fafhrd gab nicht auf; als Lukeen zum drittenmal zurückwich, griff er an, nicht mit ausschwingendem Hieb, sondern mit einer Art Stich. Er legte seine ganze Kraft in die Stabbewegung. Der plötzliche Schwung überraschte Lukeen, und die Stabspitze traf ihn am Nervenzentrum auf der Brust.
    Lukeen riß den Mund auf und schloß ihn nicht wieder. Er begann zu schwanken. Mit schneller Bewegung schlug ihm Fafhrd den Stab aus den Fingern und versetzte Lukeen einen letzten Stoß, der den Mann zu Boden schickte.
    Die Männer brüllten sich heiser. Die Seesoldaten knurrten, und einer schrie: »Unfair!« Lukeens Sekundant kniete bei seinem Mann und starrte Fafhrd an. Der Maat der Carp tänzelte bedächtig herbei und nahm Fafhrd den Stab ab. Auf dem Achterdeck der Squid herrschte gedämpfte Stimmung, obwohl die Männer von den anderen Kornschiffen seltsam wohlgestimmt zu sein schienen. Der Mausling packte Slinoor am Ellenbogen und sagte: »Sie müssen Fafhrd zum Sieger ausrufen.«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Kabinentür, und Hisvet trat heraus. Sie trug eine lange rote Seidenrobe.
    Der Mausling, der einen neuen Höhepunkt herannahen spürte, sprang an den Gong und trommelte wild darauf herum.
    Es wurde still auf der Squid . Die Männer sahen sich fragend an. Sie hob eine Silberflöte an die Lippen und begann langsam auf Fafhrd zuzutanzen, während sie eine Melodie aus sieben Tönen blies. Irgendwo klang eine leise Glockenbegleitung auf. Dann drehte sich Hisvet um und sah Fafhrd an, während sie ihn umrundete, und große Verblüffung breitete sich aus, und die Seeleute drängten sich herbei als die Prozession sichtbar wurde, die Hisvet anführte.
    Sie bestand aus elf weißen Ratten, die hintereinander auf den Hinterbeinen ausschritten, in kleine rote Umhänge und Mützchen gekleidet. Die ersten vier hielten mit den Vorderpfoten kleine Glocken, die sie rhythmisch schüttelten. Die nächsten fünf trugen auf den Schultern eine zusammengelegte Silberkette – sie sahen wie Seeleute aus, die sich mit einer Ankerkette abmühten. Die letzten beiden trugen stolz ihre langen Silberstäbe vor sich her.
    Die ersten vier Ratten blieben Seite an Seite vor Fafhrd stehen und schwangen ihre Glocken im Rhythmus der Melodie. Die nachfolgenden fünf marschierten geradewegs zu Fafhrds rechtem Fuß. Hier verhielt der Anführer, starrte mit erhobenen Pfötchen zu Fafhrds Gesicht auf und quietschte dreimal. Dann nahm er die Kette mit einer Pfote und benutzte die anderen drei, um an Fafhrds Stiefel emporzuklettern, gefolgt von seinen vier Begleitern.
    Fafhrd starrte auf die näher kommende Kette und die rotgekleideten Ratten und runzelte leicht die Stirn.
    Die erste Ratte erreichte Fafhrds linke

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