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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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vor, Glipkerio wird gestürzt, und die Ratten herrschen in Lankhmar unter meiner und deiner Oberherrschaft!«
    Der Blick des Mauslings, der unentwegt mit seiner Münze am Werke war, fiel in diesem Moment zufällig auf Skwee, der Hisvet einen seltsamen Blick zuwarf – da schienen noch gewisse Zweifel über den letzten Teil ihrer Behauptung zu bestehen, wenn die Ratten Lankhmar erst in ihre Gewalt gebracht hatten.
    Hisvets Vater Hisvin hatte ein faltiges Gesicht mit einer überlangen Nase und einem dünnen weißen Bart, und sein Oberkörper schien unnatürlich weit vorgeneigt. Trotzdem bewegte er sich sehr schnell auf seinen krummen Beinen dahin, wobei er kurze, schlurfende Schritte machte.
    Die prahlerische Rede seiner Tochter begleitete er mit einem ungeduldigen Wedeln seiner schwarzen Handschuhe und einem leisen »Tsk-tsk!« Dann wanderte Hisvin an Deck herum, betrachtete Fafhrd und den schwarzen Plagegeist (»Tsk-tsk!«) und den Mausling (noch ein »Tsk!«) und blieb schließlich vor Hisvet stehen.
    »Welch Durcheinander heute nacht«, sagte er schließlich. »Du poussierst mit Gefesselten herum! Ich weiß, ich weiß! Der Mond kommt zu sehr durch! Die Shark rudert wie verrückt im Nebel herum. Und eben noch trafen wir ein riesiges zweiköpfiges Seeungeheuer mit einem komischen Dämon auf dem Kopf – es schnüffelte, als ob es uns fressen wollte, aber wir sind ihm ausgewichen. Und dann ein seltsamer schwarzer Ballon mit kleinen Lichtern ... Meine Tochter, du und dein Mädchen und deine kleinen Helfer – ihr müßt sofort auf den Kutter herüberkommen. Vorher erledigen wir noch diese beiden. Ein Selbstmordtrupp von kleinen Nagern bleibt an Bord, um die Squid zu versenken!«
    »Die Squid soll versenkt werden?« fragte Hisvet. »Wir hatten doch vor, sie nach Ilthmar zu schmuggeln und die Ladung dort zu verkaufen!«
    »Pläne werden geändert!« schnappte Hisvin. »Tochter, wenn wir nicht in vierzig Herzschlägen von diesem Schiff sind, rammt uns womöglich die Shark , oder wir stoßen auf das Ungeheuer mit dem Clown, das uns auffrißt, während wir hilflos treiben. Gib Skwee deine Befehle! Und dann heraus mit dem Messer, erledige die beiden. Schnell, schnell!«
    »Aber Paps!« widersprach Hisvet. »Ich hatte mit ihnen etwas anderes im Sinn. Nicht den Tod – wenigstens nicht ganz. Etwas Kunstvolleres, vielleicht sogar Liebevolles.«
    »Dreißig Atemzüge gebe ich dir für jeden«, sagte Hisvin. »Dreißig und nicht mehr, verstanden? Ich kenne deine kleinen Tricks!«
    »Paps, sei nicht grausam! Wir haben neue Freunde! Warum mußt du den Leuten immer einen falschen Eindruck von mir verschaffen? Ich mag das nicht sehr!«
    »Du plapperst mehr als deine Rattenmutter!«
    »Aber ich sagte dir doch, ich mache nicht mehr mit! Diesmal geht es nach meinem Willen!«
    »Pst-pst!« befahl ihr Vater, beugte sich noch weiter vor und legte eine Hand vor das linke Ohr, während die weiße Ratte auf seiner Schulter die Bewegung auf der anderen Seite nachahmte.
    Durch den Nebel tönte ein schwaches »Gottverdammter Nebel! Freund, wo sind Sie?« herüber.
    »Das Plappermaul!« rief Hisvin aus. »Das Monstrum ist gleich hier! Schnell, Tochter, zieh deinen Dolch und tu, was zu tun ist – sonst gebe ich meinen Mingols den Befehl!«
    Hisvet wollte davon nichts wissen. »Ich tu's«, sagte sie ergeben. »Skwee, gib mir deine Armbrust. Einen Silberpfeil.«
    Der weiße Rattengeneral kreuzte die Vorderpfoten und fiepte fordernd.
    »Nein, du kannst ihn nicht haben«, sagte sie scharf. »Sie gehören mir!«
    Wieder ein schriller Ton von Skwee.
    »Na gut, dann nehmt den kleinen schwarzen. Aber jetzt schnell die Armbrust her. Und vergiß nicht, nur einen Silberpfeil!«
    Hisvin war wieder zwischen seine Mingols getreten und wanderte nervös hin und her. Frix lächelte und berührte ihn am Arm, doch er schüttelte ärgerlich ihre Hand ab.
    Skwee suchte hastig in seinem Pfeilköcher herum. Seine acht Begleiter schwärmten über das Deck aus und hielten auf das schwarze Kätzchen zu, das von Fafhrds Kopf herabgesprungen war und den Angriff an Deck erwartete.
    Fafhrd sah sich mit blutigem Gesicht um. Seine Augen waren endlich klar, und er nahm die verzweifelte Situation auf. Der Nasenbiß der Katze hatte ihn endgültig aus seinen Traumpulverträumen geweckt.
    In diesem Augenblick schallte ein neuer Ruf durch den Nebel: »Gottverdammte Nirgendwelt!«
    Fafhrd riß die blutunterlaufenen Augen auf. Er stemmte sich in seine Fesseln und blähte die mächtige

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