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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Weizenähre und auf der anderen ein komplizierter Irrgarten und eine Zahl, die von einigen unverständlichen Buchstaben abgeschlossen wurde.
    Der Mausling befestigte den Beutel an seinem Gürtel, nahm auch den Dolch an sich und steckte die Pergamentrollen in seinen Beutel, ohne sie näher anzuschauen.
    Angewidert schnaubend rollte er dann die Ärmel hoch und machte sich daran, Grigs pelzigen Körper in Stücke zu zerschneiden, die sich durch die Toilette ins Wasser werfen ließen.
    Als die entsetzliche Arbeit getan war, suchte er die Kabine vorsichtig nach Blutflecken ab, wischte sie mit Grigs Unterhemd fort, polierte damit noch die silberne Toilettenbrille und ließ es hinterher auf dem gleichen Weg verschwinden.
    Ohne sich eine Atempause zu gönnen, zog er die weißen Lederschuhe über, warf sich den weißen Umhang um, der aus feinster Wolle bestand, und knöpfte ihn von oben bis unten zu. Dann legte er die Maske an, deren Schlitze er noch mit dem Messer erweitern mußte, wenn er überhaupt etwas erkennen wollte. Zum Schluß probierte er die Kapuze, zog sie tief ins Gesicht, um die Veränderungen an der Maske und das Fehlen pelziger Rattenohren zu verdecken. Schließlich zog er noch die langen, schlecht sitzenden weißen Handschuhe an.
    Nun gut, daß er sich so beeilt hatte, denn schon kamen Schritte die Treppe herauf, und die spitzen Pikenklingen schwankten wieder herein, während unter der Tür seiner Kabine die typischen Rattenstiefel aus feinem schwarzen Leder erschienen, mit goldenen Linien verziert.
    Diesmal klang das Klopfen schon lauter, und eine knarrende Stimme, höflich, doch entschlossen, sagte: »Verzeihung, Ratsherr. Hier spricht Hreest. Als Wachtleutnant der Fünften Ebene muß ich Sie bitten, die Tür zu öffnen. Sie sind dort schon lange Zeit eingeschlossen, und ich muß mich überzeugen, daß Ihnen der gesuchte Spion nicht das Messer an die Kehle setzt.«
    Der Mausling hustete, nahm den saphirbesetzten Elfenbeinstab an sich, riß die Tür auf und marschierte majestätisch los. Allerdings humpelte er etwas, da der plötzliche Wechsel der Gangart in seinen erschöpften Beinen einen Krampf hervorrief.
    Die Lanzenratten knieten nieder. Der Rattenleutnant, dessen schwarze Kleidung von Kopf bis Fuß mit filigranartigen Goldschmucklinien verziert war, trat zwei Schritte zurück.
    Mit kurzem Blick sagte der Mausling: »Sie wagen es, den Ratsherrn Grig zur Eile anzutreiben? Nun, vielleicht haben Sie gute Gründe dafür. Vielleicht.«
    Hreest riß seinen breitkrempigen Hut, der mit den Brustfedern schwarzer Kanarienvögel verziert war, vom Kopf und sagte: »Ich bin mir dessen sicher, Euer Ehren. Im Unteren Lankhmar läuft ein menschlicher Spion frei herum, der durch Zauberkräfte auf unsere Größe reduziert wurde. Er hat bereits Svivomilo umgebracht, der ein sehr fähiger, wenn auch manchmal unbeherrschter Schwertkämpfer war.«
    »Schlimme Nachricht«, lispelte der Mausling. »Sucht sofort diesen Spion! Kein Mittel sei uns zu aufwendig! Ich unterrichte währenddessen den Rat, Hreest, wenn Sie das nicht schon getan haben.«
    Und während ihm Hreest Entschuldigungen und Dankworte nachschickte, ging der Mausling vornehm die weiße Marmortreppe hinab. Sein Humpeln war kaum noch zu bemerken, weil er sich auf den Elfenbeinstab stützen konnte. Der Saphir an der Stabspitze schimmerte wie der blaue Stern Ashsha. Er kam sich wie ein König vor.
     
    Fafhrd ritt nach Westen über das Sinkende Land. Die Dämmerung war nahe. Die eisenbeschlagenen Hufe der Mähre erzeugten kleine sichtbare Funken auf dem steinigen Weg, der kaum noch zu erkennen war. Nach Norden und Süden erstreckten sich das Binnenmeer und das Meer des Ostens als graue Flächen. Und jetzt endlich machte er gegen den schmutzigroten Streifen des Sonnenuntergangs die ungleichmäßige schwarze Linie aus gedrungenen Bäumen und hoch aufragenden Kakteen aus, die den Beginn der Großen Salz-Marsch kennzeichneten.
    Ein sehr willkommener Anblick – Fafhrd runzelte dennoch die Stirn, zwei senkrechte Falten bildeten sich über seinen Augen.
    Die linke Falte, so könnte man vielleicht sagen, galt den Verfolgern. Durch einen kurzen Blick über die Schulter hatte er festgestellt, daß die vier Reiter, die er zuletzt von weitem auf der Sarheenmar-Straße gesehen hatte, nur noch anderthalb Bogenschuß weit entfernt waren. Ihre Pferde waren schwarz, und sie trugen große schwarze Umhänge und Kapuzen. Er war sicher, daß es sich um die vier schwarzen ilthmarischen

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