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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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nicht so zum Schwingen! Ja, natürlich! In einer Stunde oder weniger, wenn ich meinem heimtückischen Zauberer trauen kann. Und während ich mich jetzt anziehe, mußt du ...«
    Ein Schlüssel klirrte im Schloß, ein Riegel wurde leise zurückgeschoben. Der Mausling fühlte sich plötzlich durch die Luft gewirbelt, fiel mit Reetha auf das weiche weiße Bett, und eine weiße duftige Decke legte sich über ihn.
    Er hörte, wie die große Tür aufging.
    In diesem Augenblick drückte ihn eine große Hand in die Hocke, und als er protestieren wollte, flüsterte Reetha: »Du mußt ganz still liegen, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    In diesem Augenblick ertönte eine Stimme wie Fanfarenschall, und der Mausling freute sich, daß die Bettdecke wenigstens etwas von dem Lärm abhielt. »Das freche Mädchen ist in mein Bett gekrochen. Oh, wie ekelhaft! Mit ist schlecht! Wein! Ah! Aaaaooouuh! « Ein ohrenbetäubendes Husten, Spucken und Keuchen ertönte, dann wieder die Fanfaren, noch aufgebrachter: »Das dämonische Stück hat mir Haare in meinen Wein getan! Oh, peitsche sie aus, Samanda, bis ihr Blut fließt! Schlage sie, bis sie mir die Füße küßt und um Gnade winselt!«
    Nun erklang eine zweite Stimme, die schmerzhaft in den winzigen Ohren des Mauslings widerhallte. »Oh, das werde ich, kleiner Herr, ja das werde ich. Kommt dort heraus, Mädchen, oder muß ich dich herauspeitschen?«
    Reetha kroch zum Kopfende des Bettes, von der gewaltigen Stimme fort. Der Mausling folgte ihr vorsichtig, obwohl sich die Matratze wie das weiße Deck eines sturmgeplagten Schiffes bewegte und die Bettdecke eine fast undurchdringliche Nebelbank zu bilden schien. Dann wurde der Nebel plötzlich wie von einem überirdischen Sturm fortgewirbelt, und hoch am Himmel erschien eine gewaltige rote Sonne – Samandas Gesicht, von Alkohol und Wut entflammt. Und die Sonne hatte einen schwarzen Schwanz – Samandas erhobene Peitsche.
    Der Mausling hüpfte durch das zerwühlte Bett auf sie zu und fuchtelte mit Skalpell herum. Sein Kleiderbündel hielt er noch immer unter dem linken Arm.
    Die Peitsche, die zuerst auf Reetha gezielt war, fuhr nun pfeifend auf ihn los. Er sprang mit voller Kraft in die Höhe, und die Peitschenschnüre fegten wie ein Drachenschwanz unter seinen Füßen hinweg. Er kam sicher wieder auf die Beine und setzte seinen Angriff fort, stach Samanda mit seinem Schwert in die Kniescheibe und hüpfte auf den Parkettboden.
    Wie ein eiserner Blitz grub sich im nächsten Augenblick eine breite Axtklinge dicht neben ihm in den Boden und erschütterte ihn, daß ihm die Zähne klapperten. Glipkerio hatte sich eine leichte Kampfaxt von einem Gestell ergriffen und führte sie mit überraschender Genauigkeit.
    Der Mausling huschte unter das Bett, rannte auf die andere Seite und huschte schnell um das Fußende des Bettes herum, um Glipkerio einen Schlag in die Ferse zu versetzen.
    Doch sein mächtiger Hieb ging fehl, als sich Glipkerio umdrehte. Samanda, die nur ein wenig humpelte, kam ihrem Oberherrn zu Hilfe. Wieder waren Riesenaxt und Peitsche zum Schlag erhoben.
    Mit einem hysterischen Schrei der bald die Trommelfelle des Mauslings sprengte, schleuderte Reetha ihre Kristallflasche. Sie wirbelte dicht zwischen Samanda und Glipkerio hindurch, die erschreckt zurückfuhren.
    Bei all dem Durcheinander war unbemerkt geblieben, daß der goldene Juwelenkasten langsam stufenweise von der Wand abgerückt war. Jetzt war der Türspalt dahinter so breit, daß sich eine Ratte hindurchquetschen konnte, und Hreest erschien, gefolgt von seinem bewaffneten Trupp – zwei maskierten Schwertratten und drei Pikenratten mit Eisenhelmen und Kettenhelmen.
    Völlig aus der Fassung gebracht, starrte Glipkerio zu Boden und rannte aus dem Zimmer, dichtauf gefolgt von Samanda, deren schwere Schritte den Boden erzittern ließen.
    Kampfeslustig und auch ein wenig erleichtert, daß er es nun mit Gegner seiner eigenen Größe zu tun hatte, stellte sich der Mausling den Ratten entgegen, schwang seine Kleidung wie einen Schild und rief: »Komm, und sieh deinem Tod ins Auge, Hreest!«
    Doch in diesem Augenblick wurde er mit schwindelerregendem Tempo hochgerissen und an Reeths Brust gedrückt.
    »Stell mich hin!« brüllte er, noch immer im Kampfrausch. Doch das betrunkene Mädchen trug ihn taumelnd auf den Flur und knallte die Tür hinter sich zu – was dem Mausling fast den Rest gab.
    Samanda und Glipkerio rasten auf einen blauen Vorhang zu. Reetha wandte sich in die andere

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