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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Richtung, zur Küche und zu den Unterkünften der Diener, und der Mausling mußte mit, sein graues Bündel hüpfte hin und her, und alle seine Protestschreie nützten ihm nichts.
     
    Um halb zwölf begannen die Ratten ihren Großangriff auf das Obere Lankhmar – wobei sie hauptsächlich durch goldene Rattenlöcher vordrangen. Es gab ein paar voreilige Angriffe und auch einige Verzögerungen, doch im großen und ganzen begann der Angriff zur gleichen Zeit.
    Die Vorhut wurde durch die wildesten Tiere aus den Slums der Stadt gebildet, Wesen, die auf allen vieren gingen und kaum eine zivilisierte Regung kannten, die sich mit einem Minimum an Lankhmarisch, angereichert durch Quietschen und Fiepen, verständigten und von denen die meisten noch mit Zähnen und Klauen kämpften. Unter diese Truppen mischten sich die Berserker und die Abteilungen mit besonderen Aufgaben.
    Dann kamen die Attentäter und die Feuerleger mit ihren Fackeln und Ölen – denn die Waffe des Feuers, bisher noch nicht eingesetzt, gehörte zum Großen Plan, obwohl die oberen Tunnel der Rattenwelt dadurch mit in Gefahr gerieten. Man rechnete damit, daß der Sieg schnell genug kam, um die Menschen noch zum Feuerlöschen einzusetzen.
    Schließlich kamen die bewaffneten und gepanzerten Ratten, die auf zwei Beinen gingen – mit Ausnahme der Träger für die Munition und die Bauteile der leichten Artillerie, die über der Erde zusammengesetzt werden sollte.
    Die früheren Angriffe waren fast gänzlich durch Kellerlöcher, Erdgeschosse und Straßenabflüsse erfolgt. Die Große Attacke wurde nun, wo immer möglich, durch Rattenlöcher in den oberen Stockwerken der Häuser und durch Rattentunnel begonnen – so daß die Menschen in ihren für sicher gehaltenen Zimmern überrascht wurden und sich um so leichter auf die Straße treiben ließen.
    Es war eine völlige Abkehr von der Taktik der vorhergegangenen Tage und Nächte, da sich die Ratten in Wogen über die Straßen ergossen hatten. Jetzt fielen sie wie ein schwarzer Regen in die Häuser ein und verbreiteten Angst und Schrecken. Hier und dort begannen Flammen aufzuzucken.
    Die Ratten erschienen auch in fast allen Tempeln und Kultstätten entlang der Straße der Götter und trieben die Gläubigen ins Freie, bis sich in der breiten Straße die Menschen drängten – zu entsetzt, um sich in die dunklen Seitenstraßen zu wagen, geschweige denn an Gegenwehr zu denken.
    Im großen Versammlungsraum der Südkaserne hielt Olegnya Mingolsbane vor einem gelangweilten Publikum seinen Vortrag. Die Männer hatten einer alten Sitte entsprechend ihre Waffen vor der Tür gelassen – denn schon manch lankhmarischer Soldat hatte in seiner Wut die Waffe gegen einen Sprecher erhoben. Mingolsbane sagte gerade: »Ihr, die ihr den schwarzen Leviathan bekämpft habt, die ihr die Mingols und Mirphianer überwinden konntet, ihr, die ihr die Speerreiter König Krimaxius' besiegtet, ihr habt jetzt Angst vor solchem Ungeziefer ...« Im gleichen Augenblick sprangen hoch oben in der rückwärtigen Wand acht kleine Rattenlöcher auf, und aus den Öffnungen feuerte eine maskierte Armbrustbrigade ihre surrenden Geschosse auf den alten General ab. Fünf trafen ihr Ziel, und mit entsetzlichem Gurgeln fiel Mingolsbane vom Podium.
    Dann wurde das Publikum aufs Korn genommen, das Mingolsbanes plötzlichen Fall zum Teil sogar mit Beifall begrüßt hatte, als wäre das eine lustige Einlage. Aus anderen Rattenlöchern wurden Feuerbrände herabgeworfen, ölgetränkte Lappen, die großes Unheil anrichteten. Aus verschiedenen tiefliegenden goldenen Rattenlöchern begannen unangenehme Dämpfe in den Saal zu strömen.
    Gruppen von Soldaten und Polizisten versuchten zur Tür durchzubrechen und fanden sie von außen verschlossen, eines der erfolgreichsten Unternehmen der Sondertrupps – durch das lankhmarische Bestreben ermöglicht, sich in Zeiten der Meuterei notfalls auch vor den eigenen Soldaten zu schützen. Mit hereingeschmuggelten Waffen und Schwertern der Offiziere ging man gegen die Ratten vor, doch die meiste Zeit liefen die Krieger so hilflos durcheinander wie die Tempelbesucher in der Straße der Götter.
    Zur gleichen Zeit hockte das schwarze Kätzchen nahe der Kornsilos auf einem flachen Dach, während ein Trupp bewaffneter Ratten vorbeihuschte. Das kleine Tier zitterte vor Angst, wurde jedoch immer tiefer in die Stadt hineingezogen – einem Impuls folgend, den es nicht ignorieren konnte.
     
    Hisvins Haus hatte im obersten Stockwerk

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