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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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als wir eintraten?«
    Fafhrd zuckte die Schultern und drehte die Handflächen nach oben. »Wer weiß? Und wen schert es?«
    » Sie , möglicherweise«, gab der andere zu bedenken.
     
    Viele Lankhmar-Meilen südöstlich und in der dunkelsten mondlosen Nacht berieten sich der Erzmagier Ningauble und die Zauberin Sheelba am Rand der Salzmarsch. Die sieben leuchtenden Augen des ersteren woben innerhalb seiner klaffenden Kapuze grünliche Muster, während er sich schwabbelnden Leibes bedrohlich weit aus dem Sitz auf dem breiten Rücken seines knienden Elefanten beugte, der ihn von seiner Wüstenhöhle trotz aller widrigen Umstände zu diesem Treffpunkt getragen hatte. Das augenlose Gesicht letzterer war aufwärts gerichtet. Hochgewachsen stand sie an der Tür ihrer kleinen Hütte, die aus der üblen Mitte der Marsch auf ihren drei langen wackligen (aber jetzt durchaus festen) Beinen hierher an den Rand gestapft war. Die beiden Zauberer bemühten sich mit aller Kraft den kosmischen Lärm (unhörbar für menschliche Ohren) zu überbrüllen (überschreien oder überkreischen), der alle bisherigen Anstrengungen, sich aus größerer Entfernung zu verständigen, zum Scheitern verdammt hatte. Nun endlich gelang es ihnen.
    Heftig schnaufend rief Ningauble: »Durch untrügliche Zeichen stellte ich den Grund für den gegenwärtigen Tumult auf den magischen Ebenen fest, der eine exakte Durchführung meiner Zauber vereitelt. Es liegt daran, daß mein Diener und zeitweiliger Schüler, Fafhrd der Barbar, aus Lankhmar verschwunden ist. Ohne ihn mit seiner Vertrauensseligkeit und Freundlichkeit in meiner Nähe verliert jeder Zauber an Kraft, und edle Unternehmen schlagen fehl ohne seinen romantischen und weichherzigen Idealismus.«
    Durch die Dunkelheit schrie Sheelba ihrerseits: »Und ich mußte erkennen, daß mein Hexenwerk weniger wirkungsvoll ist, seit der Mausling, mein Schützling und mürrischer Laufbursche, mit ihm ging. Ohne sein Grübeln und seine so selbstverständliche Boshaftigkeit gelingt nichts so recht. Er muß von dieser lächerlichen Frostinsel am Rand der Welt zurückgerufen werden, und Fafhrd mit ihm!«
    »Aber wie können wir das bewerkstelligen, wenn unsere Zauber nunmehr so schwach sind? Welchen dienstbaren Geist könnten wir mit der Aufgabe betreuen, sie zu holen? Ich kenne eine junge Dämonin, die es vielleicht fertigbrächte, aber sie steht im Dienst Khahkhts, der ein mächtiger Zauberer im Frostland ist – und uns beiden feindlich gesinnt. Oder sollten wir etwa gar aus dem lärmenden Geisterreich ihren mutmaßlichen gemeinsamen, kriegerischen Vorfahren beauftragen, der als Brummbär bekannt ist? Eine entsetzliche Vorstellung, ihn erst suchen zu müssen! Wohin ich auch blicke, nur Ungewißheiten und Hindernisse ...«
    »Ich werde dem Spinnengott Mog Bescheid geben, er ist der Schutzgott des Grauen! Zumindest vermag dieser Lärm Gebete nicht zu übertönen«, unterbrach Sheelba ihn mit barschem, abgehacktem Tonfall. Die Gegenwart des stets unentschlossenen und redseligen Zauberers, der jedes Ding von sieben Seiten betrachtete, machte sie selbst um so entschlußfreudiger.
    »Teilt Ihr Fafhrds Göttern, diesem Steinzeitklotz Kos und diesem überspannten Krüppel Issek, mit, wo die beiden sich aufhalten. Sobald die drei Götter wissen, wo ihre abtrünnigen Gläubigen sind, werden sie solche Flüche und Verwünschungen auf sie häufen, daß sie schreiend zu uns eilen werden, damit wir sie davor schützen.«
    »Warum habe ich nicht daran gedacht?« ärgerte sich Ningauble, der tatsächlich dafür bekannt war, daß er den Göttern gern den Klatsch zutrug. »Ans Werk! Ans Werk!«
     
    Im paradiesischen Götterland – es liegt genau am entgegengesetzten Ende von Nehwons Todespol und Schattenland im südlichsten Süden des südlichsten Erdteils jener Welt, fern von dem Getümmel und Getöse der nördlichen Länder, und von ihnen geschützt durch den ostwärts fließenden Großen Äquatorstrom (in dem nach Meinung mancher die Sterne schwimmen) und das Festungsgebirge – saßen die Götter Kos, Issek und Mog etwas abseits von den gesitteteren und gepflegteren Gottheiten Nehwons, die sich vor Kos' Läusen, Flöhen und Wanzen ekelten und auch nicht sehr angetan waren von Isseks weibischer Geziertheit; nur Mog hatte einige Verbindung zu ihnen, die er spöttisch ›höhere Wesen‹ nannte.
    In göttliches Grübeln versunken, nicht zu sagen schier todesgleicher Entrückung, denn Gebete, Flehen, ja selbst Verwünschungen in

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