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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Ersten Korporals), und sogar einer für Groniger (nüchternstes Schwarz) – wobei er mit jeder Stoffbahn den heftigen Angriff des silbrigen Meeresdämonen oder der Meeresdämonin abwehren konnte, bis die Kajüte mit einer besonders wertvollen Art von Konfetti gefüllt und die Kiste bis zum Boden geleert war.
    Doch inzwischen hatten gnädigerweise die Angriffe der Dämonen, ihre Schnelligkeit und Wut, nachgelassen, bis es nur noch ein beinahe zielloses Zucken war (geradezu ein Umherzappeln wie bei sterbenden Fischen), während gleichzeitig (zum größten Glück und auf beinahe wundersame Weise) der schrecklich erstickende Druck nicht mehr stärker wurde und auch nicht blieb, sondern allmählich abfiel und sich nun immer weiter verringerte.
    Geschehen war nämlich folgendes: Als die Seefalke in das von dem Ungeheuer hinterlassene Loch gestürzt war, hatte der Bleiballast im Kiel (der sie seetauglich machte) sie noch weiter nach unten gezogen, und ebenso das Gewicht der Fracht und insbesondere der Bronzebarren und Kupferbleche. Andererseits bestand jedoch der größere Teil der Fracht aus Ware, die leichter als Wasser war – der lange Stapel trockenen, gut abgelagerten Holzes, die dicht verschlossenen Mehlfässer und die Wollsäcke mit Getreide, in denen zusätzlich noch beträchtliche Luftmengen eingeschlossen waren (beim Holz aufgrund seiner Hülle aus geteerter Leinwand, beim Getreide wegen der fettigen Rohwolle der Säcke, so daß all diese Teile wie Schwimmgürtel wirkten). Solange diese Waren sich über dem Wasser befanden, drückten sie das Schiff eher tiefer hinein, sobald sie aber vom Wasser überflutet waren, hatten sie eine Auftriebswirkung und zogen die Seefalke nach oben, zur Wasseroberfläche hoch.
    Wäre die Ware nun auf übliche Art verstaut gewesen – selbst bei angemessen sicherer Befestigung – hätten all diese Teile der Fracht sich sehr wohl losreißen und einzeln zur Oberfläche emportreiben können, der Holzstapel wäre wie ein großes, auseinanderfallendes Floß aus dem Wasser gestoßen, die Säcke wie Ballons herausgehüpft, während die Seefalke weiter ihrem Wassergrab entgegengesunken wäre, zusammen mit den unter Deck Eingeschlossenen und jedem Seemann, der, überrumpelt und vor Furcht erstarrt, sich weiter in Panik an ihr festklammerte.
    Doch die erfindungsreiche Planung und kleinliche Überwachung, die der Mausling dem Verstauen der Ware in 'Brulsk hatte angedeihen lassen, damit Fafhrd oder Cif oder (da sei Mog vor!) Skor nur ja keinen Grund fänden, ihn zu kritisieren, und die zudem seinem festen Entschluß entsprach, nun, da er sich auf das Handeltreiben eingelassen hatte, auch der klügste und weitblickendste Händler von allen zu sein – dies in Verbindung mit der milde sadistischen Wut, mit der er seine Männer beim Verstauen angetrieben hatte, hatte dazu geführt, daß die Ware auf geradezu außergewöhnliche Art festgekeilt und verzurrt war. Und als er dann früher an diesem Tag, scheinbar einer verrückten Laune folgend, darauf bestanden hatte, daß all die bei weitem ausreichenden Befestigungen nochmals verdoppelt wurden, und die Männer mit noch größerer Wut zu dieser Arbeit angetrieben hatte, hatte er, ohne es zu wissen, dafür gesorgt, daß die Seefalke das schlimme Ereignis überstand.
    Gewiß, die Taue und Verankerungen, die die Fracht hielten, wurden schwer belastet, sie kreischten und stöhnten unter Wasser (immerhin hoben sie eine komplette Galeere hoch), doch nicht ein einziges Tau löste sich, nicht ein einziger luftgeblähter Sack entkam, bevor die Seefalke die Oberfläche erreichte.

Kapitel 14
    Und so kam es, daß der Mausling durch die Kajütenluke schwimmen, wieder wolkenlosen Himmel sehen und dankbar seine Lunge mit dem ihr angemessenen Element füllen konnte, daß er Mikkidu und einem keuchend neben ihm paddelnden Mingol mit schwacher Stimme zu ihrer glücklichen Errettung gratulieren konnte. Gewiß, die Seefalke war mit Wasser vollgelaufen, doch sie schwamm aufrecht, der hohe Mast und das durchnäßte Segel waren unbeschädigt, das Meer ruhig, die Luft windstill, und (wie man bald festgestellt hatte), die gesamte Besatzung hatte überlebt. So wußte der Mausling, daß es kein unüberwindliches Hindernis gab, daß man erst durch Schöpfen und dann durch Pumpen (die Ruderlöcher ließen sich notfalls verstopfen) das Wasser aus dem Schiff herausbringen und dann die Reise fortsetzen konnte. Und wenn im Verlauf dieser Arbeiten einige Fische, vielleicht sogar ein

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