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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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ihren Namen waren in letzter Zeit mehr als selten gewesen, horchten die drei so ungleichen Götter sofort begeistert auf, als die Nachricht der Zauberer sie erreichte.
    »Diese gottlosen, schwertschwingenden Halunken!« zischte Mog leise und verzog die langen dünnen Lippen zu einem schiefen Halbspinnengrinsen. »Auf so etwas haben wir gewartet! Es gibt Arbeit für uns alle, meine himmlischen Brüder! Die Gelegenheit, wieder zu verfluchen und zu verhexen!«
    »Eine erfreuliche Botschaft, wahrhaftig, wahrhaftig!« frohlockte Issek und schwenkte aufgeregt die schlaffen Hände. »Ich hätte daran denken müssen! Unsere abtrünnigen Hauptgläubigen versteckt auf der eisigen Frostinsel, ferner noch denn Schattenland, und fast außerhalb unseres Hör- und Machtbereichs! Welch kindische List! Aber dafür sollen sie uns bezahlen!«
    »Diese undankbaren Hundesöhne!« knirschte Kos durch den buschigen und dichtbevölkerten schwarzen Bart. »Nicht nur, daß sie uns, ihre natürlichen Himmelsväter und rechtlichen irdischen Väter verleugnen, nein, sie wenden sich doch tatsächlich von allen ehrbaren nehwonischen Göttern ab, treiben sich mit Gottlosen herum und hofieren fremde, finstere Götter! Ja, bei meiner Lunge und Milz, wir werden es ihnen zu spüren geben! Wo ist mein Morgenstern?«
    (Hin und wieder hatten Mog und Issek Kos schon mit Gewalt zurückhalten müssen, wenn er Hals über Kopf aus dem Götterland hatte stürmen wollen, um seine ungehorsameren Gläubigen, die sich etwas weit von ihm entfernt hatten, unüberlegt zu bestrafen.)
    »Was haltet ihr davon, wenn wir ihre Weiber gegen sie einsetzen, wie wir es das letzte Mal taten?« fragte Issek aufgeregt mit hoher Stimme. »Frauen haben über Männer eine fast so große Macht wie Götter.«
    Mog schüttelte seinen Kopfoberleib. »Unsere Jungs sind zu gleichmütig. Entfremdeten wir ihnen Afreyt und Cif, würden sie sich zweifellos mit den Salzhavener Dirnen Rill und Hilsa vergnügen oder mit anderen.« Nun, da seine Aufmerksamkeit auf die Frostinsel gelenkt war, wußte er über alles Offenkundige dort Bescheid – ein Vorteil der Götter. »Nein, ich würde sagen, diesmal nicht die Frauen!«
    »Ein Fluch auf all diese Überlegungen!« tobte Kos. »Ich will sie martern! Schicken wir ihnen den Würgehusten, die Stechfäule und die Blutschmelze!«
    »Wir dürfen die Gefahr nicht eingehen, daß sie dahinsiechen!« widersprach Mog rasch. »Wir können es uns nicht leisten, Gläubige an den Tod zu verlieren, das weißt du Hitzkopf ganz genau! Wir müssen mit Bedacht vorgehen! Eine Drohung ist immer schrecklicher als die Ausführung, auch das müßtest du wissen. Ich schlage vor, wir unterziehen sie einiger Altersschwächen und führen ihnen des Alters Busenfreund vor, den von ihm untrennbaren, doch unsichtbar scheinenden Tod höchstpersönlich! Oder meint ihr, das wäre eine zu milde Furcht und Qual?«
    »Nein, keineswegs«, stimmte Kos ihm plötzlich ernüchtert zu.
    » Mir jagt es Angst ein. Was wäre, wenn die Götter sterben? Ein grauenvoller Gedanke!«
    »Der schwarze Mann für kleine Kinder«, sagte Issek verdrossen zu Kos. Dann wandte er sich mit lebhafterer Anteilnahme an Mog. »Wenn ich dich recht verstehe, alter Spinnerich, willst du die Interessen deines feinen Mauslings von dem abenteuerverlockenden Horizont zu den alltäglichen Dingen nahe um ihn herum lenken: auf den Nachttisch, das Speisentablett, das stille Örtchen und die Küchenspüle – nicht mehr die in die Ferne führenden Straßen, sondern die Gosse; nicht mehr die weite See, sondern die winzige Pfütze; nicht mehr der herrliche freie Ausblick, sondern die verschmierte Fensterscheibe; nicht mehr der Donnerschlag am Sturmhimmel, sondern das Knacken von Fingergelenken und Surren im Ohr.«
    Glücklich kniff Mog die acht Augen zusammen. »Und für deinen Fafhrd würde ich einen anderen Fluch des hohen Alters vorschlagen, um einen Keil zwischen die beiden zu treiben, damit sie einander nicht mehr verstehen und sich auch nicht gegenseitig helfen können: wir erlegen ihm den Bann auf, die Sterne zu zählen. Er soll an nichts anderem mehr Freude haben, ja sich um nichts anderes mehr kümmern, als um die winzigen Lichtpünktchen am Himmel.«
    Issek verstand schnell und stellte es sich bildhaft vor. »Damit er mit dem Kopf in den Wolken über alles am Boden stolpert und ihm alle irdischen Genüsse entgehen.«
    »Ja, und wir verdammen ihn dazu, sich alle ihre Namen und Bilder einzuprägen!« warf Kos ein. »Das

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