Schwertgesang
gewissenhaft. Er vergeudete keine Zeit mit unnützen Worten, sondern erklärte mir, er habe mit einem Erlass angeordnet, den örtlichen Fyrd aufzustellen. »Der König«, sagte er, »hat befohlen, dass die Männer seiner Leibwache als Bemannung auf die Schiffe Eures Cousins gehen.« »Und ich?«
»Ihr werdet hierbleiben«, sagte er schroff, »ebenso wie ich selbst.« » Und der Fyrd?«
»Mit ihm soll die Stadt verteidigt werden. Er ersetzt die königlichen Truppen.« »Wegen Hrofeceastre?« »Der König ist entschlossen, die Heiden zu bestrafen«, sagte Erkenwald, »doch während er in Hrofeceastre Gottes Werk verrichtet, besteht eine geringe Möglichkeit, dass andere Heiden Lundene angreifen. Und wir werden dafür sorgen, dass ein solcher Angriff keinen Erfolg hat.« Keinerlei Heiden griffen Lundene an, und so saß ich in der alten Stadt, während sich die Ereignisse in Hrofeceastre abspielten, und seltsamerweise sind diese Ereignisse später weithin berühmt geworden. Dieser Tage kommen oft Männer zu mir und fragen mich nach Alfred, denn ich bin einer der wenigen, die noch am Leben sind und sich an ihn erinnern. Es sind immer Kirchenleute, was auch sonst, und sie wollen von seiner Frömmigkeit hören, von der ich nichts zu wissen vorgebe, und einige wenige fragen auch nach seinen Kriegen. Sie wissen von seinem Rückzug ins Marschland und von dem Sieg bei Ethandun, aber sie wollen auch etwas über Hrofeceastre hören. Das ist merkwürdig. Alfred sollte viele Siege über seine Feinde erringen, und Hrofeceastre war zweifellos einer davon, aber es war nicht die große Schlacht, an die man heute glaubt.
Es war, das versteht sich, sehr wohl ein Sieg, aber es hätte ein überwältigender Sieg sein können. Es bestand die Gelegenheit, eine ganze Flotte Wikingerschiffe zu zerstören und den Medwaeg mit dem Blut der Nordmänner rot zu färben, aber diese Gelegenheit wurde vertan. Alfred vertraute auf die Wehranlagen von Hrofeceastre, um die Eindringlinge draußen zu halten, und in der Tat hielten die Wälle, und Alfreds Verteidigungstruppe schlug sich gut, während er inzwischen ein ganzes Reiterheer aufstellte. Er hatte die Truppe seiner eigenen königlichen Hausmacht, und diese verstärkte er mit den Haustruppen jedes Aldermannes zwischen Wintanceaster und Hrofeceastre, und sie alle ritten nach Osten, und ihre Streitmacht wuchs immer mehr, je weiter sie kamen, und dann versammelten sich alle beim Moides Stana, nur wenig südlich von der alten römischen Festung, die heute zu Hrofeceastre geworden ist. Alfred hatte schnell und gut gehandelt. Die Stadt hatte zwei dänische Angriffe abgewehrt, und jetzt sahen sich Gunnkels Männer nicht nur der Verteidigungstruppe von Hrofeceastre gegenüber, sondern auch noch über tausend der besten Krieger von Wessex. Gunnkel, der erkannte, dass er verloren hatte, schickte einen Boten zu Alfred, der Gunnkels Verhandlungsbereitschaft erklärte. Worauf Alfred wartete, war die Ankunft von Æthelreds Schiffen in der Mündung des Medwaeg, denn so säße Gunnkel in der Falle. Also redete Alfred und redete, und immer noch kamen die Schiffe nicht. Und als Gunnkel verstand, dass ihm Alfred nichts für seinen Abzug bezahlen würde und dass er mit den Verhandlungen nur hingehalten werden sollte und dass der westsächsische König kämpfen wollte, da machte er sich davon. Um Mitternacht, nach zwei Tagen ausweichender Gespräche, ließen die Eindringlinge ihre Lagerfeuer brennen, um vorzugeben, sie seien noch an Land, gingen an Bord ihrer Schiffe und ruderten mit der Ebbe die Temes hinab. Und so endete die Belagerung von Hrofeceastre, und es war ein großer Sieg, dass ein Wikingerheer schmachvoll aus Wessex vertrieben worden war, aber die Fluten des Medwaeg waren nicht rot von Blut. Gunnkel lebte, und die Schiffe, die von Beamfleot gekommen waren, kehrten dorthin zurück, und einige andere Schiffe begleiteten sie, sodass Sigefrids Lager um weitere Besatzungen kampfeshungriger Krieger verstärkt wurde. Die anderen Schiffe von Gunnkels Flotte suchten entweder im Frankenreich nach leichterer Beute oder zogen sich an die Küste Ostangliens zurück.
Und während all dies stattfand, war Æthelred in Lundene.
Er führte Beschwerde, das Bier auf seinen Schiffen sei sauer. Er erklärte Bischof Erkenwald, seine Männer könnten nicht kämpfen, wenn sich ihnen der Magen umdrehe und sie sich die Gedärme aus dem Leib spien, also bestand er darauf, dass die Fässer ausgeleert und mit frisch gebrautem Bier
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