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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der seinem Willen widersprach; die Bande dürften für sie keine Gültigkeit haben. Er kam zu dem Schluss, dass Jagang in ihrem Verstand saß und sie es vielleicht gar nicht merkte. Vielleicht hockte er in ihrem Verstand und hatte sie in den Wahnsinn getrieben.
    »Hört zu«, sagte Richard, der sich vorkam, als sprächen sie nicht einmal dieselbe Sprache. »Ich weiß nicht, was Ihr denkt…«
    »Genug geredet. Wir brechen auf.«
    Sie betrachtete ihn ganz ohne Zorn aus ihren blauen Augen. Richard hatte beinahe das Gefühl, als existierten Kahlan und Cara für Nicci überhaupt nicht.
    »Das ist doch vollkommen unsinnig. Ihr wollt, dass ich Euch begleite, handelt aber nicht im Auftrag Jagangs. Wenn das stimmt, dann…«
    »Ich denke, ich habe mich so unmissverständlich ausgedrückt wie möglich, und noch dazu in einfachen Worten. Wenn du frei sein willst, kannst du mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit töten.
    Tust du das, stirbt Kahlan ebenfalls. Das sind deine beiden einzigen Möglichkeiten. Ich glaube zwar zu wissen, was du tun wirst, aber vollkommen sicher bin ich nicht. Vor dir liegen zwei Wege, für einen von ihnen musst du dich entscheiden.«
    Richard vernahm Caras wütendes Schnauben hinter seinem Rücken. Sie glich einer angespannten Feder, bereit loszuschnellen. Aus Angst, sie könnte etwas nicht Wiedergutzumachendes tun, hob er die Hand, um ihr zu zeigen, dass sie hinter ihm bleiben sollte.
    »Oh, und noch etwas, solltest du dich einer Intrige oder des Verrats bedienen, oder, was das anbetrifft, dich weigern, die einfachen Dinge zu tun, die ich von dir verlange: der Bann, der uns verbindet, ermöglicht mir, Kahlans Leben jederzeit zu beenden, mein Wunsch allein genügt. Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass ich sterbe. Von jetzt an erlebt sie jeden Tag nur dank meiner Gnade, und damit auch deiner. Ich wünsche ihr nichts Böses, und ihr Leben ist mir in jeder Hinsicht vollkommen gleichgültig; wenn überhaupt, dann wünsche ich, dass es lange währt. Sie hat dir ein gewisses Maß an Glück beschert, und ich hoffe, dass sie dafür nicht ihr Leben verwirken muss. Andererseits hast du durch dein Verhalten einen gewissen Einfluss darauf.«
    Nicci warf einen ruhigen, glühenden Blick über Richards Schulter. Dann streckte sie die Hand aus und wischte ihm mit den Fingern das Blut vom Mund, zum Schluss säuberte sie sein Kinn mit dem Daumen. »Deine Mord-Sith hat dich verletzt. Ich kann dich heilen, wenn du willst.«
    »Nein.«
    »Ganz wie du willst.« Sie wischte sich die blutverschmierten Finger am Saum ihres schwarzen Kleides ab. »Wenn du nicht riskieren möchtest, dass andere gegen deinen Willen Kahlans Tod verursachen, schlage ich vor, du sorgst dafür, dass sie nicht ohne deine Zustimmung handeln. Mord-Sith gelten als findig und entschlossen; ihre Pflichttreue verdient meinen Respekt. Falls deine Mord-Sith uns jedoch folgen sollte – was mir meine Magie verraten wird –, stirbt Kahlan.«
    »Und woher soll ich, bitte schön, wissen, dass Kahlan wohlauf ist? Wir könnten uns eine Meile von hier entfernen, und Ihr könntet sie über die magische Verbindung töten. Ich würde es nicht einmal bemerken.«
    Nicci runzelte die Stirn. Sie wirkte aufrichtig verwirrt.
    »Warum sollte ich so etwas tun?«
    Er war hin- und hergerissen zwischen einem Gefühl ohnmächtigen Zorns und wilder Panik. »Warum tut Ihr das alles überhaupt?«
    Verwundert sah sie ihn einen Augenblick lang schweigend an. »Ich habe meine Gründe. Es tut mir Leid, dass du hierbei leiden musst, Richard, das ist nicht der Zweck meines Tuns. Ich gebe dir mein Wort, dass ich Kahlan ohne dein Wissen nichts antun werde.«
    »Ihr erwartet, dass ich Eurem Wort glaube?«
    »Ich habe dir die Wahrheit gesagt, ich habe nicht den geringsten Grund, dich anzulügen. Mit der Zeit wirst du das alles besser verstehen. Solange ich unversehrt bleibe und du mich begleitest, wird Kahlan durch mich nicht zu Schaden kommen.«
    Aus Gründen, die er selbst nicht recht verstand, spürte Richard, dass er ihr glaubte. Sie schien es absolut ernst zu meinen und ihrer Sache vollkommen sicher zu sein, so als hätte sie dies alles tausendmal durchdacht.
    Er glaubte allerdings, dass Nicci ihm etwas verschwieg. Sie machte es einfach für ihn, damit er begriff, was wirklich wichtig war, und ihm die Entscheidung leichter fiel. Was immer sonst noch eine Rolle spielte, verheerender als dies konnte es unmöglich sein. Die Vorstellung, von Kahlan getrennt zu werden, war quälend,

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