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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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legte ihm eine Hand auf die Schulter. Richard drehte sich um und fasste Kahlan bei den Schultern.
    »Hör mir jetzt gut zu. Am liebsten wäre es mir, wenn du hier in diesem Haus bliebest, hier in den Bergen, wo du in Sicherheit bist, aber ich glaube nicht, dass dich etwas anderes als mein letzter Wille davon überzeugen kann. Bleib wenigstens noch vier oder fünf Tage, für den Fall, dass es mir gelingt herauszufinden, was gespielt wird, und ich Nicci entkommen kann. Sie mag eine Schwester der Finsternis sein, aber auch mir sind magische Dinge längst nicht mehr fremd. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich einer mächtigen Person entkomme. Ich habe Darken Rahl in die Unterwelt zurückverbannt und den Tempel der Vier Winde in einer anderen Welt aufgesucht, um einer Pest Einhalt zu gebieten. Ich habe mich folglich schon aus gefährlicheren Situationen befreien können. Wer weiß – vielleicht ist es einfacher, als es aussieht. Sollte ich ihr tatsächlich entwischen, werde ich hierher zurückkehren, also warte bitte, wenigstens eine Weile. Falls ich Nicci im Augenblick nicht entkommen kann, versuche Zedd zu finden. Vielleicht hat er eine Idee, was man tun kann. Bei unserem letzten Treffen war Ann bei ihm, sie ist die Prälatin der Schwestern des Lichts und kennt Nicci schon seit langem. Vielleicht weiß sie etwas, das uns zusammen mit Zedds Ideen weiterhelfen kann.«
    »Mach dir keine Sorgen um mich, Richard, pass nur auf dich auf. Wenn du fliehen kannst, werde ich auf dich warten, sei also in diesem Punkt ganz unbesorgt und konzentriere dich ganz darauf, dieser Frau zu entkommen. Wir werden eine Weile hier auf dich warten – das verspreche ich.«
    »Ich werde auf sie aufpassen, Lord Rahl. Macht Euch um die Mutter Konfessor keine Sorgen.«
    Richard nickte, dann wandte er sich noch einmal an Kahlan. Seine Finger schlossen sich fester um ihre Arme und seine Miene verfinsterte sich.
    »Ich kenne dich und weiß, was du jetzt empfindest, trotzdem musst du mir zuhören. Die Zeit ist noch nicht reif, und vielleicht wird sie es niemals sein. Du denkst vielleicht, ich täusche mich in diesem Punkt, aber wenn du die Augen zugunsten deiner frommen Wünsche vor der Wirklichkeit verschließt, nur weil du die Mutter Konfessor bist und dich für die Menschen in den Midlands verantwortlich fühlst, dann brauchen wir uns keine Hoffnungen mehr zu machen, jemals wieder vereint zu sein – denn dazu wird es nicht kommen. Wir werden gestorben sein, und mit uns der Kampf für den Frieden.«
    Sein Gesicht kam bedrohlich näher. »Vor allem dürfen unsere Streitkräfte nicht das Herz der Armee der Imperialen Ordnung angreifen, das wäre voreilig. Sollten sie – oder du – in der Überzeugung, gewinnen zu können, einen Angriff unmittelbar gegen das Herzstück der Armee führen, wäre dies das Ende unserer Streitkräfte und damit das Ende aller unserer Möglichkeiten. All unsere Hoffnung auf Freiheit und darauf, die Imperiale Ordnung endgültig in die Knie zu zwingen, wären auf Generationen hinaus verspielt. In derselben Weise müssen wir in Niccis Fall unseren Verstand gebrauchen und dürfen sie auf keinen Fall unmittelbar und offen attackieren, denn das wäre unser beider Tod. Du hast versprochen, dich nicht selbst zu töten, um mich zu befreien. Schlag dieses Versprechen nicht unnötig in den Wind, indem du dem zuwiderhandelst, um was ich dich jetzt bitte.«
    Das alles kam ihr im Augenblick so unbedeutend vor, nur dass sie ihn verlieren würde, zählte. Sie hätte die ganze restliche Welt den Wölfen vorgeworfen, hätte sie ihn dafür behalten können.
    »Also gut, Richard.«
    »Versprich es mir.« Seine Finger gruben sich schmerzhaft in ihre Arme. Er rüttelte sie. »Es ist mir ernst. Wenn du nicht auf meine Warnung hörst, machst du womöglich alles zunichte und zerstörst Hoffnungen der Menschen für die nächsten fünfzig Generationen. Du könntest diejenige werden, die die Freiheit ausrottet und die Welt in ein finsteres Zeitalter stürzt. Versprich mir, dass du das nicht tust.«
    Tausend Gedanken wirbelten ihr in einem chaotischen Durcheinander durch den Kopf. Ihm unverwandt in die Augen blickend, hörte Kahlan sich sagen: »Ich verspreche es, Richard. Ohne auf deinen ausdrücklichen Wunsch hin werden wir keinen direkten Angriff führen.«
    Eine gewaltige Last schien ihm von den Schultern genommen. Als er sie an sich zog und in die Arme nahm, ging ein Lächeln über sein Gesicht. Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar und nahm,

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