Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
auch.
    Richard hob warnend einen Finger, den gefährlichen Glanz der Magie noch immer in den Augen. Seine Kiefermuskeln spannten sich, bis sie hinauf bis zu den Schläfen deutlich hervortraten.
    »Ziehe dieses Schwert niemals«, warnte er mit jener Ehrfurcht gebietend rauen, leisen Stimme, »es sei denn, dein Leben steht auf dem Spiel. Du weißt, welch grauenhafte Dinge diese Waffe anrichten kann, nicht nur bei dem, der durch die Macht der Klinge fällt, sondern auch bei dem, der der Macht ihres Heftes ausgeliefert ist.«
    Kahlan, wie gelähmt von seinem eindringlichen Blick, konnte bloß nicken. Nur zu deutlich erinnerte sie sich an das erste Mal, als Richard einen Mann mit diesem Schwert getötet hatte. Er hatte es – damals, als er zum ersten Mal mit dem Grauen des Tötens Bekanntschaft gemacht hatte – zu ihrem Schutz getan.
    Als die Waffe damals das erste Mal zum Einsatz kam und ihre Magie zum ersten Mal entfesselt wurde, hätte dies um ein Haar auch Richard das Leben gekostet. Er hatte sich sehr schwer getan, zu lernen, wie man den vom Schwert der Wahrheit entfesselten Sturm der Magie beherrschte.
    Auch ohne den magischen Zorn des Schwertes konnten Richards Augen Bedrohlichkeit vermitteln; Kahlan erinnerte sich an mehrere Gelegenheiten, als er allein mit seinem Raubtierblick einen ganzen Saal zum Schweigen gebracht hatte. Es gab nur wenig Schlimmeres als das Gefühl, sich dem Blick aus diesen Augen entziehen zu müssen. Jetzt gierten sie danach zu töten.
    »Sei zornig, wenn du es benutzen musst«, knurrte er. »Sei sehr zornig, denn das wird deine einzige Rettung sein.«
    Kahlan musste schlucken. »Verstehe.« Sie nickte. »Ich werde es beherzigen.«
    Aufrichtiger Zorn war der einzige Schutz gegen die lähmenden Schmerzen, die das Schwert als Preis für seine Dienste forderte.
    »Leben oder Tod, es gibt keinen anderen Grund. Was geschehen wird, weiß ich nicht, und mir wäre es sehr recht, du müsstest es nicht erfahren. Aber lieber das, als dass du ohne diese fürchterliche Waffe bist, wenn du sie brauchst. Ich habe sie Blut kosten lassen, sie wird unersättlich danach gieren. Wird sie gezogen, wird sie im Blutrausch sein.«
    »Verstehe.«
    Endlich beruhigte sich sein Blick. »Es tut mir Leid, dich mit der fürchterlichen Verantwortung dieser Waffe belasten zu müssen, erst recht auf diese Weise, aber es ist der einzige Schutz, den ich dir bieten kann.«
    Die Hand sachte zum Trost auf seinen Arm gelegt, erwiderte Kahlan: »Ich werde es nicht benutzen müssen.«
    »Gütige Seelen, das will ich auch hoffen.« Über seine Schulter schauend warf er einen letzten Blick auf ihr gemeinsames Zimmer und schließlich auf Cara. »Ich muss aufbrechen.«
    Sie überging seine Worte. »Gebt mir zuerst noch Euren Arm.«
    Er sah, dass sie von Kahlans Genesung noch Verbände übrig hatte, und reichte ihr widerspruchslos seinen blutverschmierten Arm. Cara tupfte ihn rasch mit einem feuchten Lappen ab, bevor sie ihn mit frischen Verbänden umwickelte.
    Als sie fertig war, bedankte Richard sich bei ihr. Cara riss das Endstück auseinander, wand die Enden um sein Handgelenk und band rasch einen Knoten. »Wir werden Euch ein Stück des Weges begleiten.«
    »Nein, Ihr bleibt hier.« Richard krempelte seinen Ärmel herunter. »Das möchte ich nicht riskieren.«
    »Aber…«
    »Ich möchte, dass Ihr Kahlan beschützt, Cara, deswegen lasse ich sie in Eurer Obhut zurück. Ihr werdet mich bestimmt nicht enttäuschen.«
    Caras wunderschöne blaue, tränennasse Augen spiegelten jene Art von Schmerz wider, den sie, da war Kahlan sicher, niemals einem anderen Menschen zeigen würde.
    »Ich schwöre sie ebenso zu beschützen, wie ich Euch beschützen würde, Lord Rahl, vorausgesetzt, Ihr schwört zu fliehen und zurückzukommen. «
    Um ihren Schmerz ein wenig zu lindern, lächelte Richard ihr kurz zu. »Ich bin Lord Rahl – ich muss Euch nicht daran erinnern, dass ich mich schon aus weitaus brenzligeren Situationen herausgewunden habe.« Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich schwöre es, Cara, ich werde den Versuch zu fliehen niemals aufgeben.«
    Kahlan merkte, dass er keinen Eid auf Caras Worte geleistet hatte, er wollte kein Versprechen geben, das er vielleicht nicht würde einlösen können.
    Über das Bett gebeugt, zog er seinen Rucksack heran. »Ich muss gehen.« Er hielt die Riemen fest umklammert, wie in einem Würgegriff. »Ich darf auf keinen Fall zu spät kommen.«
    Kahlans Finger schlossen sich fester um seinen Arm, Cara

Weitere Kostenlose Bücher