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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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unsere Truppen auf keinen Fall gegen die Imperiale Ordnung führen darf.«
    Ann, ganz offenkundig nicht erpicht darauf, eine derartige Vision zu diskutieren, nickte zögernd. »Vor ein paar Tagen, wir waren bereits ganz in der Nähe, ließ Verna uns die Nachricht zukommen, die D’Haraner seien ziemlich aufgebracht, weil sie plötzlich Richards Ortung verloren hätten. Sie sagte, zwar seien sie aufgrund ihrer Bande zu Lord Rahl noch immer vor dem Traumwandler sicher, hätten jedoch ganz plötzlich das Gespür dafür verloren, wo Richard sich befindet.«
    »Nicci hat die Bande vor uns verborgen«, knurrte Cara.
    »Wie auch immer, wir müssen ihn finden«, sagte Ann. »Wir müssen ihn aus Niccis Gewalt befreien. Er ist unsere einzige Chance. Was immer er auch denkt, es ist Unfug, und es ist unsere Pflicht, ihn eines Besseren zu belehren, aber zuallererst müssen wir ihn zurückholen. Er muss unsere Truppen gegen die Imperiale Ordnung führen, er ist es, der in der Prophezeiung genannt wurde.«
    »Deswegen seid ihr also hergekommen«, sagte Kahlan leise bei sich. »Du hast von Verna gehört, dass er es ablehnt, die Armee zu führen oder ihr auch nur Befehle zu erteilen. Du bist hergekommen, weil du dir Hoffnungen machst, du könntest ihn zum Kämpfen zwingen.«
    »Er muss kämpfen«, beharrte Ann.
    »Nein, das muss er nicht«, erwiderte Kahlan. »Er ist zu der Erkenntnis gelangt, dass wir den Kampf um unsere Freiheit auf Generationen hinaus verlieren würden, wenn er uns in die Schlacht führt. Er sagte, er habe erkannt, dass die Menschen mit der Freiheit noch nichts anfangen können und deshalb nicht bereit sind, für sie zu kämpfen.«
    »Er muss sich einfach dem Volk gegenüber beweisen.« Anns finsteres Gesicht wurde rot. »Er muss beweisen, dass er sein Anführer ist, was er ansatzweise bereits getan hat. Dann wird das Volk ihm auch folgen.«
    »Richard sagte, er habe erkannt, dass nicht er sich dem Volk, sondern das Volk sich ihm gegenüber beweisen muss.«
    Ann kniff überrascht die Augen halb zusammen. »Aber das ist Unsinn.«
    »Ist es das?«
    »Natürlich ist es das. Der Junge wurde bereits vor Jahrhunderten in einer Prophezeiung genannt. Hunderte von Jahren habe ich darauf gewartet, dass er geboren wird, um uns in dieser Auseinandersetzung anzuführen.«
    »Was du nicht sagst. Und wer bist du, dass du Richards Entschluss rückgängig zu machen versuchst – wo du doch angeblich so entschlossen bist, ihm zu folgen? Er hat einen Entschluss gefasst. Wenn er der von dir herbeigesehnte Anführer ist, dann musst du dich seiner Führung unterwerfen, und damit auch seinem Entschluss.«
    »Aber das ist nicht das, was in der Prophezeiung verlangt wird!«
    »Richard glaubt nicht an Prophezeiungen, er glaubt, wir haben unser Schicksal selber in der Hand. Ganz allmählich begreife ich, was ihn zu der Behauptung veranlasst hat, der Glaube an Prophezeiungen beeinflusse künstlich die Ereignisse. Es ist der blinde Glaube an die Prophezeiung selbst – an irgendwelche mystisch verklärte Folgen –, der sich schädlich auf das Leben der Menschen auswirkt.«
    Anns graue Augen weiteten sich bestürzt, um sich gleich darauf wieder zu verengen. »Richard ist der in der Prophezeiung Genannte, der uns gegen die Imperiale Ordnung führen soll. In diesem Kampf geht es um die blanke Existenz der Magie in dieser Welt – begreifst du das nicht?! Für ebendiesen Kampf wurde Richard geboren. Wir müssen ihn zurückholen!«
    »Du bist an allem schuld«, sagte Kahlan leise.
    »Was?« Anns Stirnrunzeln ging in ein gutmütiges Lächeln über. »Was redest du da, Kahlan?« Ihr Tonfall wurde wieder freundlich. »Du kennst mich doch, du bist über unseren Kampf für das Überleben der Freiheit der Magie informiert. Wenn Richard uns nicht führt, haben wir nicht die geringste Chance.«
    Kahlan ließ ihren Arm vorschnellen und packte die verblüffte Schwester Alessandra an der Kehle; die Augen der Frau weiteten sich.
    »Keine Bewegung«, presste Kahlan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »oder ich entfessele meine Konfessorkraft.«
    Ann hob flehend die Hände. »Hast du den Verstand verloren, Kahlan? Lass sie in Frieden. So beruhige dich doch.«
    Mit ihrer freien Hand deutete Kahlan ins Feuer. »Das Reisebuch. Wirf es ins Feuer.«
    »Was? Ich werde nichts dergleichen tun!«
    »Auf der Stelle«, presste Kahlan zwischen den Zähnen hervor. »Oder Schwester Alessandra gehört mir. Und wenn ich mit ihr fertig bin, wird Cara dafür sorgen,

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