Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
dass du das Reisebuch ins Feuer wirfst, und wenn du es mit gebrochenen Fingern tun musst.«
    Ann drehte sich kurz zu der Mord-Sith um, die hinter ihrer Schulter wartete.
    »Ich weiß, du bist erregt, und dafür habe ich volles Verständnis, aber wir stehen in dieser Angelegenheit auf derselben Seite, wir lieben Richard genau wie du. Auch wir wollen die Imperiale Ordnung daran hindern, sich der gesamten Welt zu bemächtigen. Wir…«
    »Wir? Wären die Schwestern und du nicht gewesen, es wäre niemals so weit gekommen. Du bist an allem schuld. Nicht Jagang, nicht die Imperiale Ordnung, sondern du.«
    »Hast du jetzt endgültig den Verstand verl…«
    »Du allein trägst die Verantwortung für das, was der Welt widerfuhr. So wie Jagang seinen Ring durch die Unterlippe seiner Sklavinnen bohren lässt, so hast du den deinen durch die Nase deines Sklaven bohren lassen – durch Richards! Du allein trägst die Verantwortung und für die bereits erlittenen Verluste und für die Menschenleben, die in dem blutigen Gemetzel, das über das Land hinwegfegen wird, noch verloren gehen werden. Du, und nicht Jagang, bist es, der wir das alles zu verdanken haben!«
    Trotz der Kälte war Anns Stirn mit Schweißperlen übersät. »Was im Namen des Schöpfers redest du da? Du kennst mich, Kahlan, ich war bei deiner Hochzeit. Ich stand stets auf deiner Seite und habe mich nur deshalb an die Prophezeiungen gehalten, weil ich den Menschen helfen wollte.«
    »Du hast die Prophezeiungen selbst hervorgebracht! Ohne dein Zutun wären sie niemals eingetreten! Sie haben sich nur deshalb ereignet, weil du sie erfüllt hast. Du hast den Ring durch Richards Nase gezogen!«
    Ann reagierte mit Gelassenheit auf Kahlans Zornesausbruch.
    »Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlen musst, aber jetzt geht dir jeder Sinn für Vernunft abhanden.«
    »Ach, wirklich? Ist das so, Prälatin Ann? Warum hat Schwester Nicci meinen Gemahl in ihrer Gewalt? Antworte mir. Warum?«
    Anns Gesichtsausdruck erstarrte zu einer grollend finsteren Maske. »Weil sie böse ist.«
    »Nein.« Kahlans Griff um Alessandras Hals schloss sich fester. »Der wahre Grund dafür bist du. Hättest du Schwester Verna gar nicht erst in die Neue Welt geschickt und ihr befohlen, Richard über die Barriere in die Alte Welt zu schaffen…«
    »Aber die Prophezeiungen besagen, dass die Imperiale Ordnung sich erheben wird, um die Welt zu erobern und die Magie zu vernichten, wenn es uns nicht gelingt, ihr Einhalt zu gebieten! In den Prophezeiungen heißt es weiter, Richard sei der Einzige, der uns führen könne, der Einzige, der überhaupt eine Chance habe!«
    »Und du hast diese veraltete Prophezeiung zum Leben erweckt, du ganz allein. Und das alles nur, weil du eher blutleeren Worten traust als deinem eigenen Verstand. Du bist heute nicht hier, weil du die Entscheidungen deines erklärten Anführers unterstützen willst oder um vernünftig mit ihm zu reden, sondern um ihm eine Prophezeiung aufzuzwingen – und ihn diesen Ring spüren zu lassen. Hättest du Verna damals nicht ausgesandt, um Richard abermals in deine Gewalt zu bringen, was wäre dann wohl geschehen, Prälatin?«
    »Nun, die Imperiale Ordnung…«
    »Die Imperiale Ordnung? Sie säße noch immer in der Alten Welt fest, jenseits der Barriere! Oder etwa nicht? Drei Jahrtausende lang hat diese von Zauberern geschaffene Barriere dem Druck der Imperialen Ordnung und ihresgleichen sowie deren Wunsch, in Massen zur Eroberung entschlossen in die Neue Welt einzufallen, unüberwindbar standgehalten.
    Nur weil du Richard gegen seinen Willen hast gefangen nehmen lassen und angeordnet hast, ihn in die Alte Welt zu schaffen – alles nur aus sklavischer Ehrfurcht vor nichts sagenden Worten in alten, verstaubten Büchern –, war er gezwungen, die Barriere zu zerstören; dadurch wurde es der Imperialen Ordnung erst möglich, in gewaltigen Massen in die Neue Welt einzufallen, in die Midlands, in meine Midlands, wo sie mein Volk abschlachtet und mir meinen Ehemann stiehlt – und das alles nur, weil du dich unbedingt einmischen musstest!
    Ohne dich wäre nichts von alledem geschehen! Es gäbe keinen Krieg, keine Berge dahingemetzelter Menschen in den Städten der Neuen Welt, nicht Tausende von toten Männern, Frauen und Kindern, abgeschlachtet durch die Hand brutaler Halsabschneider der Imperialen Ordnung – nichts von alledem!
    Wegen dir und deiner ach so geschätzten Prophezeiungen wurde der Schleier zerrissen und die Welt von einer Epidemie

Weitere Kostenlose Bücher