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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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andere blank gezogen, Pferde wieherten ob des plötzlichen Radaus.
    Warren packte Schwester Philippas Arm und begann, Befehle zu erteilen. »Sorgt dafür, dass die Front sich ausrichtet, und seht zu, dass die Männer nicht gesehen werden – haltet die Kavallerie hinter dem dritten Hügelkamm zurück. Legt die Stolperdrähte dicht vor unseren Reihen – wir müssen den Feind in Sicherheit wiegen. Kavallerie?«
    Die Frau nickte.
    »Rückt auf zwei Flanken vor«, warf der Offizier ein, »ohne jedoch anzugreifen – sie wollen keinen zu großen Vorsprung vor den Fußsoldaten.«
    »Sobald sie am Zündpunkt vorüber sind, zündet Ihr unmittelbar in ihrem Rücken das erste Feuer – genau wie wir es eingeübt haben«, trug Warren Schwester Philippa auf, die seine Anweisungen mit einem aufmerksamen Nicken entgegennahm. Die Absicht war, jedweden Kavallerieanstrum zwischen zwei Wallen aus vernichtender Magie einzuschließen. Diese mussten präzise ausgerichtet sein, wenn man sich eine Chance ausrechnen wollte, die feindlichen Schilde zu durchbrechen.
    »Prälatin«, stieß Schwester Phoebe, noch immer keuchend, hervor, »Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viele es sind. Gütiger Schöpfer, es scheint, als verschiebe sich der Erdboden und die Hügel bewegten sich in einem gewaltigen Erdrutsch auf uns zu.«
    Verna legte der jungen Schwester tröstend eine Hand auf die Schulter. »Ich weiß, Phoebe, ich weiß. Aber wir alle wissen, was wir zu tun haben.«
    Verna war bereits dabei, die beiden Schwestern hinauszugeleiten und nach ihren anderen Helfern zu rufen, als immer mehr Offiziere und zurückkehrende Kundschafter von ihren Pferden sprangen.
    Ein großer, bärtiger Soldat mit schweißüberströmtem Gesicht platzte nach Atem ringend in ihr Zelt.
    »Die gesamte gottverdammte Streitmacht. Bis zum allerletzten Mann.«
    »Mit Lanzen bewaffnete Kavallerie – mehr als genug, um eine Bresche zu schlagen«, rief ein anderer Soldat auf einem mit schäumendem Schweiß bedeckten Pferd ins Zelt, der gerade lange genug stehen blieb, um Zedd die Nachricht zuzubrüllen, bevor er weitergaloppierte.
    »Bogenschützen?«, fragte Zedd die beiden noch immer in seinem Zelt verweilenden Soldaten.
    Der bärtige Offizier schüttelte den Kopf. »Noch zu weit entfernt, um sie auszumachen.« Er verschluckte sich. »Aber ich verwette mein Leben darauf, dass sie sich unmittelbar hinter den Schilden der Lanzenträger befinden.«
    »Zweifellos«, meinte Zedd. »Wenn sie nahe genug sind, werden sie sich schon zu erkennen geben.«
    Warren packte den bärtigen Offizier am Ärmel und zerrte ihn, das Zelt im Laufschritt verlassend, hinter sich her. »Keine Sorge, für den Fall, dass sie sich zeigen, haben wir etwas vorbereitet, um ihnen das Augenlicht zu nehmen.«
    Der andere Mann rannte weiter zu seinem Posten. Im Nu war Zedd in seinem vor der frühmorgendlichen Wintersonne beschienenen Zelt allein. Der Morgen war kalt, und der Tag würde blutig werden.
    Draußen vor dem Zelt schwoll der Radau explosionsartig an. Jeder wusste, was er zu tun hatte, und war mit seiner Aufgabe bestens vertraut; diese Männer waren in der Mehrzahl schlachterprobte D’Haraner. Zedd hatte sich ganz nah herangeschlichen und gesehen, welchen Furcht erregenden Eindruck die Truppen der Imperialen Ordnung machten, doch was den Mumm anbetraf, waren ihnen die D’Haraner durchaus ebenbürtig. Über Generationen hatten sich die D’Haraner damit gebrüstet, die leidenschaftlichsten Kämpfer unter der Sonne zu sein, und Zedd hatte einen großen Teil seines Lebens gegen D’Haraner gekämpft, die bewiesen hatten, dass ihre Prahlerei auf Wahrheit beruhte.
    Zedd hörte jemanden rufen: »Bewegt euch, bewegt euch, macht schon.« Es klang nach General Reibisch. Zedd eilte zur Zeltöffnung und hielt am Rand einer Kolonne von Soldaten inne, die in einer gewaltigen, wogenden Menge vorüberströmte.
    General Reibisch kam rutschend vor dem Zelt zum Stehen.
    »Wir haben uns nicht geirrt, Zedd.«
    Zedd nickte, zum Zeichen seiner Enttäuschung darüber, dass sich seine Vermutung über die feindlichen Pläne erfüllt hatte. Dieses eine Mal hätte er sich gerne geirrt.
    »Wir brechen das Lager ab«, sagte General Reibisch. »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Der Vorhut habe ich bereits Befehl gegeben, ihre Stellungen Richtung Norden zu verlegen, damit sie unsere Vorratskarren sichern können.«
    »Ist es ein Angriff auf breiter Front – oder nur ein Vorstoß, um uns auf die Probe zu stellen?«
    »Sie

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