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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ziemlicher Brocken, gleich als Erstes so früh am Morgen.«
    Warren ging mit zwei großen Schritten auf ihn zu. »Würdest du das tun, Zedd? Natürlich nur, wenn du wirklich überzeugt bist, dass die Imperiale Ordnung den Winter über unten in Anderith bleibt. Wenn, dann, na ja, dann wäre es, ich meine, dann könnten wir doch ebenso gut…«
    »Liebst du Verna, Warren?«
    »Selbstverständlich!«
    »Und liebt Verna dich?«
    »Aber natürlich tut sie das.«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Dann werde ich euch beide trauen.«
    »Wirklich? Ach, Zedd, das wäre großartig.« Warren machte kehrt, langte mit einer Hand nach der Zeltöffnung und bedeutete Zedd mit der anderen winkend, zu warten. »Nur einen kleinen Augenblick.«
    »Nun, ich wollte gerade meine Schwingen ausbreiten und zum Mond entschweben, aber wenn du unbedingt möchtest, dass ich warte…«
    Warren hatte das Zelt bereits verlassen. Von draußen vernahm Zedd gedämpfte Stimmen. Warren kam ins Zelt zurück – unmittelbar auf Vernas Fersen.
    Verna strahlte über das ganze Gesicht, was Zedd an sich etwas beunruhigend fand, da es so ungewöhnlich war.
    »Danke, dass du dich erboten hast, uns zu trauen, Zedd. Ich danke dir! Warren und ich wollten, dass du die Zeremonie abhältst. Ich erklärte ihm, du würdest es ganz bestimmt tun, aber Warren wollte dich trotzdem vorher fragen und dir Gelegenheit geben abzulehnen. Ich kann mir nichts Bedeutungsvolleres vorstellen, als vom Obersten Zauberer getraut zu werden.«
    Zedd fand, sie war eine wundervolle Frau. Manchmal ein wenig kleinlich, wenn es um Regeln und dergleichen ging, aber stets in guter Absicht handelnd. Sie arbeitete hart und schreckte vor vielen Dingen nicht zurück, um die Zedd sie bat. Und ganz offenkundig empfand sie eine herzliche Zuneigung für Warren, den sie darüber hinaus auch respektierte.
    »Wann?«, wollte Verna wissen. »Wann, glaubst du, wäre der geeignete Augenblick?«
    Zedd verzog das Gesicht. »Was meint ihr beide, haltet ihr es noch aus, bis ich ordentlich gefrühstückt habe?«
    Die beiden strahlten.
    »Wir dachten eigentlich eher an eine Hochzeit am Abend«, sagte Verna. »Vielleicht könnten wir ein Fest mit Musik und Tanz geben.«
    Warren gestikulierte lässig. »Wir hatten so etwas im Sinn wie … eine Art angenehme Unterbrechung der Kampfesvorbereitungen.«
    »Eine Unterbrechung? Was meint ihr, wie lange werdet ihr euch von euren Verpflichtungen befreien lassen müssen?«
    »Aber nein, Zedd!« Warren war so tiefrot geworden wie sein Gewand. »Wir wollten damit keinesfalls andeuten, dass wir … ich meine, würden natürlich nach wie vor … wir würden nur gern…«
    »Wir wollen keine Dienstbefreiung, Zedd«, machte Verna Warrens hilflosem Gestammel ein Ende. »Wir dachten einfach, es wäre für alle eine nette Gelegenheit, einen Abend lang ein wohlverdientes Fest zu feiern. Wir werden unsere Posten nicht verlassen.«
    Zedd legte Verna seinen knochendürren Arm um die Schultern. »Ihr beide könnt so lange fortbleiben, wie ihr wollt, dafür hätte jeder hier Verständnis. Ich freue mich für euch beide sehr.«
    »Großartig, Zedd«, sagte Warren und atmete erleichtert auf. »Wir wüssten es wirklich sehr zu…«
    Ein rotgesichtiger Offizier platzte ins Zelt herein, ohne sich auch nur anzumelden. »Zauberer Zorander!«
    Unmittelbar hinter ihm stürzten zwei Schwestern ins Zelt.
    »Prälatin«, rief Schwester Philippa.
    »Sie greifen an!«, rief Phoebe.
    Die beiden Frauen waren leichenblass und standen offensichtlich kurz davor, ihr Frühstück wieder von sich zu geben. Schwester Phoebe zitterte wie ein triefnasser Hund im Winter. Dann bemerkte Zedd, dass Schwester Philippas Haar an einer Seite angesengt und eine Schulter ihres Kleides schwarz verkohlt war. Sie hatte zu einem Vorposten gehört, der nach den mit der Gabe gesegneten Feinden Ausschau halten sollte.
    Jetzt wusste Zedd auch, was das Pfeifen gewesen war, das er gehört zu haben glaubte: Es waren sehr weit entfernte Schreie gewesen.
    Von weit her schallten die Klänge der Alarmhörner von der nächstgelegenen Zwischenwarnstation herüber. Das schwache Kribbeln von Magie, mit der sie durchwoben waren, verriet Zedd, dass sie echt waren. Draußen vor dem Zelt schwollen die gedämpften Geräusche des Lagerlebens zu einem Getöse hektischer Aktivität an. Waffen wurden aus den Stapeln gerissen, zu denen man sie aufgeschichtet hatte, Lagerfeuer zischten, als sie mit Wasser überschüttet wurden, Schwerter wurden umgeschnallt,

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