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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Lachen. Zedd deutete mit dem Stück Brot auf den Segeltuchstuhl. Warren drehte sich nach dem Stuhl um, schüttelte jedoch den Kopf. Zedd vermutete, dass es um etwas Wichtiges gehen musste, wenn Warren das Bedürfnis hatte, es im Stehen anzusprechen.
    »Was glaubst du, Zedd, wird die Imperiale Ordnung, jetzt da der Winter vor der Tür steht, angreifen oder bis zum Frühling warten?«
    »Ja nun, das steht immer zu befürchten, die Ungewissheit schnürt einem den Magen zusammen. Andererseits habt ihr alle hart gearbeitet. Ihr habt alle trainiert und geübt und werdet ausgezeichnet damit fertig werden, Warren. Die Schwestern übrigens auch.«
    Zedds Worte schienen Warren überhaupt nicht zu interessieren; sich an der Schläfe kratzend, wartete er ab, bis er mit Sprechen an der Reihe war.
    »Ja, sicher. Danke, Zedd. Wir haben wirklich alle hart gearbeitet.«
    »Nach Ansicht von General Leiden ist der Winter derzeit unser bester Verbündeter. Er, seine keltonischen Offiziere wie auch einige der D’Haraner glauben, dass Jagang nicht so tollkühn sein wird, einen Feldzug gerade jetzt, bei Wintereinbruch, zu beginnen. Kelton liegt nicht übermäßig weit nördlich von hier, General Leiden ist also mit den Schwierigkeiten eines Winterkrieges in dem Gebiet, in das wir uns zurückziehen würden, bestens vertraut. Er ist überzeugt, die Imperiale Ordnung wird bis zum Frühling warten.«
    »General Leiden mag ein fähiger Mann und General Reibischs Stellvertreter sein«, fuhr Zedd in gleichmütigem Tonfall fort, während er Warrens blaue Augen beobachtete, »trotzdem bin ich mit ihm nicht einer Meinung.«
    Warren nickte niedergeschlagen. »Oh.«
    Auf General Reibischs Bitte hatte der General seine keltonischen Divisionen zur Verstärkung der d’Haranischen Armee einige Monate zuvor nach Süden marschieren lassen. Da sie Kahlan, nachdem Richard sie dazu ernannt hatte, als ihre Königin betrachteten, verspürten die Keltonier noch immer einen Anflug von Unabhängigkeit, auch wenn sie jetzt Teil des D’Haranischen Reiches waren, wie es mittlerweile jeder sich zu nennen angewöhnt hatte.
    Zedd unternahm nichts, um dieses Gerede zu unterbinden; für alle in der Neuen Welt war es besser, als eine einzige gewaltige Streitmacht aufzutreten denn als Ansammlung einzelner Völker. Soweit es Zedd betraf, hatte Richard in diesem Punkt genau das richtige Fingerspitzengefühl bewiesen. Ein Krieg dieses Ausmaßes wäre vollkommen unführbar, hätte die Neue Welt sich nicht als Einheit gezeigt. Wenn jeder sich in allererster Linie für einen Teil des d’Haranischen Reiches hielt, konnte dies nur dazu beitragen, dass es auch bald Wirklichkeit wurde.
    Zedd räusperte sich. »Aber das ist nur eine Vermutung, Warren, ich könnte mich irren. General Leiden ist ein erfahrener Mann und alles andere als ein Narr. Ich könnte mich irren.«
    »Ebenso könnte Leiden sich irren, und damit hättest du etwas mit General Reibisch gemein. Bereits seit zwei Monaten läuft er Nacht für Nacht nervös in seinem Zelt auf und ab.«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Hast du etwas Wichtiges auf dem Herzen, Warren, das von dem Vorgehen der Imperialen Ordnung abhängt? Wartest du vielleicht darauf, dass sie dir in einer Angelegenheit die Entscheidung abnehmen?«
    Warren hob abwehrend die Hände, als wollte er den bloßen Gedanken von sich weisen. »Nein – nein, natürlich nicht. Es ist nur so … es wäre halt ein ungünstiger Augenblick, um an diese Dinge zu denken, das ist alles … Aber sollten sie sich tatsächlich den Winter über still verhalten…« Warren nestelte an seinem Ärmel. »Mehr meinte ich eigentlich gar nicht … Wenn du glaubst, sie werden bis zum Frühling warten…« Er ließ den Satz unbeendet.
    »Angenommen, sie tun es, dann …?«
    Den Blick starr auf den Boden gerichtet, verzwirbelte Warren sein Gewand über dem Bauch zu einem purpurroten Knäuel. »Falls du glaubst, sie könnten womöglich beschließen, noch diesen Winter loszuschlagen, dann wäre das für mich – für uns – nicht der geeignete Zeitpunkt, über gewisse Dinge nachzudenken.«
    Zedd kratzte sich das Kinn und beschloss, es anders herum zu versuchen. »Angenommen, ich bin überzeugt, die Imperiale Ordnung wird sich den Winter über nicht von der Stelle rühren. Was würdest du in diesem Fall tun wollen?«
    Warren warf die Hände in die Luft. »Zedd, würdest du Verna und mich trauen?«
    Zedd zog erstaunt die Brauen hoch und nahm den Kopf zurück. »Verdammt, Junge, das ist ein

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