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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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war verflogen. Sie warf einen knappen, durchdringenden Blick in Vernas Richtung, während die junge Prälatin noch immer zwischen den Verwundeten hindurch auf sie zugeeilt kam, schließlich erwiderte sie, mit Augen wie grünes Feuer, Zedds Blick.
    »Er ist in die Hände des Feindes gefallen. Berichte.«
    »Des Feindes? Welches Feindes?«
    Abermals glitt ihr durchdringender Blick hinüber zu Verna. Seine Kraft ließ Verna den Rücken durchdrücken und ihre Schritte langsamer werden.
    Kahlan richtete ihr Augenmerk wieder auf Zedd. Ein Anflug von Mitgefühl für all die Seelenqualen, die sie in seinem Gesicht gesehen haben musste, ließ ihre Augen sanfter werden. »Eine Schwester der Finsternis hat ihn mitgenommen, Zedd.« Dann war der kurze Anflug von Wärme in Stimme und Augen vorbei, und ihr Gesichtsausdruck kehrte zur kalten, nichtssagenden Maske einer Konfessor zurück. »Ich würde gerne einen Bericht hören, bitte.«
    »Ihn mitgenommen? Aber ist er – ist er wohlauf? Soll das heißen, sie hat ihn gefangen genommen? Wird ein Lösegeld verlangt? Es geht ihm doch gut?«
    Als sie daraufhin die Hand an ihren Mundwinkel legte, sah Zedd, dass sie dort eine geschwollene Platzwunde hatte. »Soweit ich weiß, ist er wohlauf.«
    »Also, was geht hier eigentlich vor?« Zedd warf seine knochendürren Arme in die Luft. »Worum geht es überhaupt? Was führt sie im Schilde?«
    Endlich hatte Verna sich bis an Zedds linke Seite vorgekämpft. Captain Meiffert und General Leiden kamen ebenfalls.
    »Welche Schwester?«, fragte Verna, immer noch damit beschäftigt, wieder zu Atem zu kommen. »Du sagtest, eine Schwester habe ihn mitgenommen. Welche Schwester?«
    »Nicci.«
    »Nicci…«, stieß Captain Meiffert hervor. »Die Herrin des Todes?«
    Kahlan sah ihm in die Augen. »Genau die. Würde mir jetzt endlich jemand Bericht erstatten?«
    Ihr Befehl war unmissverständlich, ebenso wie die Verärgerung in ihrer Stimme. Captain Meiffert deutete mit erhobenem Arm nach Süden.
    »Die Streitkräfte der Imperialen Ordnung, Mutter Konfessor, und zwar die gesamten, sind endlich aus Anderith angerückt.« Er rieb sich die Stirn und versuchte nachzudenken. »Gestern Morgen, glaube ich, war das.«
    »Wir wollten sie hier herauf, in das von Tälern durchzogene Gelände locken«, warf Zedd ein. »Unser Plan war, sie dazu zu bewegen, das Grasland, wo wir sie nicht hätten binden können, zu verlassen und in ein Gebiet vorzudringen, wo die Chancen dafür besser standen.«
    »Uns war bewusst«, fuhr Captain Meiffert fort, »dass es ein verhängnisvoller Fehler sein würde, sie passieren und ohne Gegenwehr in die Midlands eindringen zu lassen. Um zu verhindern, dass sie ihre ganze Schlagkraft gegen die Bevölkerung entfesseln, waren wir gezwungen, sie in Kampfhandlungen zu verwickeln. Wir mussten sie angreifen und ihren Vormarsch zum Stocken bringen, und die einzige Möglichkeit, das zu erreichen, bestand darin, sie zum Verlassen des offenen Geländes zu verleiten, wo sie im Vorteil waren, damit sie uns in ein Gelände folgen, wo die Verhältnisse ausgeglichener sind.«
    Kahlan nickte und ließ den Blick über den bedrückenden Kampfschauplatz schweifen. »Wie viele Männer haben wir verloren?«
    »Vielleicht fünfzehntausend, würde ich schätzen«, antwortete Captain Meiffert. »Aber das ist nur eine Vermutung, es können auch mehr sein.«
    »Sie haben Euch in die Zange genommen, nicht wahr?« Es klang nicht wie eine Frage.
    »So ist es, Mutter Konfessor.«
    »Was ist also schief gegangen?«
    Die galeanischen Truppen in ihrem Rücken bildeten eine massive Wand aus Leder, Kettenpanzern und Stahl; Offiziere verfolgten mit durchdringendem Blick und spitzen Ohren das Geschehen.
    »Was nicht?«, brummte Zedd.
    »Aus irgendeinem Grund«, erläuterte der Captain, »wussten sie von unserem Plan, der vermutlich aber auch nicht übermäßig schwer zu erraten war, da jedem bekannt gewesen sein dürfte, dass er unsere einzige Chance gegen diese Übermacht darstellte. Sie waren überzeugt, uns dessen ungeachtet vernichtend schlagen zu können, daher taten sie uns den Gefallen, sich auf unseren Plan einzulassen.«
    »Wie ich bereits fragte, was ist schief gegangen?«
    »Was ist schief gegangen!«, rief General Leiden aufgebracht dazwischen. »Wir waren zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen! Das ist schief gegangen!«
    Kahlan bedachte den Mann mit einem kühlen Blick. Er schien sich zu fangen und ließ sich auf ein Knie fallen.
    »Meine Königin«, fügte er in

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