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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Nach ihren spielerischen Duellen mit Richard, dachte sie bei sich, hatte ihr Schwertarm niemals so wehgetan. Den anwesenden Soldaten zuliebe zwang sie sich beim Gehen zu einer lockeren Körperhaltung, als hätte sie soeben drei Tage Ruhe und Erholung hinter sich.
    General Meiffert hatte die Schlacht der vergangenen Nacht offenbar nicht weiter zugesetzt, er schlug sich die Faust aufs Herz und sagte: »Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin, Euch zu sehen, Mutter Konfessor.«
    »Und ich auch, General.«
    Er beugte sich vor. »Bitte, Mutter Konfessor, ich hoffe doch, Ihr werdet nicht noch einmal etwas so Tollkühnes tun, oder?«
    »Es war alles andere als tollkühn«, mischte sich Cara ein. »Ich war bei ihr und habe auf sie aufgepasst.«
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu, widersprach ihr aber nicht. Kahlan fragte sich, wie man ohne gelegentlich etwas Tollkühnes zu tun Krieg führen konnte. Der ganze Feldzug war tollkühn.
    »Wie viele Männer haben wir verloren?«, erkundigte sich Kahlan stattdessen.
    Ein Grinsen teilte General Meifferts Gesicht. »Keinen einzigen, Mutter Konfessor, könnt Ihr Euch das vorstellen? Dank der Hilfe des Schöpfers sind alle geschlossen zurückgekehrt.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass der Schöpfer auf unserer Seite sein Schwert geschwungen hätte«, erwiderte Cara.
    Kahlan verschlug es die Sprache. »Eine bessere Nachricht hättet Ihr mir nicht überbringen können, General.«
    »Ich kann Euch gar nicht sagen, wie das die Männer aufgerichtet hat, Mutter Konfessor. Trotzdem möchte ich Euch bitten, so etwas nicht noch einmal zu tun.«
    »Ich bin nicht hier, um den Männern zuzulächeln, ihnen zu winken oder hübsch für sie auszusehen, General, ich bin hier, um diese mörderischen Bastarde für immer in die Gewalt des Hüters zu verbannen.«
    Seufzend gab er sich geschlagen. »Wir haben Euch ein Zelt zurechtgemacht. Ihr seid ohne Zweifel müde.«
    Kahlan nickte und ließ sich und Cara von dem General durch das mittlerweile stille Feldlager geleiten. Männer, die nicht schliefen, salutierten schweigend mit einem Faustschlag auf ihr Herz. Kahlan versuchte, ihnen zuliebe ein Lächeln aufzusetzen; sie konnte ihnen an den Augen ablesen, wie sehr sie ihre Bemühungen zu schätzen wussten, in der unbarmherzigen Schlacht das Blatt ein kleines Stück zu ihren Gunsten zu wenden. Wahrscheinlich glaubten sie, sie hatte es für sie getan, doch das stimmte nur zum Teil.
    Als sie bei einer gut bewachten Gruppe aus einem halben Dutzend Zelten anlangten, deutete General Meiffert auf das in der Mitte.
    »Es war General Reibischs Zelt, Mutter Konfessor. Ich habe Eure Sachen hineinschaffen lassen; ich war der Meinung, Ihr solltet das beste Zelt bekommen. Wenn es Euch jedoch etwas ausmacht, in diesem Zelt zu schlafen, werde ich Eure Habe auf Euren Wunsch woanders hinbringen lassen.«
    »Ich werde mich bestimmt wohl fühlen, General.« Als Kahlan daraufhin das Gesicht des jungen Mannes in Augenschein nahm, entdeckte sie einen Anflug von Niedergeschlagenheit. Sie erinnerte sich, dass er gerade so alt war wie sie. »Wir alle vermissen ihn sehr.«
    Sein Gesicht verriet nur einen Teil des Schmerzes, den er ihrer Ansicht nach empfinden musste. »Ich kann einen Mann wie ihn unmöglich ersetzen, Mutter Konfessor, er war nicht nur ein großer General, sondern auch ein fantastischer Mensch. Ich habe viel von ihm gelernt, und sein Vertrauen hat mich stets geehrt. Er war der beste Mann, unter dem ich je gedient habe; ich möchte nicht, dass Ihr Euch der Illusion hingebt, ich könnte seinen Platz einnehmen. Ich weiß, dass ich das nicht kann.«
    »Das hat niemand von Euch verlangt. Wir erwarten lediglich, dass Ihr Euer Möglichstes tut; das wird uns eine große Hilfe sein, da bin ich vollkommen sicher.«
    Ihr Großmut ließ ihn lächeln. »Das werde ich bestimmt, Mutter Konfessor. Ich verspreche es Euch, das werde ich.« Er wandte sich an Cara und wechselte das Thema. »Eure Sachen habe ich in das Zelt dort drüben schaffen lassen, Herrin Cara.« Es war das Zelt unmittelbar neben Kahlans.
    Cara ließ den Blick prüfend über die Szene schweifen und bemerkte die patrouillierenden Wachen. Als Kahlan ihr erklärte, sie werde sofort zu Bett gehen und sie solle ebenfalls ein wenig schlafen, pflichtete Cara ihr bei und wünschte den beiden noch eine gute Nacht, bevor sie in ihrem Zelt verschwand.
    »Ich habe Eure Hilfe heute Abend sehr zu schätzen gewusst, General, aber jetzt solltet Ihr Euch ein

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