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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verlassen, damit es so aussieht, als täten wir genau das, was er erwartet.«
    Sie beugte sich über die Karte, zeichnete mit einem Stück Holzkohle einige der umliegenden Gebirgszüge ein, die sie noch vor kurzem durchquert hatte, und zeigte ihnen, wie sich mehrere von ihnen auf einem nicht sehr hoch gelegenen Pass umgehen ließen.
    Captain Abernathy ergriff das Wort. »Meine galeanischen Truppen stehen uns zur Verfügung – ihre Stärke entspricht in etwa der Zahl, die Ihr als Lockvogel benötigt.«
    »Genau das war auch meine Überlegung«, sagte General Meiffert.
    »Dann wäre das erledigt«, beendete Kahlan die Diskussion und deutete abermals auf die Karte. »Umgeht diese Berge hier, Captain, damit Eure Männer, sobald die Imperiale Ordnung unser Feldlager angreift, in deren weiche Flanke vorstoßen können, und zwar genau an dieser Stelle, wo sie es nicht erwarten.«
    Captain Abernathy, ein fescher Mann mit einem ergrauenden buschigen, zu seinen Augenbrauen passenden Schnauzbart, verfolgte nickend, wie Kahlan die Marschroute auf der Karte veranschaulichte. »Seid unbesorgt, Mutter Konfessor, die Ordenstruppen werden glauben, dass wir fort sind, aber sobald sie Euch angreifen, werden wir bereit stehen, ihnen einen Stoß mitten zwischen die Rippen zu versetzen.«
    Kahlan wandte ihre Aufmerksamkeit abermals dem General zu. »Darüber hinaus müssen wir heimlich eine weitere Streitmacht aus dem Lager schmuggeln, die gegenüber von Captain Abernathy auf der anderen Talseite warten wird, sodass wir den Ordenstruppen, sobald sie durch die Talmitte anrücken, von beiden Seiten gleichzeitig in die Flanke stoßen können. Sie werden kaum wollen, dass wir einen Teil ihrer Streitmacht abteilen und einschließen, und daher den Rückzug antreten. Das ist der Augenblick, wenn unsere Hauptstreitmacht ihnen den Stahl in ihren verwundbaren Rücken stoßen kann.«
    Die drei Offiziere dachten schweigend über ihren Plan nach, während draußen das lärmende Chaos in unverminderter Stärke anhielt. Pferde galoppierten vorbei, man hörte das Knarzen und Rattern von Karren, unter den Füßen der vorübergehenden Soldaten knirschte der Schnee, und Männer riefen Befehle.
    Lieutenant Leiden hob den Blick und sah Kahlan an. »Mutter Konfessor, diese andere Streitmacht könnten meine Keltonier stellen. Sie dienen alle bereits seit langem gemeinsam in der Armee und sind in ihren Einheiten unter meinem Kommando eingespielt. Wir könnten uns sofort auf den Weg machen, uns aus dem Lager stehlen und uns dort unten sammeln, um den Angriff abzuwarten. Ihr könntet uns eine Schwester mitgeben, die ein vorher abgesprochenes Signal bestätigt, woraufhin ich, sobald Captain Abernathy von der entgegengesetzten Seite attackiert, meine Männer in die Schlacht führen könnte.«
    Kahlan war sich darüber im Klaren, dass der Mann in ihren Augen um Wiedergutmachung bemüht war; außerdem war er bestrebt, für Kelton ein gewisses Maß an Eigenständigkeit innerhalb des d’Haranischen Reiches durchzusetzen.
    »Der Ort ist gefährlich, Lieutenant; falls etwas schief gehen sollte, werden wir Euch nicht zu Hilfe kommen können.«
    Er nickte. »Aber meine Männer sind mit dem Gelände vertraut, außerdem sind wir es gewohnt, uns im Winter in gebirgigem Gelände zu bewegen. Die Imperiale Ordnung stammt aus einer wärmeren Gegend. Was Wetter und Gelände anbetrifft, sind wir ihnen gegenüber im Vorteil. Wir werden es schaffen, Mutter Konfessor.«
    Kahlan straffte sich, atmete hörbar aus und musterte den Mann abschätzend. General Meiffert würde die Idee gefallen, das wusste sie, Captain Abernathy ebenfalls; Galea und Kelton standen traditionell in Konkurrenz zueinander, daher würden sie sich beide ebenso gerne allein und auf getrennten Wegen durchschlagen.
    Richard hatte diese Länder zusammengeführt, damit sie das Gefühl bekamen, eine Einheit zu bilden, was für ihren Fortbestand überlebenswichtig war. Sie vermutete, dass sie für die gleichen Ziele kämpften, in dieser Hinsicht zogen sie also am selben Strang – sie würden ihre Angriffe aufeinander abstimmen müssen. Auch was Lieutenant Leiden sagte, klang durchaus vernünftig; seine Truppen waren Gebirgskrieger.
    »Also gut, Lieutenant.«
    »Vielen Dank, Mutter Konfessor.«
    Kahlan hielt es für angebracht, ein Versprechen hinzuzufügen. »Bewährt Ihr Euch hierbei, Lieutenant, könnte Euch das eine Beförderung eintragen.«
    Lieutenant Leiden salutierte mit einem Faustschlag auf sein Herz. »Meine

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