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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Atem im Nacken spüren müssen. Ich habe sein Messer keinen Moment aus den Augen gelassen, er hatte keine Chance, Euch etwas anzutun.« Sie erwiderte Kahlans Blick. »Ihr habt mich doch bestimmt gesehen?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Ach. Ich dachte, Ihr hättet mich bemerkt.« Mit leicht verlegener Miene steckte sie das längere Stück ihrer Handschuhstulpen hinter ihren Gürtel und schlug den Rest nach vorne um. »Vermutlich lagt Ihr im Wagen zu tief, um mich hinter ihm sehen zu können. Ich hatte mein ganzes Augenmerk auf ihn gerichtet. Ich wollte es nicht so weit kommen lassen, dass er Euch erschreckt.«
    »Wenn Ihr die ganze Zeit dort wart, wieso habt Ihr dann zugelassen, dass er mich fast umbringt?«
    »Er hat Euch nicht fast umgebracht.« Cara lächelte freudlos. »Ich wollte nur, dass er das glaubt. Der Schock und das Entsetzen sind größer, wenn man jemanden glauben macht, er habe bereits gewonnen. Es raubt einem Mann allen Mut, wenn man ihn auf frischer Tat ertappt.«
    In Kahlans Kopf drehte sich alles, daher beschloss sie, nicht weiter nachzuhaken. »Was wird hier eigentlich gespielt? Was ist passiert? Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Wir sind seit zwei Tagen unterwegs. Ihr seid zwischenzeitlich immer wieder aufgewacht, aber in den wachen Phasen habt Ihr nichts mitbekommen. Lord Rahl war ziemlich gereizt, weil er Euch wehtun musste, um Euch in den Wagen zu verfrachten, und weil er Euch … etwas erzählen musste, was Ihr vergessen hattet.«
    Kahlan wusste, was Cara meinte: ihr totes Kind. »Und die Männer?«
    »Sie sind uns nachgegangen. Aber diesmal war Lord Rahl nicht bereit, mit ihnen zu diskutieren.« Das schien ihr besonders zu gefallen. »Er wusste frühzeitig, dass sie kommen würden, es traf uns also nicht unvorbereitet. Als sie sich auf uns stürzten, einige mit eingelegten Pfeilen, andere mit gezogenen Schwertern oder Äxten, rief er ihnen etwas zu – um ihnen Gelegenheit zu geben, ihre Meinung noch zu ändern.«
    »Er hat versucht, sie zur Vernunft zu bringen? Selbst da noch?«
    »Na ja, das gerade nicht. Er erklärte ihnen, sie sollten friedlich nach Hause gehen, oder sie würden alle sterben.«
    »Und was geschah dann?«
    »Sie lachten alle. Es schien sie nur noch anzuspornen. Sie griffen mit erhobenen Schwertern und Äxten an, Pfeile schwirrten. Also floh Lord Rahl in die Wälder.«
    »Er tat was?«
    »Bevor sie angriffen, erklärte er mir, er werde sie dazu verleiten, ihm nachzusetzen. Als Lord Rahl davon rannte, rief der, der dachte, er könnte Euch die Kehle durchschneiden, die anderen sollten sich ›Richard schnappen und ihn diesmal endgültig fertig machen‹. Lord Rahl hatte gehofft, sie alle von Euch fortlocken zu können, und als dieser eine sich dann stattdessen über Euch hermachte, warf er mir einen Blick zu, dass ich sofort wusste, was er von mir wollte.«
    Cara verschränkte die Hände hinter dem Rücken, blickte suchend in die aufziehende Dunkelheit und hielt Wache für den Fall, dass noch einmal jemand versuchen sollte, sie zu überraschen. Kahlans Gedanken kehrten zurück zu Richard und wie er sich, ganz auf sich gestellt, gefühlt haben musste, als sie ihm alle hinterher jagten.
    »Wie viele waren es?«
    »Ich habe sie nicht gezählt.« Cara zuckte mit den Achseln. »Vielleicht zwei Dutzend.«
    »Ihr habt Richard mit zwei Dutzend Männern, die ihn alle verfolgten, allein gelassen? Zwei Dutzend Männer, die ganz versessen darauf waren, ihn zu töten?«
    Cara warf Kahlan einen fassungslosen Blick zu. »Hätte ich Euch schutzlos zurücklassen sollen? Obwohl ich wusste, dass dieser zahnlose Rohling es auf Euch abgesehen hatte? Lord Rahl hätte mir bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren gezogen, wenn ich Euch allein zurückgelassen hätte.«
    Groß und schlank, die Schultern durchgedrückt, das Kinn erhoben, wirkte Cara so zufrieden wie eine Katze, die sich die Überreste einer Maus von den Schnurrbarthaaren leckt. Plötzlich begriff Kahlan: Richard hatte ihr Leben Cara anvertraut; und die Mord-Sith hatte dieses Vertrauen gerechtfertigt.
    Kahlan spürte, wie ein Lächeln die halb verheilten Platzwunden auf ihren Lippen spannte. »Ich hätte nur gerne gewusst, dass Ihr die ganze Zeit dort steht. Dass ich die Holzschale jetzt nicht mehr brauche, habe ich Euch zu verdanken.«
    Cara lachte nicht. »Eigentlich solltet Ihr das wissen, Mutter Konfessor, ich würde niemals zulassen, dass einem von Euch beiden etwas zustößt.«
    Ebenso plötzlich, wie er verschwunden war,

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