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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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auf den Tisch und legte ein Blatt Papier daneben.
    »Bitte schüttet ein wenig davon auf das Blatt Papier.« Verna hielt sich den Bauch, als leide sie unter Magengrimmen. »Aber achtet darauf, dass es weder mit Euren Fingern oder mit Eurer Haut in Berührung kommt – und was immer Ihr tut, blast nicht hinein; seid sorgsam darauf bedacht, es nicht einmal anzuhauchen.«
    Adie beugte sich vor, um zu sehen wie Kahlan eine winzige Menge eines glitzernden Staubes aus dem Beutel auf das Papierrechteck schüttete. Mit einem Zipfel des Beutels schob sie das kleine Häufchen zusammen. Man sah Spuren matter Farben, größtenteils war er jedoch von einer blassen, glitzernden graugrünen Farbe. »Was ist das? Eine Art magischer Staub?«
    »Glas.«
    Kahlan sah auf. »Glas. Das ist Euer Einfall, Glas?«
    Verna schnalzte mit der Zunge, als ihr bewusst wurde, wie töricht sie geklungen haben musste. »Nein, Mutter Konfessor. Mein Einfall bestand darin, es zu zermahlen. Seht Ihr, dies ist ganz normales Glas, das man zerschlagen und zu winzig kleinen, beinahe staubfeinen Stücken zerrieben hat. Allerdings haben wir unser Han benutzt, um das Glas mit Mörser und Stößel zu zerkleinern. Wir können das Glas mit Hilfe unserer Gabe in winzige Stücke zerbrechen, allerdings auf ganz besondere Weise.«
    Verna beugte sich darüber, während ihre Finger über dem kleinen, gräulichgrünen Häufchen schwebten. Cara schob den Kopf an ihr vorbei, um das gefährliche Etwas auf dem Blatt Papier in Augenschein zu nehmen.
    »Dieses Glas – jeder einzelne Splitter – ist scharfkantig und zackig, und das, obwohl die einzelnen Stücke winzig sind, kaum größer als Staubpartikel. Und sie wiegen, ebenso wie Staub, fast nichts.«
    »Gütige Seelen«, entfuhr es Adie, bevor sie ein Gebet in ihrer eigenen Sprache folgen ließ.
    Kahlan räusperte sich. »Ich kann Euch nicht ganz folgen.«
    »Wir kommen mit unserer Magie nicht an der Verteidigung der mit der Gabe Gesegneten innerhalb der Imperialen Ordnung vorbei. Sie sind auf alles Magische vorbereitet, selbst wenn es sich um einen einfachen Kieselstein handelt, der ihren Truppen lediglich mit Hilfe von Magie entgegengeschleudert wird. Dieses Glas dagegen weist, obwohl wir es mit Hilfe von Magie zerkleinert haben, keinerlei magische Eigenschaften auf – absolut keine. Es ist nichts weiter als tote Materie, genau wie der Staub, den sie mit ihren Füßen aufwirbeln. Sie können es nicht als Magie erkennen, weil es keine ist. Mit ihrer Gabe werden sie dies einfach als Staub, Dunst oder vielleicht auch Nebel wahrnehmen, je nach den jeweiligen atmosphärischen Gegebenheiten.«
    »Aber wir haben ihnen doch bereits Staubwolken entgegengeschleudert«, hielt Kahlan dagegen. »Staub, der bei ihnen Übelkeit erzeugt und Ähnliches mehr. In den meisten Fällen hatten sie ein Gegenmittel.«
    Zur Unterstreichung ihres Arguments hob Verna einen Finger, ein hartes Lächeln im Gesicht. »Aber das waren Staubwolken, die Magie enthielten. Dieser Staub hingegen ist völlig frei davon, Mutter Konfessor. Versteht Ihr nicht? Er ist so leicht, dass er sich lange in der Luft hält. Wir könnten eine einfache Magie dazu benutzen, ihn in die Luft zu schleudern, und diese anschließend zurückziehen, oder wir könnten ihn auch nur einfach in den Wind streuen. In beiden Fällen müssten wir nur darauf achten, dass ihre Truppen hindurchmarschieren. «
    »Also gut.« Kahlan kratzte sich an einer Braue. »Aber was wird er bei ihnen bewirken?«
    »Er wird sich ihnen in die Augen setzen«, erklärte Adie mit ihrer schnarrenden Stimme hinter Kahlans Schulter.
    »Ganz genau«, bestätigte Verna. »Er setzt sich ihnen in die Augen, genau wie jeder andere Staub auch. Anfangs würde er sich auch ganz genauso anfühlen, und sie würden versuchen, ihn fortzublinzeln. Da die winzigen Bruchstücke aber nach wie vor schartig und rasiermesserscharf sind, werden sie in das Körpergewebe eindringen. Staub wird ihre Augen verkleben und sich unter ihren Lidern sammeln, wo er mit jedem Blinzeln tausende winziger Schnitte auf ihren Augen erzeugt. Je mehr sie blinzeln, desto schneller zerfrisst er ihre empfindlichen Augäpfel.« Verna straffte sich und zog ihren Umhang enger um sich. »Am Ende wird er sie blenden.«
    Der Irrwitz ließ Kahlan ungläubig erstarren.
    »Seid Ihr sicher?«, fragte Cara. »Wird er sie nicht bloß reizen, wie grobkörniger Staub?«
    »Wir sind absolut sicher«, erwiderte Verna. »Wir … es hat einen Unfall gegeben, daher

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