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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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taktischer Kriegsführung.«
    Cara machte kehrt und wollte nachsehen gehen.
    »Vielleicht sind es nur Kundschafter, die zurückkehren.«
    Kahlan drehte lauschend den Kopf. Sie hörte das Getrappel galoppierender Pferde, doch das kam nicht gerade selten vor. Möglicherweise kehrten tatsächlich Kundschafter mit Berichten zurück, wie Cara verkündet hatte. Dem Klang der Hufe nach handelte es sich um große Tiere.
    Sie hörte Männer brüllen. Es folgte das Klirren von Stahl – durchsetzt mit Schmerzensschreien.
    Kahlan zog ihr königlich-galeanisches Schwert und wollte hinter dem Tisch hervorstürzen. Noch bevor eine von ihnen auch nur einen Schritt weit gekommen war, erzitterte das Zelt unter einem heftigen Schlag gegen seine Seitenwände.
    Einen Augenblick lang kippte das Ganze in unmöglichem Winkel zur Seite, dann fetzten mit Stahlspitzen versehene Lanzen durch die Leinwand, und das Zelt stürzte mit einem heftigen Luftzug um sie herum in sich zusammen.
    Im Zusammenbrechen drückte die schwere Leinwand Kahlan zu Boden. Sie fand keinen festen Halt, als das Zelt sie herumwälzte und mitzuschleifen begann. Hufe donnerten, unmittelbar neben ihrem Kopf auf den Erdboden stampfend, vorüber.
    Sie witterte den Geruch von Lampenöl, als dieses über die Zeltleinwand gegossen wurde; mit einem lauten Zischen fingen Zeltleinwand und Öl Feuer. Der Rauch ließ Kahlan husten; sie vernahm das Knistern und Knacken von Flammen, doch sehen konnte sie nichts. Sie saß in der Falle – eingewickelt in das sich ruckweise fortbewegende, über den Erdboden schleifende Zelt.

37. Kapitel
    Fest in eine steife Zeltleinwand gehüllt, war Kahlan jegliche Sicht genommen. Der dichte, beißende Qualm, der ihr in den Lungen brannte, drohte sie zu ersticken. Sie versuchte sich wie von Sinnen an der Zeltleinwand zerrend zu befreien, aber hin- und hergeworfen auf dem holprigen Boden, kam sie mit der Wiedererlangung ihrer Freiheit keinen Schritt voran. Die Hitze der Flammen unmittelbar neben ihrem Gesicht lösten bei ihr Panik aus. Ihre Müdigkeit war vergessen und sie schlug wie wild nach Luft schnappend mit Händen und Füßen um sich.
    »Wo seid Ihr?«
    Das war Caras Stimme. Es klang, als ob sie ganz in der Nähe wäre, so als würde sie ebenfalls mitgeschleift und kämpfte unter Aufbietung aller Kräfte ums Überleben. Cara war klug genug, solange sie von Feinden umgeben waren, weder Kahlans Namen noch Titel zu rufen; hoffentlich war auch Verna so vernünftig.
    »Hier!«, antwortete Kahlan ihr mit einem lauten Schrei.
    Kahlans Schwert hatte sich verfangen, die eingerollte Zeltleinwand presste es gegen ihre Beine. Durch Hin- und Herbewegen gelang es ihr, die linke Hand bis zum Messer in ihrem Gürtel hochzuschieben. Sie riss es heraus und musste ihr Gesicht abwenden, als ihr die Hitze der ölgespeisten Flammen entgegenschlug. Das erstickende, blendende Gefühl des Rauchs war beängstigend.
    Mit wütender Entschlossenheit stach Kahlan auf die Zeltleinwand ein und bohrte ihr Messer hindurch. Just in diesem Augenblick prallte das Zelt gegen ein Hindernis, und sie wurden in die Luft geschleudert. Die harte Landung presste ihr den Atem aus den Lungen; ein keuchender Atemzug füllte sie mit erstickendem Rauch.
    Wieder bohrte Kahlan ihr Messer in die schwere Zeltleinwand und schlitzte ein Loch hinein, als ihr gesamtes Leichentuch in Flammen aufging.
    Sie schrie abermals nach Cara. »Ich kann mich nicht…«
    Das Zelt prallte gegen einen festen Gegenstand. Wuchtig stieß sie mit der Schulter gegen etwas, das sich wie ein Baumstumpf anfühlte, dann wurde sie nach oben und darüber hinweg gerissen. Hätte sie nicht ihre steife Lederrüstung angehabt, der Aufprall hätte ihr gewiss die Schulter zertrümmert. Nach der harten Bruchlandung auf der anderen Seite wurde Kahlan Hals über Kopf heraus und quer durch den Schnee geschleudert. Sie breitete die Arme aus, um ihr Rollen abzufangen.
    Kahlan sah, wie General Meiffert nach oben langte, mit seiner Hand in einen Kettenpanzer griff, und den Mann aus dem Sattel riss, der ihr Zelt mitgeschleift hatte. Die Augen des Mannes funkelten hinter langen, fettigen Locken hervor. Sein untersetzter Körper war unter Häuten und Fellen verborgen, die er über Kettenpanzer und Lederrüstung trug. Ihm fehlten die oberen Zähne. Als er sich auf den General stürzen wollte, verlor er schlagartig auch noch den Kopf.
    Immer mehr Truppen der Imperialen Ordnung ließen ihre mächtigen Schlachtrösser kreisen und droschen auf die

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