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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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oder wir halten die Stellung und kämpfen. Zu beiden Alternativen würde ich nur im äußersten Notfall greifen.«
    »Wenn wir einfach nur in die Berge fliehen«, meinte Adie, »sind wir so gut wie tot. Gemeinsam sind wir lebendig und stellen für den Feind wenigstens eine gewisse Gefahr dar. Teilen wir uns aber auf, wird die Imperiale Ordnung die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und Städte überfallen und erobern. Wenn unsere einzige Alternative darin besteht, uns entweder aufzuteilen oder die Stellung zu halten und zu kämpfen, können wir uns nur für Letzteres entscheiden. Besser, wir wagen einen Versuch, als einer nach dem anderen in den Bergen umzukommen.«
    Kahlan rieb sich mit den Fingern über die Stirn und versuchte nachzudenken. Jagang hatte seine Taktik geändert und beschlossen, sie in eine nächtliche Schlacht zu verwickeln. Das hatte er noch nie zuvor getan, weil es ihn zu viele Opfer gekostet hätte; angesichts seiner gewaltigen Überzahl schien ihn das jedoch nicht mehr zu kümmern. Menschenleben waren für Jagang nur von untergeordneter Bedeutung.
    »Wenn wir ihm hier und jetzt eine offene Feldschlacht liefern müssen«, erwiderte Kahlan resigniert, »haben wir den Krieg vermutlich bis zum Morgengrauen verloren.«
    »Das ist auch meine Meinung«, sagte der General schließlich. »So wie ich es sehe, bleibt uns gar keine Wahl. Wir müssen schnell handeln und so viele Männer wie möglich über den Pass bringen. Alle, die wir vor Eintreffen der Imperialen Ordnung nicht hinüberschaffen, werden wir verlieren, aber zumindest werden wir einige wenige retten können.«
    Die vier verfielen einen Augenblick in Schweigen, während sich jeder das Entsetzliche der Tatsache vergegenwärtigte, dass Menschen zurückbleiben und sterben würden. Das hektische Treiben ringsum nahm kein Ende: Männer liefen eilig umher, löschten Feuer, fingen von Panik ergriffene Pferde ein, versorgten Verwundete und kämpften mit den wenigen noch zurückgebliebenen Eindringlingen, die sie eingekreist hatten. Die Ordenstruppen waren bei weitem in der Unterzahl – doch das würde sich bald ändern.
    Kahlans Gedanken rasten. Sie konnte nicht anders, sie war wütend auf sich, weil sie sich hatte übertölpeln lassen. Immer wieder gingen ihr Richards Worte durch den Kopf: Denk über die Lösung nach, nicht über das Problem. Die Lösung war das Einzige, was in diesem Augenblick zählte.
    Kahlan schaute abermals hinüber zu Verna. »Uns bleibt noch eine Stunde, bis sie hier sind. Ihr müsst es versuchen, Verna. Was meint Ihr, habt Ihr eine Chance, Euer Spezialglas herzustellen und zur Entfaltung zu bringen, bevor der Feind uns erreicht hat?«
    »Ich werde mein Möglichstes tun – darauf habt Ihr mein Wort. Ich wünschte, ich könnte Euch mehr versprechen.« Verna erhob sich schwerfällig. »Natürlich werde ich alle Schwestern benötigen, die die Verwundeten versorgen. Was ist mit denen, die an der Front arbeiten und der feindlichen Magie entgegenwirken? Könnte ich von denen auch ein paar bekommen?«
    »Nehmt sie alle«, entschied Kahlan. »Wenn wir damit keinen Erfolg haben, ist alles andere ohnehin egal.«
    »Dann nehme ich also alle, jede einzelne«, sagte Verna. »Es ist die einzige Chance, die wir haben.«
    »Fangt augenblicklich an«, meinte Adie zu Verna. »Geht hinunter in die Nähe der Front, auf dieser Seite des Tals, wo Euch der Wind aus der Angriffsrichtung entgegenschlägt. Ich mache mich sofort daran, die Schwestern zusammenzurufen und sie hinunterzuschicken, damit sie Euch helfen.«
    »Wir brauchen Glas«, wandte Verna sich an den General. »Gleich welcher Art. Wenigstens ein paar Fässer voll.«
    »Ich werde veranlassen, dass sofort Männer mit dem ersten Fass dort unten erscheinen. Können wir Euch nicht wenigstens beim Zerkleinern helfen?«
    »Nein. Ob es beim Hineinwerfen in die Fässer zerbricht, spielt keine Rolle, aber danach muss es von denen mit der Gabe weiterbehandelt werden. Schafft einfach alles Glas herbei, das Ihr zusammentragen könnt, mehr könnt Ihr nicht tun.«
    Der General versprach ihr, sich darum zu kümmern. Ihren hinderlichen Saum raffend, eilte Verna davon, um sich, dicht gefolgt von Adie, an die Arbeit zu machen.
    »Ich werde die Männer sofort abmarschieren lassen«, meinte der General, sich schwerfällig erhebend, zu Kahlan. »Die Kundschafter werden den Pfad markieren; anschließend können wir gleich mit dem Abtransport des schwereren Geräts beginnen.«
    Sollte es tatsächlich klappen,

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