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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Augen. Er richtete sich auf, setzte sich rittlings auf ihre Hüften und zerrte mit seinen fleischigen Händen an der Korsettverschnürung ihres Kleides. Mit einem plötzlichen Ruck zerriss er den Stoff, legte ihre Brüste frei und knetete ihr nacktes Fleisch, bis ihr die Tränen kamen.
    Nicci sah ihn dabei weder an, noch leistete sie Widerstand, vielmehr ließ sie ihren Körper vollkommen erschlaffen, als er ihr das Kleid über die Hüften schob. Ihr Verstand begann in ferne Gefilde abzudriften, die nur sie allein betreten konnte. Er ließ sich auf sie fallen und presste ihr die Luft aus den Lungen, die mit einem hilflosen Stöhnen entwich.
    Die Arme seitlich neben dem Körper, die Finger kraftlos geöffnet, starrte Nicci ohne jede Furcht auf die seidenen Falten im Baldachin des Bettes, ihr Geist ungerührt an einem still entrückten Ort. Die Schmerzen schienen sehr weit weg, ihr Kampf ums Atmen unbedeutend.
    Während er auf seine grobschlächtige Art zu Werke ging, konzentrierte sie sich auf das, was sie gleich tun würde. Was sie soeben ins Auge fasste, hätte sie nie für möglich gehalten, jetzt wusste sie, es ging. Sie brauchte sich nur zu entscheiden.
    Indem er sie schlug, veranlasste Jagang sie, sich wieder auf ihn zu konzentrieren. »Ihr seid zu blöde, um auch nur zu flennen!«
    Sie begriff, dass er fertig war; er war nicht gerade begeistert, dass sie es nicht bemerkt hatte. Es kostete sie einige Mühe, nicht ihr Kinn zu reiben, das von dem Schlag brannte; für ihn war es nur ein kleiner Klaps, für den Getroffenen jedoch ein Hieb, der ihn fast zum Krüppel machte. Schweiß tropfte von seinem Kinn auf ihr Gesicht. Sein kraftvoller Körper glänzte von der Anstrengung, von der sie nichts gespürt hatte. »Ist es das, was Ihr Euch von mir wünscht, Exzellenz? Dass ich weine?«
    Sein Tonfall bekam etwas Bitteres, als er sich neben ihr auf die Seite fallen ließ. »Nein. Ich möchte, dass Ihr reagiert.«
    »Aber das tue ich«, sagte sie, den Blick starr auf den Baldachin gerichtet. »Nur ist es einfach nicht die Reaktion, die Ihr Euch wünscht.«
    Er setzte sich auf. »Was ist nur los mit Euch, Frau?«
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick, dann wandte sie die Augen ab.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Aber ich denke, ich werde es herausfinden müssen.«

14. Kapitel
    Jagang fuchtelte mit den Händen. »Zieht Euch aus, Ihr bleibt über Nacht. Es ist schon so lange her.« Diesmal war er es, der mit leerem Blick die Wand anstarrte. »Ihr habt mir im Bett gefehlt, Nicci.«
    Sie erwiderte nichts. Weder glaubte sie, dass ihm in seinem Bett etwas fehlte, noch dass er sich überhaupt vorstellen konnte, was es hieß, einen Menschen zu vermissen. Was ihm fehlte, überlegte sie, war die Fähigkeit, jemanden zu vermissen.
    Nicci setzte sich auf, schwang die Beine über die Bettkante und befreite sich aus ihrem schwarzen Kleid. Sie zog es aus, streifte es über den Kopf und breitete es über die Lehne eines gepolsterten Ledersessels. Sie suchte ihre Unterkleider aus den Falten der Bettdecke hervor und warf sie auf den Sessel, bevor sie ihre Strümpfe abstreifte und ebenfalls auf den Sitz des Sessels legte. Die ganze Zeit über ließ er ihren Körper nicht aus den Augen und sah zu, wie sie sich um ihr Kleid kümmerte, es glatt strich, um zu richten, was er ihm angetan hatte, und das rätselhafte Verhalten einer Frau beobachtete, die sich wie eine Frau benahm.
    Als sie fertig war, wandte sie sich wieder zu ihm um. Aufrecht und stolz stand sie da, er sollte sehen, was er nur mit Gewalt bekommen konnte und niemals freiwillig, als Geschenk. Sie konnte ihm den Ausdruck der Entbehrung im Gesicht ablesen. Dies war der einzige Sieg, der ihr je vergönnt sein würde: jede Vergewaltigung würde ihm nur umso deutlicher vor Augen führen, dass er sie nur auf diese Weise besitzen konnte, und umso rasender würde es ihn machen. Sie würde lieber sterben, als ihm freiwillig die Genugtuung einer solchen Zuwendung zu gönnen, und dieser brutalen Wahrheit war er sich durchaus bewusst.
    Schließlich riss er sich gewaltsam aus seinen heimlichen, quälenden Sehnsuchtsträumen, hob den Kopf und sah ihr in die Augen. »Warum habt Ihr Kadar umgebracht?«
    Sie saß ihm gegenüber auf der Bettkante – gerade weit genug entfernt, dass er sie nicht ohne weiteres berühren konnte, es sei denn, er stürzte sich auf sie – und zuckte mit den Achseln.
    »Ihr seid nicht der Orden. Der Orden ist kein einzelner Mann, sondern

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