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Schwesterlein, komm stirb mit mir

Schwesterlein, komm stirb mit mir

Titel: Schwesterlein, komm stirb mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Sander
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Haben wir einen Treffer?»
    «Nein. Von den Kollegen, die die restlichen Adressen überprüfen, habe ich noch nichts gehört. Aber unsere Computercracks haben noch ein paar Informationen auf Ruben Kellers Festplatte gefunden. Unter anderem die Anschrift von einem gewissen Jan Hendricks in Benrath.»
    Als sie vor das Gebäude traten, sprangen einige Reporter auf sie zu. Ein Mann hielt Stadler ein knallblaues Mikrophon vor das Gesicht. «Gibt es Neuigkeiten über den Ripper? Haben Sie schon einen neuen Verdächtigen? Wie gefährdet sind Düsseldorfs Frauen?»
    Ärgerlich schob Stadler das Mikro zur Seite. «Kein Kommentar. Lassen Sie mich meine Arbeit machen.»
    «Herr Stadler, die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information!»
    «Dafür gibt es Pressekonferenzen.» Stadler drückte sich an dem Mann vorbei.
    Die Meute folgte Stadler und Birgit noch bis zum Parkplatz, gab dann aber auf. Sie nahmen wieder den stinkenden Dienstwagen. Stadler fuhr.
    «Sollten wir den Fall Keller nicht abgeben?», fragte Birgit nach einer Weile. «Der Staatsanwalt sitzt uns im Nacken, von der Presse ganz zu schweigen. Du hast es ja gerade mitbekommen. Die Frauenmorde brauchen unsere volle Aufmerksamkeit.»
    «Jeder Mord ist gleich wichtig», blaffte Stadler zurück, obwohl er genau wusste, dass Birgit recht hatte. «Außerdem arbeitet die Moko Ripper mit Hochdruck und geht jeder noch so winzigen Spur nach. Es werden noch immer Zeugen befragt, Fingerabdrücke abgeglichen und Dienstpläne überprüft. Von dem Hersteller der Puppe haben wir inzwischen eine Liste mit den Verkaufsstellen in Düsseldorf und Umgebung. Zwei Kollegen sichten das Material von der Überwachungskamera. Ein anderes Team versucht zu rekonstruieren, wer zur Tatzeit wo war. Es ist ja nicht so, als würden wir nicht weiter nach dem Serienmörder fahnden. Wir treten nur leider im Augenblick ein bisschen auf der Stelle.»
    «Und der Fall Ruben Keller interessiert dich besonders, weil er mit Elisabeth Montario zu tun hat.»
    «Was willst du damit sagen?» Stadler scherte abrupt aus.
    «Dass du ihn unter anderen Umständen längst abgegeben hättest.» Birgit krallte sich am Türgriff fest.
    «Ich darf dich daran erinnern, dass ich den Fall anfangs gar nicht wollte. Er wurde mir aufgedrängt, weil wegen der Schießerei angeblich keine Kapazitäten frei waren.» Stadler schlug verärgert auf die Hupe, weil vor ihm jemand nicht in die Gänge kam.
    «Das war, bevor wir wussten, dass wir es mit einem Serientäter zu tun haben. Inzwischen hättest du den Fall längst abgeben können.»
    «Mag sein.» Stadler warf einen Blick auf das Navi und setzte den Blinker. «Ich denke, wir schulden Liz etwas. Sie hat uns sehr geholfen. Außerdem glaube ich, dass mehr hinter der Sache steckt. Dieser Jan Schneider ist möglicherweise auf einem Rachefeldzug. Denk an den Richter, der bei dem Feuer umkam.»
    «Der
vor
dem Feuer einen Herzinfarkt hatte und es damit auslöste. So zumindest lautet das Ermittlungsergebnis der Kollegen vor Ort.» Birgit schaute aus dem Seitenfenster. «Aber ich gebe zu, die Geschichte ist merkwürdig.»
    Sie erreichten die kleine Seitenstraße im Stadtteil Benrath und stiegen aus.
    «Schön hier», stellte Birgit fest. «Von den Wohnungen aus hat man bestimmt einen tollen Blick auf den Rhein.»
    In Stadler regte sich eine Erinnerung. Rasch zog er sein Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. «Hallo, Miguel, Georg hier. Könntest du für mich eine Adresse ermitteln? Es geht um Elisabeth Montario.»
    Miguel lachte leise. «Für private Zwecke dürfen wir das eigentlich nicht, Kollege, das weißt du doch.»
    «Ist nicht privat», gab Stadler ärgerlich zurück. «Und beeil dich.» Er steckte das Handy weg.
    Birgit schaute an den Fassaden der schicken Neubauten hoch. «Du glaubst, sie wohnt hier irgendwo?»
    «Ich habe mal ganz zu Anfang ihre Adresse nachgeschlagen. Ich weiß nicht mehr genau, wo sie wohnt, doch ich erinnere mich, dass es direkt am Rhein war.»
    Sie schellten neben dem Schild, auf dem ‹Hendricks› stand. Niemand öffnete. Also klingelten sie bei Hübner, eine Etage tiefer.
    Die ältere Frau, die ihnen öffnete, äugte argwöhnisch durch den Türspalt. Sie hielten ihr die Ausweise hin, doch das genügte ihr nicht.
    «Woher weiß ich, dass die echt sind?», fragte sie mit näselnder Stimme. «Ich habe doch keine Ahnung, wie ein Polizeiausweis aussieht.»
    «Sie können gern im Präsidium anrufen und fragen, ob dort ein Beamter namens Georg

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