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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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geschrieben haben.
    Möchten Sie sie anschauen?»
    «Natürlich.»
    «Noch etwas Kaffee? Nach Austin dem Schrecklichen haben Sie ihn vermutlich nötig.»
    Diesmal wußte Nona, daß ihr Lächeln beinahe mütterlich war. Connie schien nicht zu wissen, daß einige Feministinnen die Stirn runzelten, wenn man seiner Chefin eine Tasse Kaffee anbot. «Schrecklich gern.»
    Fünf Minuten später kam Connie mit dem Kaffee zurück.
    «Nona, Matt ist am Telefon. Ich sagte, Sie seien in einer Besprechung, aber er sagte, es sei sehr wichtig, er müsse Sie unbedingt sprechen.»
    «Natürlich.» Nona wartete, bis die Tür sich geschlossen hatte, und trank einen Schluck Kaffee, ehe sie nach dem Hörer griff. Matthew, dachte sie. Was bedeutete der Name? Gabe Gottes. Na, sicher. «Hallo, Matt. Wie geht’s dir und der Schönheitskönigin?»
    «Nona, kannst du nicht aufhören, giftig zu sein?» Hatte er sich immer so nörglerisch angehört?
    «Nein, kann ich nicht.» Verdammt, dachte Nona. Nach fast zwei Jahren tut es mir immer noch weh, mit ihm zu reden.
    «Nona, ich habe mir etwas überlegt. Warum zahlst du mir nicht meinen Anteil am Haus aus? Jeanie mag die Hamptons nicht. Der Markt ist noch immer lausig, ich mache dir also einen wirklich guten Preis. Du weißt ja, du kannst dir von deiner Familie immer etwas leihen.»
    Matty, der Schnorrer, dachte Nona. Das hatte die Ehe mit der Kleinen aus ihm gemacht. «Ich will das Haus nicht», sagte sie ruhig. «Ich kaufe mir selbst eines, wenn wir es los sind.»
    «Nona, du liebst doch das Haus. Du tust das nur, um mich zu bestrafen.».
    «Ich muß Schluß machen.» Nona legte den Hörer auf.
    Du irrst dich, Matt, dachte sie. Ich liebte das Haus, weil wir es zusammen gekauft und Hummer gekocht haben, um unsere erste Nacht darin zu feiern, und jedes Jahr haben wir etwas anderes gemacht, damit es noch schöner wurde.
    Jetzt will ich ganz von vorn anfangen. Keine Erinnerungen.
    Sie begann den Stapel neuer Briefe durchzusehen. Sie hatte mehr als hundert Briefe an Leute geschrieben, die in letzter Zeit Anzeigen aufgegeben hatten, und sie gebeten, ihr ihre Erfahrungen mitzuteilen. Sie hatte auch den Moderator des Senders, Gary Finch, dazu überredet, die Zuschauer zu bitten, über die Ergebnisse von Kontaktanzeigen zu berichten, die sie entweder aufgegeben oder beantwortet hatten, und auch Gründe mitteilen, warum sie so etwas eventuell nicht mehr taten.
    Das Ergebnis dieser über den Sender ausgestrahlten Aufforderung erwies sich als Goldgrube. Eine relativ geringe Zahl von Zuschauern schrieb begeistert über die Begegnung «mit der wunderbarsten Person der Welt, und jetzt sind wir verlobt» … «leben zusammen» … «sind verheiratet».
    Viele andere äußerten Enttäuschung. «Er sagte, er sei Unternehmer. In Wirklichkeit war er pleite. Versuchte beim ersten Kennenlernen, Geld von mir zu leihen.» Jemand, der sich als «schüchterner, lediger Weißer» beschrieben hatte: «Sie kritisierte mich während des ganzen Essens. Sagte, es sei ganz schön frech, in der Anzeige zu schreiben, ich sei attraktiv. Junge, Junge, ich fühlte mich wirklich lausig.» – «Plötzlich bekam ich mitten in der Nacht obszöne Anrufe.» – «Als ich von der Arbeit nach Hause kam, saß er auf der Treppe vor meinem Haus und schnupfte Koks.»
    Einige Briefe waren anonym. «Ich möchte nicht, daß Sie erfahren, wer ich bin, aber ich bin sicher, daß einer der Männer, die ich durch eine Kontaktanzeige kennenlernte, derjenige ist, der in mein Haus eingebrochen ist.» – «Ich nahm einen sehr attraktiven leitenden Angestellten in den Vierzigern mit nach Hause und ertappte ihn dabei, wie er versuchte, meine siebzehnjährige Tochter zu küssen.»
    Nona war bestürzt, als sie den letzten Brief des Stapels las. Er kam von einer Frau aus Lancaster, Pennsylvania.
    «Meine zweiundzwanzigjährige Tochter, Schauspielerin, ist vor fast zwei Jahren verschwunden. Als sie auf unsere Anrufe nicht reagierte, sind wir zu ihrer New Yorker Wohnung gefahren. Es war offensichtlich, daß sie sie seit Tagen nicht mehr betreten hatte. Sie antwortete auf Bekanntschaftsanzeigen. Wir sind verzweifelt. Es gibt absolut keine Spur von ihr.»
    Oh, Gott, dachte Nona, bitte, laß mit Erin alles in Ordnung sein. Mit zitternden Händen begann sie, die Briefe zu sortieren und die interessantesten in einen von drei Aktenordnern einzuheften:
Glücklich mit den Anzeigen. Enttäuscht. Ernsthafte Probleme.
Den letzten Brief heftete sie nicht ab, weil sie

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