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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hatte die dringende Nachricht für ihn hinterlassen, er solle Polizeichef Moore in Darien anrufen.
    Von ihm erfuhr Vince von dem Päckchen, das im Haus der Sheridans angekommen war.
    «Sind Sie sicher, daß das die Gegenstücke der Schuhe sind, die Nan Sheridan getragen hat?»
    «Wir haben sie verglichen. Wir haben jetzt beide Paare.»
    «Hat die Presse Wind davon bekommen?»
    «Bis jetzt nicht. Wir versuchen, die Sache unter der Decke zu halten, aber wir haben keine Garantie. Sie kennen Chris Sheridan. Das war seine größte Sorge.»
    «Meine ist es auch», sagte Vince rasch. «Wir wissen jetzt, daß dieser Mörder vor fünfzehn Jahren angefangen hat, wenn nicht noch früher. Er muß einen Grund dafür haben, diese Schuhe gerade jetzt zurückzuschicken. Ich möchte mit einem unserer Psychiater reden und seine Meinung einholen. Aber wenn jemand, der schon zu Nan Sheridans Tod verhört wurde, auch mit Claire Barnes in Verbindung gebracht werden kann, dann haben wir etwas, womit wir weitermachen können.»
    «Was ist mit Erin Kelley? Beziehen Sie sie nicht ein?»
    «Das weiß ich noch nicht. Ihr Tod hängt möglicherweise mit den vermißten Steinen zusammen und wurde nur als Nachahmungstat getarnt.» Vince verabredete, die Schuhe am folgenden Tag zu holen, und legte auf.
    Sein Assistent, Ernie Cizek, berichtete ihm von Darcys Anruf und ihren Mitteilungen über Len Parker.
    «Dieser Kerl ist ein komischer Vogel», sagte Cizek.
    «Hat einen Job als Hausmeister bei der NYU. Spezialist für elektrische Geräte. Kann einfach alles reparieren. Einzelgänger. Von paranoidem Geiz. Dabei, stellen Sie sich vor, ist seine Familie steinreich. Parker hat ein dickes Einkommen, das ein Treuhänder für ihn anlegt. Er hat nur einmal einen größeren Betrag abgehoben, vor ein paar Jahren. Der Treuhänder meint, er habe ein Grundstück gekauft. Scheint von seinem Hausmeistergehalt in einer billigen Absteige in der Ninth Avenue zu leben. Hat einen alten Kombiwagen. Keine Garage. Er parkt ihn auf der Straße.»
    «Vorstrafenregister?»
    «Ähnliche Sachen wie die, über die sich diese Miss Scott beschwert hat. Hat Mädchen nach Hause verfolgt. Sie angeschrien. An Türen gehämmert. Er gibt jede Menge Anzeigen auf. Keine will etwas von ihm wissen. Bislang keine Tätlichkeiten. Er wurde zur Zurückhaltung ermahnt, aber nicht verurteilt.»
    «Bringen Sie ihn jetzt herein.»
    «Ich habe mit seinem Psychiater geredet. Der sagt, er sei harmlos.»
    «Sicher ist er harmlos. Genauso harmlos wie die Voyeure, die ihre Phantasien angeblich niemals in die Tat umsetzen würden. Aber wir wissen es besser, nicht?»
    Susans Ankündigung, sie wolle mit den Kindern über das Wochenende ihren Vater in Guilford, Connecticut, besuchen, wurde von ihrem Mann mit beflissener Zustimmung aufgenommen. Doug war mit der geschiedenen Immobilienmaklerin zum Tanzen verabredet und hatte sich schon gefragt, ob er absagen solle. Er war diese Woche an zwei Abenden sehr spät nach Hause gekommen, und obwohl Susan das Essen in New York am Montag abend gefallen zu haben schien, war etwas in ihrem Verhalten, das er nicht definieren konnte.
    Wenn Susan bis Sonntag mit den Kindern zu ihrem Vater fuhr, hatte er zwei freie Abende. Er bot nicht an, sie zu begleiten. Das wäre auch eine leere Geste gewesen. Susans Vater hatte ihn nie gemocht und immer Späße darüber gemacht, wie wichtig Doug sein müsse, weil er so oft Überstunden machte.
    «Merkwürdig, daß du bei all deiner harten Arbeit so viel Geld von mir leihen mußtest, um das Haus zu kaufen, Doug. Ich würde gern einmal dein Budget mit dir durchgehen und sehen, wo das Problem liegt.»
    Das konnte Doug sich vorstellen.
    «Viel Spaß, Schatz», sagte Doug zu Susan, als er am Freitag morgen das Haus verließ. «Und viele Grüße an deinen Vater.»
    Am gleichen Nachmittag, als das Baby schlief, rief Susan die Detektei an, um sich berichten zu lassen. Ruhig nahm sie die Informationen auf, die sie erhielt. Das Treffen mit der Frau in der Bar in SoHo. Die Verabredung, die sie zum Tanzen getroffen hatten. Die Wohnung in «London Terrace» unter dem Namen Douglas Fields. «Carter Fields ist ein alter Freund von ihm», sagte sie der Detektivin. «Sie sind von der gleichen Sorte. Machen Sie sich nicht die Mühe, ihm noch einmal zu folgen. Mehr will ich nicht hören.»
    Ihr Vater lebte das ganze Jahr über in dem Haus aus der Zeit vor dem Unabhängigkeitskrieg, das früher ihr Sommerhaus gewesen war. Nach mehreren Herzanfällen war er

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