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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Stimme war tröstlich. Sie erzählte ihm von Len Parker, dem Vorfall auf der Treppe, dem Anruf.
    «Ich mache mir Vorwürfe, daß ich Sie nicht bis nach oben begleitet habe.»
    «Aber nein, bitte nicht.»
    «Darcy, rufen Sie den FBI-Agenten an und berichten Sie ihm von diesem Parker. Wie kann ich Sie bloß dazu bringen, daß Sie aufhören, auf solche Anzeigen zu antworten?»
    «Gar nicht, fürchte ich. Aber ich rufe Vince D’Ambrosio gleich an.»
    Nachdem sie sich verabschiedet hatte, legte sie mit merkwürdig getröstetem Gefühl auf.
    Sie rief Vince vom Büro aus an. Bev stand mit großen Augen neben ihrem Schreibtisch, während sie mit einem anderen Beamten sprach. Vince war nach Lancaster geflogen. Der andere Beamte nahm die Information entgegen.
    «Wir arbeiten mit der Polizei zusammen. Den Burschen werden wir uns gleich vornehmen. Danke, Miss Scott.»
    Nona rief an und erzählte ihr, warum Vince nach Lancaster geflogen war. «Darce, das ist so unheimlich. Wenn jemand die Episode aus
Authentische Verbrechen
gesehen hat und pervers genug war, sie nachzuahmen, dann ist das eine Sache, aber dies hier bedeutet, daß jemand vielleicht seit langem solche Verbrechen begeht. Claire Barnes wird seit zwei Jahren vermißt. Sie und Erin waren sich so ähnlich. Sie stand gerade vor ihrem ersten großen Durchbruch in einem Broadway-Musical. Und Erin hatte gerade ihren ersten großen Erfolg bei Bertolini.»
    Ihr erster großer Erfolg bei Bertolini.
Die Worte gingen Darcy nicht aus dem Kopf, während sie Anrufe empfing und selbst Leute anrief, die Zeitungen von Connecticut und New Jersey nach Verkaufsangeboten und Haushaltsauflösungen durchsah, rasch in das Apartment fuhr, das sie einrichtete, und schließlich zu einem Kaffee und einem Sandwich in eine Imbißstube einkehrte.
    In diesem Moment wurde ihr klar, warum sie den Gedanken nicht losgeworden war.
Ihr erster großer Erfolg bei Bertolini.
Erin hatte ihr gesagt, sie werde für Entwurf und Anfertigung des Colliers 20000 Dollar bekommen. Im Strudel der Ereignisse hatte sie die seltsame Nachricht auf Erins Anrufbeantworter vergessen. Sie würde den Juwelier anrufen, sobald sie wieder im Büro war, um sich zu vergewissern.
    Aldo Marco kam an den Apparat. War sie eine Angehörige, die Nachforschungen anstellte?
    «Ich bin Erin Kelleys Testamentsvollstreckerin.» Die Worte hörten sich in ihren Ohren entsetzlich an.
    Die Zahlung war bereits geleistet worden, und zwar an Miss Kelleys Manager, Mr. Stratton. Gab es damit ein Problem?
    «Nein, sicher nicht.» Stratton gab sich also als Erins Manager aus.
    Er war nicht zu Hause. Die Nachricht, die sie hinterließ, war brüsk. Er möge sie unverzüglich wegen Erins Scheck anrufen.
    Jay Stratton meldete sich kurz vor fünf Uhr. «Tut mir leid. Natürlich hätte ich früher anrufen sollen. Ich war unterwegs. Wie soll ich den Scheck ausschreiben?» Er erzählte Darcy, er habe, während er außerhalb der Stadt gewesen sei, an nichts anderes gedacht als an Erin. «Dieses schöne, begabte Mädchen. Ich bin fest überzeugt, daß jemand von den Steinen wußte, sie deswegen umgebracht und dann versucht hat, es wie eine Nachahmungstat aussehen zu lassen.»
    Vor allem Sie haben von den Steinen gewußt.
Es kostete sie Mühe, Stratton zuzuhören und freundlich auf seine mitfühlenden Kommentare zu antworten. Er mußte die Stadt wieder für ein paar Tage verlassen. Sie willigte ein, ihn am Montag abend zu treffen.
    Nachdem sie sich von ihm verabschiedet hatte, starrte Darcy minutenlang gedankenverloren vor sich hin und sagte dann laut: «Na ja, wie Sie schon sagten, Mr. Stratton, schließlich sollten sich zwei von Erins engsten Freunden besser kennenlernen.» Sie seufzte. Sie mußte unbedingt noch etwas Arbeit erledigen, ehe es Zeit wurde, sich für ihre Verabredung mit Chiffre 1527 umzuziehen.
    Vince flog mit der ersten Maschine Freitag morgen nach Lancaster. Er hatte Claire Barnes’ Vater gedrängt, niemandem außerhalb der Familie von dem Päckchen mit den Schuhen zu erzählen. Doch als er im Flughafen gelandet war, stand die Geschichte bereits in den Schlagzeilen der Lokalpresse. Er rief im Haus der Barnes’ an und erfuhr vom Hausmädchen, daß Mrs. Barnes letzte Nacht eilig ins Krankenhaus gebracht worden war.
    Lawrence Barnes war ein gewichtiger Managertyp, und Vince nahm an, daß er unter anderen Umständen eine gebieterische Präsenz besessen hätte. Er saß neben dem Bett, eine junge Frau an seiner Seite, und schaute ängstlich auf seine

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