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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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der 23. Straße, das soeben den Besitzer gewechselt hatte. Es war klein, hatte insgesamt dreißig Gästezimmer, sah heruntergekommen und stark renovierungsbedürftig aus, aber es bot ungeheure Möglichkeiten. Die neuen Besitzer, ein Ehepaar Ende Dreißig, erklärten, die Kosten der Grundrenovierung würden für die Neumöblierung sehr wenig Geld übriglassen. Sie waren entzückt über ihren Vorschlag, das Haus im Stil eines englischen Landgasthofs auszustatten. «Ich kann bei Privatverkäufen eine Menge gut erhaltener Sofas und Polstersessel und Lampen und Tische besorgen», sagte sie. «Wir können diesem Haus viel Charme geben. Schauen Sie sich das ‹Algonquin› an. Die intimste Bar in Manhattan, und es wird Ihnen schwerfallen, einen Sessel zu finden, der nicht abgewetzt ist.»
    Mit dem Ehepaar ging sie durch die Zimmer, notierte sich die verschiedenen Zuschnitte und Maße und hielt fest, welche Möbel noch brauchbar waren. Der Tag verging rasch. Sie hatte vorgehabt, nach Hause zu gehen und sich für ihre Verabredung umzuziehen, überlegte es sich aber anders. Als Doug Fields anrief, um das Treffen noch einmal zu bestätigen, sagte er ihr, er kleide sich zwanglos.
    «Sporthosen und Pullover sind für mich so etwas wie meine Uniform.»
    Sie trafen sich um sechs in der Grillbar in der 23. Straße.
    Darcy kam auf die Minute pünktlich. Doug Fields kam eine Viertelstunde zu spät. Er platzte herein, eindeutig irritiert und voller Entschuldigungen. «Ich schwöre, so einen Verkehr habe ich hier noch nie erlebt. Es waren so viele Autos wie auf einem Fließband in Detroit. Tut mir schrecklich leid, Darcy. Ich lasse nie jemanden warten.
    Das liegt mir nicht.»
    «Es spielt wirklich keine Rolle.» Er sieht gut aus, dachte Darcy. Attraktiv. Warum mußte er gleich betonen, daß er nie jemanden warten läßt?
    Bei einem Glas Wein hörte sie ihm zu, und zwar auf zwei Ebenen. Er war amüsant, selbstsicher, beredt. Überaus liebenswürdig. Er war in Virginia aufgewachsen und dort zur Universität gegangen, bis er sein Jurastudium abgebrochen hatte. «Ich hätte einen lausigen Anwalt abgegeben. Bin nicht zupackend genug, um den richtigen Nerv zu treffen.»
    Den Nerv zu treffen.
Darcy dachte an die Quetschungen an Erins Hals.
    «Ich hab dann Kunst studiert. Meinem Vater habe ich gesagt, statt über Büchern zu grübeln, machte ich Karikaturen von den Professoren. Es war eine gute Entscheidung.
    Ich illustriere gern und lebe gut davon.»
    «Da gibt es den alten Spruch: ‹Wenn du ein Jahr lang glücklich sein willst, mußt du in der Lotterie gewinnen; wenn du dein Leben lang glücklich sein willst, mußt du deinen Beruf lieben.›» Darcy hoffte, entspannt zu klingen.
    Er war ein Mann, der Erin gefallen hätte, einer, dem sie nach ein oder zwei Verabredungen vertraut hätte. Ein Künstler? Die Zeichnung? War denn jeder verdächtig?
    Die unvermeidliche Frage kam. «Warum hat ein hübsches Mädchen wie Sie es nötig, auf Bekanntschaftsanzeigen zu antworten?»
    Diesmal war die Frage leicht zu parieren. «Warum hat ein gutaussehender, erfolgreicher Mann wie Sie es nötig, Bekanntschaftsanzeigen aufzugeben?»
    «Das ist ganz einfach», sagte er prompt. «Ich war acht Jahre verheiratet, und jetzt bin ich es nicht mehr. Ich habe kein Interesse an ernsthaften Beziehungen. Lernt man im Haus von Freunden eine Frau kennen und geht ein paarmal mit ihr aus, schon schauen einen alle an und warten auf die große Ankündigung. Durch die Annoncen lerne ich viele nette Frauen kennen. Ich lege einfach die Karten auf den Tisch und warte ab, ob es klickt. Sagen Sie, wie viele Verabredungen aufgrund von Anzeigen hatten Sie diese Woche?»
    «Sie sind die erste.»
    «Und vorige Woche? Bei Montag angefangen?»
    Montag stand ich an Erins Sarg, dachte Darcy. Dienstag sah ich zu, wie der Sarg begraben wurde. Mittwoch war ich zu Hause und habe das Dokumentarspiel über den Mord an Nan Sheridan gesehen. Donnerstag hatte sie Len Parker getroffen. Freitag David Weld, den sanften, eher schüchternen Mann, der behauptete, er sei Manager bei einer Warenhauskette und habe Erin nicht gekannt. Samstag Albert Booth, den Computerspezialisten, der sich für die Wunder des Desktop Publishing begeisterte und wußte, daß Erin sich vor ihrem Hausmeister fürchtete.
    «Ach, kommen Sie, geben Sie doch zu, daß Sie vorige Woche Verabredungen hatten», drängte Doug. «Ich habe Sie am Mittwoch angerufen, und Sie hatten erst heute abend Zeit.»
    Verblüfft merkte Darcy, daß

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