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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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viele der Stücke, die er vor nicht allzu langer Zeit gekauft hat, ihm trotzdem noch einen hübschen Profit einbringen.»
    Zuversicht. Sachkunde. Angeborene Wärme. So hatte Vince Chris Sheridan eingeschätzt, als er letzte Woche in Darien gewesen war. Neulich hatte er Sporthemd und Anorak getragen. Heute war er in einen anthrazitgrauen Anzug mit weißem Hemd und grauroter Krawatte gekleidet, ganz Geschäftsmann.
    Chris legte auf und streckte die Hand über den Schreibtisch, um Vince zu begrüßen. Vince entschuldigte sich, ihn erst so kurz vorher benachrichtigt zu haben, und kam gleich zur Sache. «Als ich Sie letzte Woche sah, war ich ziemlich sicher, daß es sich bei dem Mord an Erin Kelley um eine Nachahmungstat handelte, und zwar wegen der
Authentische Verbrechen
-Sendung über Ihre Schwester.
    Aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.» Er erzählte ihm von Claire Barnes und dem Päckchen, das in ihrem Haus angekommen war.
    Chris hörte aufmerksam zu. «Noch eine.»
    Vince kam es so vor, als klinge aller noch vorhandene Schmerz über den Mord an seiner Schwester in diesen beiden Worten mit.
    «Kann ich irgendwie behilflich sein?» fragte Chris.
    «Ich weiß nicht», sagte Vince unverblümt. «Wer immer Ihre Schwester umgebracht hat, er muß sie gekannt haben.
    Die passende Schuhgröße kann kein Zufall sein. Wir haben drei Möglichkeiten. Derselbe Mörder hat all die Jahre hindurch weiter junge Frauen getötet. Derselbe Mörder hörte zu töten auf und fing vor ein paar Jahren wieder damit an. Die dritte Möglichkeit ist, daß Nans Mörder seine Vorgehensweise jemand anderem anvertraute, der beschloß, an seiner Stelle weiterzumachen. Letzteres ist die unwahrscheinlichste Alternative.»
    «Sie versuchen also, jemanden zu finden, der Nan gekannt hat und auch die anderen Frauen kannte?»
    «Richtig. Obwohl in Erin Kelleys Fall wegen der fehlenden Brillanten immer noch die Möglichkeit besteht, daß wir es mit einem anderen Schuldigen zu tun haben. Deshalb möchten wir beide Alternativen verfolgen. Der Grund für mein Kommen ist, daß ich versuche, eine einzelne Person mit Nan, Erin Kelley und Claire Barnes in Verbindung zu bringen.»
    «Jemanden, der vor fünfzehn Jahren meine Schwester kannte und in jüngster Zeit durch Kontaktanzeigen diese Mädchen kennengelernt hat?»
    «Sie haben’s erfaßt. Darcy Scott war Erin Kelleys beste Freundin. Die beiden hatten nur auf die Anzeigen geschrieben, weil eine Freundin von ihnen, die beim Fernsehen ist, eine Dokumentarsendung plant und sie gebeten hatte, bei den Recherchen mitzuhelfen. Darcy war einen Monat lang verreist. Sie gab Erin ein Muster der Briefe, die sie abschickte, und ein paar Fotos. Wir wissen, daß Erin einige dieser Annoncen für beide Mädchen beantwortet hat. Darcy hofft, daß Erins Mörder auch mit ihr Kontakt aufnehmen wird.»
    Chris runzelte die Stirn. «Wollen Sie damit sagen, daß Sie einer anderen jungen Frau gestatten, sich als mögliches Opfer anzubieten?»
    Vince hob die Hände, als wolle er diese Annahme von sich weisen. «Sie kennen Darcy Scott nicht. Ich gestatte ihr gar nichts. Sie selbst ist entschlossen, das zu machen.
    Allerdings muß ich ihr zugestehen, daß sie bereits ein paar sehr interessante Personen aufgetrieben und Informationen beschafft hat, die uns weiterhelfen könnten.»
    «Trotzdem finde ich die Idee unmöglich», sagte Chris gepreßt.
    «Ich auch. Nachdem wir uns darüber einig sind, will ich Ihnen sagen, wie Sie vielleicht helfen können. Je eher wir diesen Burschen fassen, desto geringer die Gefahr, daß Darcy Scott oder einer anderen jungen Frau etwas passiert.
    Wir gehen nach Brown, um ein Verzeichnis aller Personen zu bekommen, die dort studierten oder unterrichteten, als Ihre Schwester da war. Wir vergleichen diese Namen mit allen, von denen wir wissen, daß Erin oder Darcy sich mit ihnen getroffen haben oder treffen. Außerdem fände ich es gut, wenn Sie neben den Schuljahrbüchern, die wir uns selbst besorgen können, alle Schnappschüsse, Alben und dergleichen ausgraben würden, aus denen man auf Freunde oder Bekannte Ihrer Schwester schließen kann. Sie müssen wissen, daß nicht jeder, der eine Kontaktanzeige beantwortet, seinen richtigen Namen benutzt. Ich möchte, daß Darcy Scott sich Nans Fotos anschaut. Vielleicht erkennt sie jemanden, den sie bei ihren Recherchen getroffen hat.»
    «Natürlich haben wir zahllose Schnappschüsse von Nan», sagte Chris langsam. «Vor zehn Jahren, nach dem Tod meines Vaters,

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