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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wollte sie auch.» Das Lächeln verschwand aus Nonas Gesicht. «Als ich in ihrem Büro anrief, sagte ihre Sekretärin, sie werde von dem Hotel, das sie einrichtet, direkt nach Hause fahren.»
    «Nun, dann hat sie ihre Meinung geändert», erwiderte Chris. «Ihre Sekretärin klang sehr geheimnisvoll.»
    «Wie ist ihre Büronummer?» Vince ergriff den Hörer.
    Als Bev abhob, meldete er sich mit Namen. «Ich mache mir Sorgen um Miss Scotts Pläne. Wenn Sie wissen, was sie vorhatte, dann sagen Sie es mir.»
    «Es wäre mir wirklich lieber, wenn sie Sie zurückrufen würde –» begann Bev, wurde aber unterbrochen.
    «Hören Sie, Miss, ich möchte mich nicht in Miss Scotts Privatleben einmischen, aber wenn dies etwas mit einer Bekanntschaftsanzeige zu tun hat, dann will ich das wissen. Wir sind der Lösung dieses Falles sehr nahe, aber noch haben wir niemanden verhaftet.»
    «Nun, wenn Sie versprechen, nicht einzugreifen –»
    «Wo ist Darcy Scott?»
    Bev sagte es ihm. Vince gab ihr Nonas Nummer. «Bitten Sie Miss Scott, mich sofort anzurufen, wenn Sie von ihr hören.» Er legte auf. «Sie trifft sich mit einer Frau, die behauptet, sie habe Erin Kelley an dem Abend, an dem sie verschwand, ‹Eddie’s Aurora› im Village verlassen sehen und könne den Mann beschreiben, den sie draußen traf.
    Diese Frau hat sich nicht gemeldet, weil sie mit einem Mann zusammen war, der nicht ihr Ehemann war.»
    «Glauben Sie das?» fragte Nona.
    «Hört sich nicht gut an. Aber wenn Darcy sie in dieser Bar trifft, ist es wohl okay. Wie spät ist es?»
    «Halb sieben», sagte Dr. Weiss.
    «Dann müßte Darcy jeden Moment in ihrem Büro anrufen. Sie sollte nur bis sechs warten, ob die Anruferin auftaucht.»
    «Ist Erin Kelley nicht dasselbe passiert?» fragte Chris.
    «Soweit ich verstanden habe, ging sie in ‹Eddie’s Aurora›, wurde versetzt, ging hinaus und verschwand.»
    Vince spürte, wie sich in seinem Nacken eine Gänsehaut bildete. «Ich rufe dort an.» Als er die Bar erreichte, stellte er eine Reihe kurzer Fragen, hörte zu und knallte dann den Hörer auf die Gabel. «Der Barkeeper sagt, eine junge Frau, auf die Darcys Beschreibung paßt, sei vor ein paar Minuten gegangen. Niemand sei aufgetaucht, um sich mit ihr zu treffen.»
    Chris fluchte lautlos. Der Augenblick, als er vor fünfzehn Jahren Nans Leiche gefunden hatte, stand ihm mit schrecklicher Klarheit vor Augen.
    Eine Empfangssekretärin klopfte an die halb geöffnete Tür.
    «Mr. Cizek vom FBI sagt, Sie erwarteten ihn», sagte sie zu Nona.
    Nona nickte. «Führen Sie ihn bitte herein.»
    Cizek zog die dicke Gästeliste der
Playwrights’-Gala
aus einem ausgebeulten Manila-Umschlag, während er durch die Tür kam. Sie steckte fest. Er riß daran, und dabei löste sich die Büroklammer. Einzelne Seiten fielen zu Boden. Nona und Dr. Weiss halfen, sie einzusammeln.
    Chris ballte die Fäuste und lockerte sie wieder, wie Vince bemerkte. «Wir haben zwei stark Verdächtige», sagte er zu Chris, «und wir sind beiden auf den Fersen.»
    Dr. Weiss betrachtete eine der Seiten, die er aufgehoben hatte. Als denke er laut nach, bemerkte er: «Ich hätte gedacht, er sei zu beschäftigt mit seinen Kontaktanzeigen, um auf Parties zu gehen.»
    Rasch blickte Vince auf. «Von wem sprechen Sie?»
    Weiss schien verlegen. «Dr. Michael Nash. Verzeihen Sie. Das war eine unprofessionelle Bemerkung.»
    «An diesem Punkt ist nichts unprofessionell», sagte Vince scharf. «Es könnte sehr wichtig sein, daß Dr. Nash bei der Wohltätigkeitsveranstaltung war. Es klingt gerade so, als würden Sie ihn nicht mögen. Warum?»
    Alle Blicke waren auf Martin Weiss gerichtet. Er schien mit sich zu ringen und sagte dann langsam: «Das darf diesen Raum nicht verlassen. Eine von Nashs früheren Patientinnen, die jetzt bei mir in Behandlung ist, sah ihn in einem Restaurant mit einer jungen Frau, die sie kannte. Als sie diese junge Frau das nächste Mal sah, zog sie sie damit auf.»
    Vince spürte, daß seine Nerven prickelten, wie sie es immer taten, wenn er bei einem Fall den Durchbruch spürte. «Weiter, Doktor.»
    Weiss sah unbehaglich aus. «Die junge Freundin meiner Patientin sagte, sie habe den Mann kennengelernt, indem sie auf seine Kontaktanzeige antwortete, und war nicht überrascht, als sie erfuhr, daß er in bezug auf seinen Namen und seinen Hintergrund gelogen hatte. Sie hatte sich mit ihm sehr unbehaglich gefühlt.»
    Vince spürte, daß Dr. Weiss seine Worte sorgfältig wählte.
    «Doktor»,

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