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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hoffnungsvoll von den Papieren auf, die er gerade zusammensuchte. »Allerdings. Willst du sie sehen?«
  Thea hätte beinahe Ja gesagt. Sie war so guter Laune, bereit, allem zuzustimmen, für alles offen zu sein. Aber nachdem sie einen Moment lang nachgedacht hatte, änderte sie ihre Meinung. Einiges ging wirklich zu weit.
  »Nicht jetzt, danke.«
  »Nun ...« Er legte die Unterlagen zurück. »Weißt du, du könntest immer noch darüber nachdenken, in der Schule in den Zoologiekurs zu wechseln. Ms Gasparro ist eine großartige Lehrerin. Und dir würde wirklich gefallen, was wir lernen.«
  Vielleicht könnte ich das wirklich, dachte Thea. Was würde es schaden?
  »Und solltest du jemals Interesse daran haben ... Dr. Salinger sucht immer nach zusätzlichen Hilfen. Er bezahlt nicht viel, aber es ist eine gute Erfahrung.«
  Und ... was würde das schaden? Es ist ja nicht so, als würde ich irgendwelche Gesetze brechen. Ich würde auch meine Kräfte nicht benutzen müssen, ich könnte einfach den Tieren nah sein.
  »Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte sie. Sie konnte die unterdrückte Aufregung in ihrer Stimme hören. Sie sah Erik an, der die Ellbogen jetzt auf seine Knie gestützt hatte, sich vorbeugte und sie ernst beobachtete. »Und - danke«, fügte sie leise hinzu.
  »Wofür?«
  »Dafür ... dass du das Beste für mich willst. Dafür, dass du Anteil nimmst.«
  Das Licht des Aquariums warf blaue Muster an die Wände und auf die Decke. Es ließ das Zimmer wie eine eigene kleine Unterwasserwelt erscheinen und tanzte über Theas Haut.
  Erik sah sie an. Dann schluckte er und schloss die Augen. Mit geschlossenen Augen und gedämpfter Stimme sagte er: »Ich glaube nicht, dass du weißt, wie viel du mir bedeutest.«
  Dann schaute er sie wieder an.
  Wieder diese Verbindung. Sie schien sie zueinander hinzuziehen - ein beinahe körperliches Gefühl der Anziehung. Es war aufregend, aber auch beängstigend.
  Erik stand langsam auf und durchquerte den Raum. Er setzte sich neben Thea. Keiner von ihnen wandte den Blick vom anderen ab.
  Und dann schienen die Dinge einfach von ganz allein zu geschehen. Ihre Finger fädelten sich ineinander. Thea schaute zu ihm auf, und er schaute zu ihr hinab. Sie waren einander so nah, dass ihr Atem sich vermischte. Die Elektrizität ließ Thea erzittern.
  Alles schien in einen goldenen Nebel gehüllt zu sein. 
  Krach.
  Etwas schlug gegen die andere Seite der Wand.
  »Ignorier es; es sind Poltergeister«, murmelte Erik. Seine Lippen waren zwei Zentimeter von ihren entfernt.
  »Es ist Rosamund«, murmelte Thea zurück. »Sie fühlt sich elend - und es ist wirklich nicht fair. Wir sollten versuchen, sie aufzuheitern.« Sie war so glücklich, dass sie auch alle anderen glücklich machen wollte.
  Erik stöhnte auf. »Thea ...«
  »Lass mich nur schnell nachsehen, ob ich sie aufmuntern kann. Ich komme gleich zurück.«
  Erik schloss die Augen, öffnete sie wieder und knipste die Lampe an. Er bedachte sie mit einem gequälten Lächeln. »In Ordnung. Ich muss ohnehin Moms Pflanzen draußen gießen, die Kaninchen füttern und so weiter. Lass mich wissen, wenn sie aufgemuntert genug ist. Ich werde warten.«
  Thea klopfte an und duckte sich, als sie in Rosamunds Zimmer trat. »Roz? Darf ich für eine Minute mit dir reden?«
  »Nenn mich nicht so. Ich will, dass du mich Fred nennst.«
  »Ähm, wieso Fred?« Thea setzte sich vorsichtig auf die Bettkante - tatsächlich war es weniger ein Bett als der bloße Bettrahmen. Die Matratze befand sich auf der anderen Seite des Raums und stand umgekippt in einer Ecke. Das ganze Zimmer sah aus, als sei es gleichzeitig von einem Hurrikan und einem Erdbeben verwüstet worden, und es roch stark nach Meerschweinchen.
  Langsam erschien ein sandfarbener Haarschopf über der Matratze. Und ein braunes Auge, das Thea musterte.
  »Weil«, sagte Rosamund etwas altklug, »ich kein Mädchen mehr bin. Mädchen wurden schon immer benachteiligt, und sie werden es immer sein, und sie werden sich niemals ändern. Und komm mir bloß nicht mit dem Scheiß, dass Frauen besser hören und in U-Booten besser zurechtkommen und über eine feinere Motorik verfügen, denn das ist mir egal. Ab jetzt bin ich ein Junge.«
  »Du bist wirklich ein kluges Kind«, erwiderte Thea und war tatsächlich überrascht darüber, wie reif Roz war und wie sehr sie sich wünschte, sie zu trösten. »Aber du musst unsere Geschichte studieren. Denn

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