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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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uns herüber.
    Sie war wunderschön und trug nichts als einen Rock aus zarter Seide und Spitze. Ihre Brüste waren nackt, goldene Reifen schmückten ihre Oberarme, und ihr Haar war zu einem langen Pferdeschwanz zurückgebunden. Mein Blick wurde besonders von einer Tätowierung in leuchtendem Grün und Gold angezogen, die sich quer über ihre Stirn kringelte und zu beiden Seiten ihres Gesichts bis über den Hals hinabzog, schließlich ihre Brüste einfasste und in einer Spirale um ihre Brustwarzen endete.
    Als sie uns anlächelte, erstrahlte der ganze Raum, und ich starrte sie an und konnte den Blick nicht mehr von ihr losreißen. Sie lachte. Ihre Stimme klang wie zarter Glockenklang im Wind, und mir wurde leicht ums Herz. Welche Magie die Priesterinnen des Begehrens auch wirken mochten, sie war ansteckend.
    »Du bist dir sicher?«, fragte sie.
    »Das bin ich.« Ich hatte erwartet, dass meine Stimme zittern würde, doch sie klang überraschend fest. Es war beinahe, als spräche nicht ich, sondern die Mondmutter selbst aus meinem Mund.
    Nori wandte sich Trillian zu. »Und du? Bist auch du dir sicher?«
    Er nickte. »Das bin ich.«
    »Dann wollen wir beginnen.« Sie wies auf das Becken. »Entkleidet euch für das rituelle Bad.«
    Auf einmal war ich verlegen. Ich hatte nur ein schlichtes Kleid angezogen, weil ich wusste, dass ich mich für das Ritual würde ausziehen müssen. Das war mit diesem weiten, losen Kleid viel einfacher, als mit Korsage, Knöpfen und Bändern zu kämpfen. Als ich die Träger von den Schultern streifte, warf ich einen Blick zu Trillian hinüber, und mir war nur allzu bewusst, dass er jede meiner Bewegungen beobachtete. Als das Kleid zu Boden fiel und dabei über meine Brustwarzen strich, zitterte ich in der kühlen Luft des Tempels.
    Aus Trillians Blick sprach alles. Begehren, Leidenschaft, Hunger, Sehnsucht … alles. Er schlüpfte aus Tunika und Hose und stand vor mir, ein Meter fünfundsiebzig prachtvoll straffe Muskeln. Er sah aus wie eine Statue aus Onyx, glänzend poliert. Als ich den Blick zu seinen Hüften hinabgleiten ließ, reckte sich sein Schwanz in die Höhe, seidig glatt und mit einem Tröpfchen an der Spitze. Ich leckte mir die Lippen und konnte mich kaum davon abhalten, ihn sofort zu erklimmen.
    Nori trat zwischen uns. »Ich sehe es«, sagte sie leise. »Ihr seid bereits durch ein starkes Band verknüpft. Dieser Ritus wird nur bekräftigen, was ihr bereits begonnen habt.«
    Sie bedeutete uns, in das Becken zu steigen. Vorsichtig ließ ich mich in das brusthohe Wasser gleiten und breitete genüsslich die Arme aus, als die sprudelnde Wärme mich umfing. Trillian kam zu mir, doch wir berührten uns nicht. Das war uns nicht erlaubt. Noch nicht.
    Ich atmete den duftenden Dampf ein, schloss die Augen und ließ den Stress der vergangenen Woche zerrinnen. Ich versuchte, nicht an die kommenden Monate zu denken. Mein Vater würde fuchsteufelswild sein, meine Schwestern wären stinkwütend. Aber ich wusste, dass dies hier früher oder später geschehen musste – je eher, desto besser, wenn’s nach mir ging.
    »Bitte taucht vollständig unter«, kringelte sich Noris Stimme in meine Gedanken.
    Ich hielt die Luft an und ließ mich unter Wasser sinken, so dass es mich ganz umschloss. Trillian tat es mir gleich, und als wir wieder auftauchten und nach Luft schnappten, schenkte er mir ein strahlendes Lächeln. Mehr brauchte ich nicht, um allerletzte Zweifel zu zerstreuen.
    Wir stiegen aus dem Becken, und Nori reichte uns große Badetücher, in die wir uns einwickelten. Die Luft war wärmer geworden, obwohl ich nirgends eine Feuerstelle entdecken konnte. Sie deutete auf das Podest.
    »Bitte legt euch auf den Rücken.«
    Ich ließ mich auf dem Podium nieder, und sie half mir, mein klatschnasses Haar beiseitezuschieben. Trillian legte sich neben mich, nur wenige Fingerbreit von mir entfernt, und doch berührten wir einander nicht, während sanfte Luftströme über unsere Körper strichen. Ich atmete tief durch. Er lag so dicht neben mir, und ich konnte ihn deutlich spüren. Ich wollte die Hand nach ihm ausstrecken, ihn berühren, liebkosen, doch ich zwang mich, still liegen zu bleiben, obwohl die Spannung in meinem Körper mich fast verrückt machte.
    Noris Stimme klang wie Blätterrascheln im Wind, als sie leisen Gesang anstimmte. Unsere Blicke trafen sich, als sie sich über mich beugte und mich noch ein wenig anders zurechtlegte. Ihre Brüste hingen über mir, üppig und prall wie meine

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