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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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es denn zu diesem Hirnsaugersyndrom kommen konnte? Zur Hölle, wenn ich das nur wüsste. Gestern war es noch Sex und Blut, Blut und Sex, ihr wisst schon, alles wie immer, und von heute auf morgen haben wir Die Nacht der lebenden Toten. Falls jemand von euch jemals den Grund dafür herausfinden sollte, bitte dringend bei meinem Verleger melden!
    Tja, und dank dieser unerwarteten »Gabe« muss ich nun andauernd kreativ, innovativ und unternehmerisch sein. Meine Kreationen, also Bücher, Musik, Kunstwerke, Erfindungen, Geschäftsbetriebe, Güter und Dienstleistungen, haben mir schon materiellen Reichtum jenseits jeder Vorstellung beschert. Von all dem Geld, das meine Verehrer mir im Lauf der Jahrhunderte zukommen haben lassen, gar nicht zu sprechen. Aber ihr würdet es nicht für möglich halten, wie viel Energie man braucht, um großartig zu sein. Vielleicht habe ich euch noch nicht so ganz nahegebracht, dass mein »Bedürfnis«, ständig neue Orte zur Ansammlung von Wissen zu schaffen, ein regelrecht körperliches Gefühl ist. Ein Zwang. Eine Sucht.
    Und Selbstdisziplin war noch nie meine Stärke.
    Was Selbstdisziplin damit zu tun hat? Ich werde es euch sagen. Meine Neigung, mir Sex und Blut von »Freiwilligen« zu holen, bedeutet, dass diese danach nur noch leere Hüllen sind, die zeitraubende Entsorgung erfordern. Klar, ich könnte natürlich auf den Sex verzichten und nur ihr Blut trinken. Das würde mir allerdings gar nicht leicht fallen – das gebe ich gerne zu. Oder umgekehrt, ich könnte nur Sex haben und kein Blut dabei trinken. Ja, das könnte vorkommen. Und, ganz nebenbei, die Vorstellung, dass ältere Vampire ein geringeres Bedürfnis nach Blut haben, stimmt tatsächlich. Das Bedürfnis ist geringer. Aber seltsamerweise scheint das Verlangen danach stärker zu werden. Das soll mal einer verstehen.
    Also, bevor wir weitermachen: Habe ich irgendwas vergessen?
    Oh Mann, pfählt mich! Wie konnte ich nur so gedankenlos sein! Ihr wollt wissen, wie ich aussehe. Natürlich wollt ihr das. Wie dumm von mir, das zu vergessen. Wahrscheinlich nagt das schon die ganze Zeit an euch und macht euch schier verrückt. Immerhin habe ich ja schon verlockende Andeutungen über mein überaus attraktives Äußeres fallenlassen. Also, hier kommt die Info – viel Vergnügen!
    »Monty, unsere nächste Bewerberin stammt aus dem alten Britannien, noch aus einer Zeit, bevor die Überreste auf deinem Lieblingsfriedhof überhaupt geboren waren. Diese Vampirgöttin weiß mehr über Stonehenge, als sie erzählen kann, und wie ich gehört habe, sagt man ihr eine Liebschaft mit einem berühmten Druiden von damals nach. Ihre Sterblichkeit ließ sie im Alter von 26 Jahren hinter sich und konservierte damit ihre gegenwärtige junge und wohlgeformte Erscheinung für die Ewigkeit. Sie werden bemerken, dass sie eine Sanduhrfigur hat, wie viele sie sich wünschen, und ihre großen, festen Brüste vermitteln immer einen wundervollen ersten Eindruck. Ihr hochgewachsener, schlanker Körper und die langen Beine scheinen beide Geschlechter zu sündhaften Gedanken zu verleiten, deshalb: Wir behalten Ihre Hände im Auge! Wie es zur Zeit ihres Todes üblich war, fällt ihr dunkles seidiges Haar in dichten Wellen, deren leichter Schimmer nur durch magische Verwandlung entstanden sein kann, bis zur Taille. Und ihre Augen sind von einem aufsehenerregenden purpurnen Amethystton. Als ob das nicht schon genug wäre, um jede Menge Köpfe zu verdrehen – und Hälse zu entblößen –, sind ihre Gesichtszüge einfach atemberaubend, mit diesen hohen Wangenknochen und den vollen, sinnlichen Lippen. Und dann ist da noch ihr Lächeln mit dem gewissen Etwas: nämlich diesen reizenden kleinen, scharfen Eckzähnen. Begrüßen Sie mit mir …«
    Atmet ihr schon schwer? Na, das will ich doch hoffen.

2
    J etzt aber genug über mich geredet. Was haltet ihr so von mir? O. k., der Witz ist alt – nichts für ungut.
    Ich habe Hunderte verschiedener Verstecke. Na ja, vielleicht sollte ich besser sagen, ich habe Hunderte verschiedener Immobilien auf der ganzen Welt. Und jede davon ist mit allem ausgestattet, was ich für einen vergnüglichen Todesschlaf, ein reibungsloses Erwachen und ein großartiges Unleben als notwendig erachte.
    Aber in dieser Geschichte hier geht es um ein Ereignis aus dem Jahr 2009. Damals residierte ich in einer idyllischen kleinen Stadt am Fuß der Rocky Mountains: Boulder im US-Bundesstaat Colorado. Diesen Vortex kosmischer Ley-Linien hatte

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