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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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Horrorfilm.
    Seid versichert, dass diese Vampirlady hier aussieht und duftet wie der frische Frühling. Man sagt sogar, mein Aroma rufe dem Empfänger die Erinnerung an den angenehmsten Duft seines Lebens wieder ins Gedächtnis, und in der Tat höre ich immer wieder, ich hätte etwas undefinierbar Unwiderstehliches an mir.
    Jedenfalls verbrachte ich einige Zeit damit, vor meinem Kleiderschrank das perfekte Ensemble für den Abend zu wählen. Ich bin ja so froh, dass bauchfrei wieder in Mode ist, nachdem ich eine atemberaubende Taille und viel zu wenige Möglichkeiten habe, sie zu zeigen. Da ich auch keine Lust hatte, dezent zu erscheinen, entschied ich mich für meine hautengen Lieblingshüftjeans und ein tief ausgeschnittenes, lavendelfarbenes Top, das meinem Hautton schmeichelte und das Purpur meiner Augen unterstrich. Und um das Ganze noch schärfer zu machen, legte ich dazu eine Halskette mit einem tropfenförmigen Amethyst an, der verführerisch in meinem üppigen Dekolleté baumelte.
    Nachdem ich also geduscht, mich in besagte Klamotten geworfen und die nötigen Stunden vor dem Spiegel verbracht hatte, um mich aufzubrezeln – ratet mal, welcher Mythos über Vampire sich damit auch noch erledigt hat –, materialisierte ich mich draußen, um von meiner luftigen Veranda aus auf die Stadt zu blicken, und erlaubte mir, mich vom Ursprungsort dieses neuen Signals, das ich früher am Abend wahrgenommen hatte, anlocken zu lassen.
    Wie sich herausstellte, kam es aus dem Herzen der Stadt.
    Noch eine kleine Nebenbemerkung zu Boulder.
    Vor Jahren bestand die Pearl-Street-Promenade – diese trendige Einkaufsmeile für Fußgänger in der Stadtmitte – aus charmanten, flippigen Boutiquen, Geschäften und Galerien. Heute reihen sich dort nur noch The Gap, Starbucks und andere banale Nullachtfünfzehn-Franchise-Läden aneinander. Und so ganz nebenbei: Ist euch schon aufgefallen, dass die Damenmode von heute so konzipiert ist, dass erwachsene Frauen aussehen wie kleine Jungs? Wann ist das denn nur passiert? Na gut. Mich würde ohnehin mit Sicherheit niemals jemand mit einem halbwüchsigen Jungen verwechseln.
    Also schloss ich die Augen und dachte mich, noch immer in Form von reiner Energie, an den Ursprungsort des Signals. Und da war er.
    Was ist das nur für eine Sache mit mir und Musikern?
    Stellt euch den umwerfendsten Mann vor, den ihr je gesehen habt, und erhebt ihn zum Gott – dann habt ihr eine ziemlich gute Beschreibung dieses traumhaften Exemplares von einem Mann.
    Und obwohl es mir widerstrebt, eure schönen Phantasien zu zerstören, wenn ich gleich jemanden mit ganz anderen Merkmalen, als ihr sie euch vielleicht vorgestellt habt, beschreibe, werde ich es natürlich trotzdem tun. Ihr müsst euch eben darauf verlassen, dass meine Vampirsinne in der Lage sind, sowohl die offensichtlichen als auch die weniger deutlich erkennbaren Vorzüge des menschlichen Körperbaus wahrhaft zu würdigen, und zwar in einer Weise, die jenseits eures begrenzten Vorstellungsvermögens liegt.
    Stellt euch eine abgefahrene Rockkneipe vor. Na ja, das ist vielleicht nicht ganz passend, denn im überwiegenden Teil des Landes wird man da sofort an Motorradfahrer mit Harley-T-Shirts, Lederwesten und Ketten denken. In Boulder dagegen, wo man schon festgenommen werden kann, wenn man nicht jung, schlank, schickimicki und hübsch ist, haben Rockkneipen ein ganz einzigartiges Ambiente. Eigentlich fast schon ein wenig oberflächlich. Aber zurück zur Location. Tut einfach euer Bestes, sie euch vorzustellen.
    Die Bühne war gar nicht zu verfehlen, denn sie nahm die gesamte Rückwand des Baus ein, war mit etwas bemalt, das man mal strahlende psychedelische Farben nannte, und zudem mit Blinklichtern in allen Farben, Formen und Leuchtstärken aufgemotzt. Und exakt in der Mitte dieser Bühne stand: er. Später identifiziert als Niven St. Clair. Allein die Erwähnung dieses Namens lässt mir heute noch die Eckzähne lang werden. Er war eine Erscheinung in engen Jeans, einem figurbetonten Hemd, das beeindruckend durchtrainierte Brustmuskeln und Arme zur Schau stellte und zudem mit einem Zitat von Albert Einstein bedruckt war.
    Ein Sahneschnittchen, das dazu noch Sinn für das Absurde hatte. Perfekt.
    Ich kam gerade rechtzeitig zur Tür herein, um zu sehen, wie Niven sich seine E-Gitarre umschnallte, ans Mikro trat und seinen Auftritt begann. Um ihn herum standen noch mehrere andere Musiker auf der Bühne, aber so wie es aussieht, kann ich mich an

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