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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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zeigen konnte.
    Stephen Rexley war von einem Mann ermordet worden, der genau so einen Ring trug wie Villiers.
    Das machte es Payen leicht, Henry in die Augen zu sehen und mit einem Nicken zu Villiers zu sagen: »Er gehört zum Silberhandorden.«
    Henry verstand sofort, und alle Farbe wich augenblicklich aus seinem Gesicht. »Bist du sicher?«
    »Sein Ring beweist es.«
    »Was in aller Welt soll das?«, donnerte Villiers, der wütend ein paar Schritte vortrat. »Woher wissen Sie von dem Orden? Und was geht es Sie an, ob ich ihm angehöre?«
    Payen drehte sich um und brachte den jungen Mann allein mit seinem Blick zum Erstarren. »Ich würde wetten, dass ich mehr über die Silberhand weiß als Sie. Es waren Ihre Leute, die König Philips Misstrauen gegen die Templer schürten. Der Orden steckte hinter jedem finsteren Komplott, seit Judas Christus verriet.«
    Villiers sah ihn verblüfft aus angstgeweiteten blauen Augen an. Wie konnte der Mann so unbedarft sein und diesen Ring tragen?
    »Sie denken, dass ich Violet wegen etwas nicht heiraten sollte, das vor über fünfhundert Jahren passiert ist?«
    De Molay hatte gebrannt.
    »Sechshundert«, korrigierte Payen. »Dreizehnter Oktober des Jahres dreizehnhundertundsieben.« Er erinnerte sich, als wäre es nur wenige Jahre her. »Und ja. Ich erlaube nicht, dass Sie Violet heiraten, weil Sie Teil einer abscheulichen Vereinigung sind, die schon längst hätte ausgerottet werden müssen.«
    Falls Villiers ihn vorher noch nicht für wahnsinnig gehalten hatte, tat er es nun zweifellos. Payen konnte seine Angst und seinen Ekel riechen. Außerdem waren da noch Wut und … ja, Trotz.
    »Sie gehen zu weit, Sir. Wen Violet heiratet, entscheiden nicht Sie, und an dem Orden ist nichts Abscheuliches. Ich würde es Ihnen mit Freuden erklären, wäre ich nicht durch unsere alten Gesetze zum Schweigen verpflichtet. Seit Generationen war jeder Mann in meiner Familie Ordensmitglied, und keiner von ihnen hat jemals gegen Gesetze verstoßen oder Verrat begangen.«
    Payen lächelte eisig. »Jedenfalls nicht an den anderen Mitgliedern. Aber am Reichtum Ihrer Familie klebt das Blut aufrechter Männer, Mr. Villiers. Männer, die ermordet wurden, damit Ihr teurer Orden prosperiert.«
    Villiers blickte zu Henry und Eliza, dann zu Violet. »Ihr drei könnt das unmöglich glauben.«
    »Nicht von dir, Rupert«, sagte Eliza leise.
    »Aber von meiner Familie?« Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar und lachte, was ein wenig hysterisch klang. »Ich glaube das nicht! Vi, du glaubst ihm doch nicht, oder?«
    Sie starrte ihn an. »Ich möchte es nicht, Rupert, aber ich weiß, dass Mr. Carr Grund hat, so zu empfinden, wie er empfindet, und falls du solch einer verabscheuungswürdigen Gruppe angehörst …«
    »Verabscheuungswürdig? Guter Gott, hör dich nur reden! So urteilst du über einen Orden, von dem du nichts weißt? Einen Orden, dem ich, der Mann, den du lieben sollst, angehöre?« Er legte beide Hände auf ihre Schultern. »Ich würde niemals jemanden verletzen, das weißt du.«
    Sie nickte. »Ja, ich weiß.«
    Payen sah die Verwirrung und Unentschlossenheit, die sich in ihren Zügen spiegelten. Er hasste es, ihr dies hier anzutun, und jede Befriedigung, die damit einhergehen mochte, Violets Vermählung mit diesem Schurken zu vereiteln, schwand angesichts ihres Schmerzes. Allerdings war er auch gewiss, dass Villiers sie bedrängen und Violet schließlich aus lauter Schuldgefühlen nachgeben würde. Was sollte er dann tun? Sie entführen? Denn das würde er notfalls.
    Zuvor wollte er es mit einer verschlageneren Methode probieren.
    »Hat Violet Ihnen je von mir erzählt?«, fragte er freundlich, fast beiläufig.
    Villiers warf ihm einen finsteren Blick zu. »Nein.«
    »Hmm. Das erstaunt mich.« Violet sah ihn an und schüttelte den Kopf. Sie war kreidebleich, ahnte sie doch, worauf er hinauswollte. Und er hoffte, dass sie ihm ansah, wie sehr er es bedauerte.
    »Warum erstaunt Sie das?«, erwiderte der junge Mann, der seine Verachtung nicht verbergen konnte. »Mir erschließt sich nicht, inwiefern Sie in dieser Sache von Bedeutung sind.«
    Hundsfott. »Oh, das bin ich«, sagte Payen und streckte seine Schultern. »Ihnen mag es nicht bekannt sein, doch Violet machte mir vor fünf Jahren ein wunderbares Geschenk.«
    Violet presste eine Hand auf ihre Lippen. »Payen, nicht!«
    Villiers trat erbost noch einen Schritt auf ihn zu. »Weshalb sollte mich das kümmern?«
    Payen lächelte. »Weil das

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